Volkspark in Alt-Marl wird zum Klimapark

Das Landschaftsarchitekturbüro Plancontext aus Berlin wird unter der Leitidee „Vom Volkspark zum Klimapark“ die Erneuerung des historischen Volksparks in Alt-Marl umsetzen. Plancontext hatte beim landschaftsarchitektonischen Wettbewerb den zweiten Preis erhalten, kommt nun aber doch zum Zuge, weil mit dem erstplatzierten Büro kein Vertragsabschluss erreicht werden konnte.

"Sehnsucht nach solchen Freiräumen"

„Die Bürgerinnen und Bürger haben Sehnsucht nach solchen Freiräumen, wie es das Planungskonzept vorsieht. Deshalb freue ich mich ganz besonders über dieses Projekt“, sagte Werner Arndt während der Vorstellung der Ideen für die Neugestaltung. Der Bürgermeister weiß um die Beliebtheit des Volksparks, der aber ein wenig in die Jahre gekommen sei: „Ich kenne keine Familie, die nicht mindestens einmal in diesem Park spazieren gegangen ist.“

Erneuerung wertet Stadtteil auf

„Für uns ist dieses Projekt eine Herzensangelegenheit“, freute sich der geschäftsführende Gesellschafter Christian Loderer über den Zuschlag. Mit seinem Team will er unterschiedliche Funktionen und Ansprüche wie Naturerlebnis, Erholung und sportliche Aktivitäten überein bringen. „Durch diese Erneuerung wird zudem der gesamte Stadtteil Alt-Marl aufgewertet“, ist sich Markus Schaffrath, Leiter des Amtes für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung, sicher.

Areal dient dem Naturschutz

Dabei soll der Volkspark zu einem Klimapark werden, ohne dass gesunde Bäume gefällt werden müssen. Und dank der geplanten Gehölzentwicklung hin zu einem Klimawald werde das Areal dem Naturschutz dienen. Dabei helfen auch weniger versiegelte Flächen und Wege, die dennoch allesamt barrierefrei sind. Der Teich wird ökologisch saniert, die Wiese des ehemaligen Volksparkstadion stärker mit einbezogen und nutzbarer gemacht. In dem Zusammenhang werden auch Tribünen und Erdwälle entfernt, die Fläche zum Wasser hin geöffnet

Ideen der Bürger finden Einklang

Das Konzept geht aber über den Park hinaus und bezieht die Ideen der Bürgerbeteiligung mit ein. Diese reichen von der Anbindung des Kirchplatzes St. Georg und des Grünzuges Weierbach über einen Museumsgarten rund ums jetzige Heimatmuseum bis hin zum Kulturpark zwischen Ophoffstraße und Freibad, das ebenfalls näher ins Geschehen rückt. Darüber hinaus sollen eine Schatten und eine Sonnenpromenade zum Flanieren einladen, während diverse Sitzstufen am See der Entspannung dienen.

Vielfaltsgärten sind in Planung

Kinder kommen auf einem interaktiven Naturlehrpfad in den Baumwipfeln und einem Kletterspielplatz auf ihre Kosten. Als Lernort konzipiert, dienen Naturmaterialien und Pflanzen als Spielinhalt. Apropos Spielen. Auf der anderen Seite des Parks sind Vielfaltsgärten (öffentliche Nasch-, Kräuter- und Küchengärten) geplant, zu denen auch ein Lerngarten für die Overbergschule zählen könnte. Darüber hinaus bleibt der Lebensraum Wald als anpassungsfähiger Mischwald erhalten, Arten- und Biotopschutz haben Priorität.

Fast 5 Mio. Euro an Fördergeldern

Insgesamt 4,9 Millionen Euro, davon 4,41 Millionen Euro Fördergelder des Bundes stehen für die Erneuerung zur Verfügung. Im kommenden Jahr soll mit der Entschlammung des Sees begonnen werden, um dann im Herbst mit den ersten Gehölzschnittarbeiten zu beginnen. Am 18. Januar wird es noch eine Bürgerversammlung geben, während der die Pläne vorgestellt werden sollen.

Alle eingereichten Entwürfe des Wettbewerbs gibt es auf der Seite: Landschaftsarchitektonischer Wettbewerb: Marl.de

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Bürgermeister Werner Arndt (Mitte) und Markus Schaffrath (r., Leiter des Amtes für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung) stellten gemeinsam mit Christian Loderer vom Landschaftsarchitekturbüro Plancontext die Ideen zur Neugestaltung des Volksparks vor. Foto: Stadt Marl / Pressestelle