Mehrkosten müssen kompensiert werden
Die Bauverwaltung passt ihr Konzept zur Umgestaltung der Fußgängerzone in Hüls nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg an. „Die Poller schaffen nicht nur eine maximale Sicherheit, sondern entlasten auch organisatorisch und finanziell alle Veranstalter und Ordnungsbehörden“, heißt es aus dem Planungsamt. Die entstehenden Mehrkosten müssen jetzt an anderer Stelle im Bauprojekt eingespart werden. Die Gesamtkosten für das Vorhaben belaufen sich aktuell auf 3,6 Mio. Euro. Die Stadt erhält eine Förderung von 218.000 Euro aus dem Transformationsfond des Bundes zur Klimaanpassung.
Neues Sicherheitskonzept erarbeiten
Auf Antrag der SPD beschloss der Ausschuss einstimmig die Erstellung eines neuen Sicherheitskonzeptes. Die Politik stellt hier Regelungen für die von Fußgängern stark frequentierten Plätze wie die Märkte in Hüls oder Brassert in den Fokus. Für das Konzept soll die Verwaltung prüfen, ob bei Bund und Land Fördermittel erworben werden können. Auch soll sich der Arbeitskreis Unfallverhütung mit dem Thema befassen. „Die schrecklichen Ereignisse von Magdeburg haben uns alle betroffen gemacht“, heißt es in dem Antragstext. „Sie zeigen, wie schnell der Alltag durch Gewalt erschüttert werden kann.“ Die Verwaltung wird zudem beauftragt, eine Einschätzung der Polizei zum derzeitigen Risikopotential einzuholen.
Nachhaltige Stadtentwicklung aufgebaut
Ein weiteres Thema war das Integrierte Stadtentwicklungskonzept – kurz ISEK. Mit dem Projekt hatte die Stadt bereits im Jahr 2016 eine breit angelegte und umfassende Grundlage geschaffen, auf der in den letzten Jahren eine nachhaltige Stadtentwicklung aufgebaut wurde. Das ISEK hat in Marl viel bewegt und soll jetzt erstmals fortgeschrieben werden. „Seit der Erarbeitung sind fast neun Jahre vergangen. Es haben sich in dieser Zeit jedoch gesellschaftliche, demografische und wirtschaftliche Änderungen in der Stadtentwicklung ergeben“, erklärte Baudezernentin Andrea Baudek. Insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels wurden nunmehr gesetzte Ziele überprüft sowie bestehende Konzepte in ihrer Priorität bis 2030 neu definiert und bearbeitet.
IGA ist zentraler Baustein
Joachim Sterl vom Planungsbüro postwelters + partner fasste die sechs Leitprojekte gestern im Ausschuss zusammen. Ein zentraler Meilenstein ist die Teilnahme an der IGA 2027. Die Internationale Gartenausstellung soll in Marl insbesondere als Motor für die Entwicklung von Grün- und Freiflächen dienen. Die Stadt will neben klimaresilienten Strukturen wie dem Prinzip der Schwammstadt auch erneuerbare Energien fördern. „Die IGA soll dazu genutzt werden, um vor allem städtebauliche Vorhaben voranzutreiben“, sagte Joachim Sterl. Die ISEK-Fortschreibung wird jetzt in den Fraktionen diskutiert. Die Verwaltung erarbeitet zur nächsten Sitzungsfolge eine entsprechende Beschlussvorlage.
Neue Kita an der Paracelsus-Klinik
Apropos Beschlussvorlage: Die Satzung für den Bebauungsplan einer neuen Kita an der Paracelsus-Klinik beschloss der Ausschuss einstimmig. Im Stadtteil Hüls plant die Stadt eine zweigeschossigen Kita mit Parkplatz und Stellplätze. Die Kita für fünf Gruppen soll im Klinikpark an der Ecke Wellerfeldweg/Langehegge gebaut werden und künftig bis zu 90 Kinder betreuen. Das letzte Wort zu allen Beschlüssen hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 13. Februar.
Die jeweiligen Beschluss- und Berichtsvorlagen finden Interessierte im Rats- und Informationssystem der Stadt Marl online unter marl.more-rubin1.de (Menüpunkt „Kalender“ – 27. Sitzung des Stadtplanungsausschusses).