„Wir schaffen den Rahmen, im Detail können wir aber natürlich Dinge verändern und anpassen“, sagte Christian Loderer, einer der beiden geschäftsführenden Plancontext-Gesellschafter, die eigens aus Berlin angereist waren. Er hatte das Projekt vorgestellt, ehe es an drei sogenannte Themeninseln ging, an denen die Besucherinnen und Besucher ihre Ideen einbringen konnten.
Ideen der Schulen und des Museums berücksichtigt
So wurde in der Präsentation deutlich, dass unter anderem mit einem Vielfaltgarten sowie öffentlichen (Kräuter-) Gärten die Ideen der Overbergschule genauso aufgenommen worden waren wie von anderen Schulen. Aber auch Ergebnisse der vorangegangen Bürgerworkshops finden nun Beachtung. So soll ein Bereich rund um das Heimatmuseum zum Museumsgarten werden, im Anschluss an die Scherersche Villa ein Kunstgarten oder eine Aktionsfläche entstehen.
Flächen werden entsiegelt
Daneben bekommen Themen wir Natur, Erholung, Sport und Veranstaltungen eine zentrale Rolle. Flächen werden entsiegelt, neue Flächen wasserdurchlässig. Zudem wird der neue Volkspark zum Klimapark, der nahezu durchgängig barrierefrei zu erkunden ist. Unterschiedliche Promenaden gehören dabei genauso zu den Plänen wie diverse Stege am und über dem Wasser.
Öffnung des Stadions zum Wasser hin
Eine gänzlich neue Bedeutung erhält das Volksparkstadion. Dort, wo einst die SpVg. Marl um Meisterschaftspunkte kämpfte, soll eine große Fläche zum Verweilen, Spielen, Entspannen einladen. Zum Wasser hin werden der kleine Tribünenwall abgetragen und das Gelände geöffnet. Wer schon einmal in New York im Central Park war, den erinnert die Idee an die 15 Hektar große Wiese „Sheep Meadow“, auf dem sich vor allem am Wochenende und an den Nachmittagen Tausende Menschen tummeln. So etwas könnte es also auch bald in Marl geben – natürlich eine Nummer kleiner.
Thema Gastronomie kontrovers diskutiert
An den drei Themeninseln zeigte sich, dass vor allem das Thema Gastronomie die Menschen beschäftigt und viele unterschiedliche Meinungen zu Tage brachte. Können das Guido-Heiland-Bad oder die Tennisanlage miteinbezogen werden? Macht ein kleines Café am ehemaligen Kassenhäschen des Stadions Sinn? Welcher Standort mit welchem Angebot bringt den größten Nutzen?
Jogger möchten mehr Beleuchtung
Auch die Beleuchtungsfrage ist noch nicht abschließend geklärt. Viele der Anwesenden wünschten sich mehr Lampen im gesamten Park, nicht nur an den Hauptwegen, um die Wege auch in der dunklen Jahreszeit zu nutzen oder abends eine Joggingrunde zu drehen. Allerdings soll hier auch der Naturschutz beachtet werden. Apropos Jogging und Sport: Auf die Wünsche eingehend, könnten diverse Fitnessgeräte und Sportangebote nicht nur an einer zentralen Stelle einen Platz finden, sondern zudem an den Wegen im Volkspark verteilt.
Beschilderung für die Vegetation
Andere Vorschläge, die die Verwaltung und das Büro Plancontext vernommen haben, sind unter anderem die Beschattung der großen Stadionwiese, die Idee eines Bergbaupfads, Beschilderung der Vegetation (Stichwort Lernen in der Natur), ein Baumsteg durch den kleinen Wald (hatte sich bereits in den Planungen wiedergefunden) sowie die Spielplatzausstattung und die Parkplatzsituation.
Politik zeigt sich zufrieden
„Wir haben die Ideen aufgenommen, die den Marlerinnen und Marlern am Herzen liegen. Nun beginnt die Detailarbeit“, erklärt Andrea Baudek, die zudem verspricht, die Menschen in Marl auch weiterhin bei der Entwicklung der Planung auf dem Laufenden zu halten. „Mit der Entscheidung für das Büro Plancontext haben wir richtig gelegen. Das zeigt die heutige Zustimmung“, freute sich auch Angelika Dornebeck, Vorsitzende des Umweltausschusses. Und Andreas Täuber, Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses ergänzt: „Der Entwurf zeichnet sich dadurch aus, dass er sehr maßvoll ist. Er schafft den Rahmen, lässt aber auch Ideen der Bürgerinnen und Bürger zu.“ Die Stadt erhält für die Erneuerung des Volksparks in Alt-Marl übrigens knapp 4,5 Millionen Euro Förderung aus Bundesmitteln.