Perspektiven für den Wohnungsmarkt
Die Situation auf dem Marler Wohnungsmarkt ist angespannt. Das neue Handlungskonzept Wohnen soll helfen. Der Stadtrat hat die finale Fassung des Konzeptes im März 2023 beschlossen.
Das mehr als 100 Seiten starke Konzept wurde vom Büro Schulten Stadt- und Raumentwicklung (SSR) aus Dortmund erstellt. Das integrierte Handlungskonzept Wohnen schlägt ein ganzes Bündel von Maßnahmen vor, um die Wohnungssituation zu entspannen. Dazu gehören zum Beispiel die zielgruppenorientierte Schaffung von Wohnraum, die Verbesserung des Wohnumfeldes und der Standortqualität sowie die Optimierung von Wohnungsbeständen. Auch Klimaschutz und Nachhaltigkeit sollen künftig mehr berücksichtigt werden. Erstmals wurden im Rahmen des Handlungskonzeptes sogenannte Stadtteilsteckbriefe erstellt, die Besonderheiten der Ortschaften als Wohnquartier deutlich machen und spezifische Handlungsempfehlungen beinhalten.
„Marl soll wachsen“ – für dieses oberste Ziel hat sich die Politik im laufenden Prozess ausgesprochen. Trotz moderater positiver Bevölkerungsentwicklung bestätigt die Wohnungsnachfrageprognose des Konzeptes einen Wohnungsbedarf von rund 200 neuen Wohnungen pro Jahr für die nächsten 15 Jahre. Ausgehend von den Zielsetzungen und Empfehlungen sieht das neue Handlungskonzept Wohnen zudem drei Starterprojekte vor. Mit einem Baulandmodell soll ein verbindliches Regelwerk zur Steuerung der Bodennutzung, zur Umsetzung von Qualitätszielen der Stadtentwicklung und zur Refinanzierung der Siedlungsentwicklung geschaffen werden. Außerdem ist eine Kooperation mit den Bestandshaltern und Wohnungsgesellschaften angedacht, um gemeinsame Strategien zu formulieren. Auch sollte langfristig ein Konzept zur Quartiers- und Projektentwicklung auf die Beine gestellt werden.
Das integrierte Handlungskonzept Wohnen wird in einem Arbeitskreis weiter konkretisiert und fortgeschrieben. Das Konzept ist eine wichtige strategische Grundlage für die zukünftige wohnbauliche Entwicklung in Marl. Auch ist es ein wesentlicher Baustein für die Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK 2030+). Die Ergebnisse des Handlungskonzeptes werden in die aktuelle Bearbeitung des ISEK 2030+ einfließen.