Großes Interesse an Rathausführungen

An vier Tagen im Mai und Juni trafen sich insgesamt rund 80 Interessierte zur exklusiven Baustellenführung im Rathaus mit der städtischen Baudezernentin Andrea Baudek und dem städtischen Projektleiterteam, bestehend aus Diplom-Ingenieurin Dorothea Abraham und Diplom-Ingenieur Christian Stojek. Am Baustelleneingang hieß es: Schutzhelm auf, Warnweste an und rein in das denkmalgeschützte Gebäude-Ensemble.

26.000 Quadratmeter große Sanierungsfläche

Vorbei an Gerüststangen ging es zunächst in einen großen Kellerraum mit hohen Decken. „Allein dieser Kellerraum hat die Größe eines Einfamilienhauses mit rund 150 Quadratmetern“, erklärte Projektleiter Christian Stojek und veranschaulichte so für die Teilnehmenden die etwa 26.000 Quadratmeter große Fläche, die es im Rathaus zu sanieren gilt.

Schonenden Sanierung im Sinne des Denkmalschutzes

Auf dem Weg vom Keller hinauf ins Foyer war der dünne weiße Staubmantel unter den Fingerkuppen zu spüren, der auf dem hölzernen Treppengeländer lag. Oben angekommen fielen die feinen Wandmosaike und die exklusiven Holzvertäfelungen direkt ins Auge, die neben Brettern, Bauschutt und Plastikplanen mit ihrer Hochwertigkeit beeindruckten. Vom französischen Marmorboden war nichts zu sehen. „Den haben wir zum Schutz abgedeckt“, so Stojek. Baudezernentin Andrea Baudek klärte auf: „Beim Bau des Rathauses haben die niederländischen Architekten Johannes Hendrik van den Broek und Jacob Berend Bakema unterschiedliche hochwertige Baumaterialien kombiniert.“ Diese Materialien bedürften einer besonders schonenden Sanierung im Sinne des Denkmalschutzes, der sich auf das gesamte Gebäude und Teile der Außenanlagen erstreckt. „Damit wir alle Anforderungen des Denkmalschutzes erfüllen, sind wir in einem ständigen Austausch mit den Denkmalschutz-Behörden“, so Baudek.

Rathaustürme erhalten neu Alu-Fenster und Co.

Die Rundgänge führten auch zu den Bürotürmen. Beide Rathaustürme erhalten im Zuge der Sanierung neue wärmegedämmte und langlebige Alu-Fenster. Zudem werden in beiden Türmen insgesamt ca. 4.500 qm Böden, 9.700 qm Decken und ungefähr 500 Türen ersetzt sowie 1.300 qm Wände neu erstellt. Auch in den Sitzungssälen wird saniert. Hier wird unter anderem auf die Verbesserung der Akustik und die Installation von weiteren Anschlüssen für digitale Endgeräte gesetzt.

Die Rathaussanierung

Die Sanierung des Rathauses startete im November 2020 mit der Einrichtung der Baustelle. Im ersten Bauabschnitt der Rathaussanierung standen die Rückbauarbeiten an den beiden Bürotürmen auf dem Plan. Mit dem Beginn des zweiten Bauabschnitts im April 2022 startete die denkmalgerechte Sanierung des Sitzungstraktes mit dem repräsentativen Foyer und den Sitzungssälen. Auch die Haustechnik des Gebäudekomplexes wird erneuert. 2024 soll das sanierte Rathaus wieder bezogen werden. Für die Sanierung hatte die Stadt mehrere Untersuchungen in Auftrag gegeben. Seit September 2018 liegt eine plausibilisierte Kostenberechnung vor. Danach belaufen sich die Sanierungskosten auf etwa 78,5 Millionen Euro. Bisher wurden mehr als 15 Mio. Euro Fördermittel vom Bund und Land bewilligt, weitere Zuwendungen sind in Aussicht gestellt.

Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen zur Rathaussanierung erhalten Interessierte hier.

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Baudezernentin Andrea Baudek gab mit dem städtischen Projektleiterteam an vier Tagen im Mai und Juni insgesamt rund 80 Interessierten exklusive Einblicke in die Rathaus-Baustelle. Foto: Stadt Marl

Beide Rathaustürme erhalten im Zuge der Sanierung neue wärmegedämmte und langlebige Alu-Fenster. Foto: Stadt Marl

Mit dem Beginn des zweiten Bauabschnitts im April 2022 startete die denkmalgerechte Sanierung des Sitzungstraktes mit dem repräsentativen Foyer und den Sitzungssälen. Foto: Stadt Marl