Foto-Dokumentation zur Rathaussanierung

Die freie Fotografin und Künstlerin Susan Feind beschäftigt sich seit Jahren mit der besonderen Architektur des Marler Rathauses. Jetzt hat die Duisburgerin von der Stadt Marl den Auftrag für die fotografisch-künstlerische Dokumentation der Rathaussanierung erhalten. Erste Aufnahmen sind bereits im Internet zu sehen.

In Marl ist Susan Feind längst keine Unbekannte mehr. Viele Bürgerinnen und Bürger kennen die Fotografin, die mit ihren Bildern den Wert des Baudenkmals sowie den individuellen Ausdruck und die Atmosphäre des Marler Rathauses schon in der Vergangenheit eingefangen hat. „Ich freue mich sehr, die Sanierung dieses architektonisch einmaligen Gebäudes fotografisch begleiten zu dürfen“, sagt Susan Feind. Die Architektur des Marler Rathaus hat es ihr angetan: „Die Idee, dass mit Hilfe der Architektur demokratisches Denken und Handeln gefördert wird, hat mich fasziniert und war Ausgangspunkt meiner architekturfotografischen Arbeit“.

Neue Sichtweisen

Warum sie ihre Leidenschaft für die Architektur-Fotografie entwickelt hat, ist schnell erklärt. „Als studierte Architektin hat man eine Affinität zu Bauten. Ich fühle mich dort sehr wohl und mag die Herausforderung, die damit verbunden ist“, so Susan Feind. „Neben architekturfotografischen Grundlagen, wie der Ausgleich von stürzenden Linien, interessieren mich vor allem die Veränderungen des Gebäudes durch sich ändernde Lichtverhältnisse. Bei der fortschreitenden Sanierung des Marler Rathauses werden sich immer wieder neue Sichtweisen durch den sich ständig verändernden Raum ergeben“, sprudelt es aus der 51-Jährigen heraus. Was sie am meisten an der Fotografie fasziniert: „Es gibt mir eine gewisse Ruhe und Zufriedenstellung, durch intensive Auseinandersetzung die Persönlichkeit jedes einzigartigen Gebäudes festzuhalten“.

Reflexion über das Rathaus

Die ersten Bildaufnahmen von Susan Feind zur Rathaussanierung sind jetzt im Internet unter www.marl.de/rathaus in einer Bildergalerie zu sehen. Sie sollen insbesondere auch zur Reflexion über das Rathaus und das Stadtkonzept anregen. „Ich freue mich, dass wir Susan Feind für die Fotodokumentation gewinnen konnten“, sagt Baudezernentin Andrea Baudek. „Ich wünsche mir, dass der Stellenwert unseres Rathauses und unser Konzept für die Stadtmitte dank ihrer wertvollen Arbeit noch stärker im öffentlichen Bewusstsein verankert werden können“.

„Symbol demokratischer Baukultur"

Wie mehrfach berichtet, wird in den kommenden Jahren das Stadtzentrum Marls mit einer Vielzahl von baulichen und sozialen Maßnahmen umfassend aufgewertet. Herzstück ist die energetische und barrierefreie Sanierung des denkmalgeschützten Rathauses, das zu den bedeutenden Gebäuden der Ruhrmoderne gehört und als „Symbol demokratischer Baukultur" gilt.

Zehn Millionen Euro Fördermittel

Für die Sanierung hatte die Stadt mehrere Untersuchungen in Auftrag gegeben. Seit September 2018 liegt eine plausibilisierte Kostenberechnung vor. Danach belaufen sich die Sanierungskosten auf etwa 70 Millionen Euro. Bisher wurden mehr als zehn Millionen Euro Fördermittel vom Bund und Land bewilligt, weitere Zuwendungen in Aussicht gestellt.

Sanierung bereits gestartet

Die Sanierung des Rathauses startete im November 2020 mit der Einrichtung der Baustelle. Am Turm 1 sind die einzelnen Etagen bereits zurückgebaut worden, derzeit laufen die Betonsanierung sowie die Abbruch- und Schadstoffsanierung. Die Rohbauarbeiten fangen in Kürze an. Der Turm 2 befindet sich in den Vorarbeiten zur Gerüstaufstellung. 2024 soll das sanierte Rathaus wieder bezogen werden.

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Susan Feind: „Als studierte Architektin hat man eine Affinität zu Bauten. Ich fühle mich dort sehr wohl und mag die Herausforderung, die damit verbunden ist“ Foto: Stadt Marl /S. Feind

Fotografin Susan Feind dokumentiert die Sanierung des Rathauses in Marl. Foto: © Martin Gensheimer