Politik diskutiert über Zukunft der Heinrich-Kielhorn-Schule

Das Gebäude der Heinrich-Kielhorn-Schule ist in die Jahre gekommen und weist erhebliche bauliche Mängel auf. Die Verwaltung legte dem Ausschuss für Schule und Sport gestern eine erste Kostenkalkulation für eine mögliche Sanierung oder einen Umzug der Förderschule in Alt-Marl vor. Eine politische Entscheidung steht noch aus.

Stadt zeigt Lösungsvorschläge auf

Die Stadt Marl hat sich grundsätzlich zum Erhalt der Heinrich-Kielhorn-Schule bekannt. Aus Sicht der Verwaltung gibt es für die Förderschule bisher zwei Möglichkeiten: Entweder wird das Gebäude an der Riegestraße umfangreich saniert, oder die Förderschule zieht dauerhaft in die ehemalige Wilhelm-Raabe-Schule im Stadtteil Hamm. Die reine Sanierung würde rund 18,8 Mio. Euro veranschlagen. Dabei setzt die Verwaltung voraus, dass die Schule für den Zeitraum der Sanierung freigezogen wird. Hinzu kämen daher 7 Mio. Euro Kosten für das Herrichten des Ausweichquartiers auf Zeit am Bachackerweg 191. Für Sofortmaßnahmen an der Heinrich-Kielhorn-Schule kalkuliert die Verwaltung zusätzlich rund 1 Mio. Euro. Die voraussichtliche Bauzeit für die Herrichtung der Wilhelm-Raabe-Schule beträgt eineinhalb Jahre, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Das Gebäude ist derzeit vermietet und wird größtenteils vom Bildungszentrum des Handels genutzt. Über einen Neubau wurde seitens Verwaltung bislang noch nicht nachgedacht.

Schulleitung bekennt sich zum Standort

Für die CDU in Marl lässt sich eine Sanierung der Heinrich-Kielhorn-Schule nicht mehr wirtschaftlich darstellen. Ginge es nach den Christdemokraten, würden die Schülerinnen und Schüler möglichst bald in ein bestehendes Gebäude der Stadt Marl umziehen. SPD, WG Die Grünen und Die Linke forderten zuletzt einen Neubau an gleicher Stelle oder zumindest in der Stadtmitte. Bereits vor der Ausschusssitzung am Donnerstag lud die Leitung der Förderschule die Politikerinnen und Politiker zu einer Begehung vor Ort ein. Manfred Bothorn und Peggy Lange-Austrup stellten ihre Einrichtung mit den Förderschwerpunkten vor. Beide Lehrkräfte machten keinen Hehl daraus: „Wir wollen mit der Förderschule in 50 Jahren noch hier an der Riegestraße sein“. Ratsherr und Schulausschuss-Mitglied Andreas Täuber (SPD) betonte, dass es wichtig gewesen sei, die Schule besichtigt zu haben. „Es gibt ein klares Bekenntnis der Schulleitung zum Standort. Der Umzug der Heinrich-Kielhorn-Schule nach Hamm ist für mich vom Tisch. Wir müssen mit spitzem Bleistift prüfen, ob die Sanierung der Förderschule nicht noch anders möglich ist“, so der Sozialdemokrat. Manfred Langenkamp (CDU) verwies auf den Ergänzungsantrag seiner Partei: „Wir wollen alle Optionen und Möglichkeiten ausloten“, sagte er. „Wir müssen zukunftsorientiert handeln“.

Politische Beratungen gehen weiter

Die Berichtsvorlage der Verwaltung zur Heinrich-Kielhorn-Schule nahm der Schulausschuss zur Kenntnis. Der Antrag von SPD, WG Die Grünen und Die Linke sowie der Ergänzungsantrag der CDU mit Fragen zur Erstellung eines Konzeptes für einen Ersatzbau bzw. zur Wirtschaftlichkeit der Schulsanierung wurde einstimmig angenommen. Die politischen Beratungen gehen nunmehr weiter. Ein Beschluss über die Zukunft der Förderschule könnte frühestens in der Märzsitzung des Stadtrates fallen.

Anlagen:

Berichtsvorlage 2022/0013 – Sachstand Heinrich-Kielhorn-Schule

Antrag der SPD-Fraktion, Fraktion WG Die Grünen und Einzelratsmitglied von Die Linke betr. 'Heinrich Kielhorn Schule'

Ergänzungsantrag der CDU-Fraktion betr. Vorlage 2022/0008 'Antrag der SPD-Fraktion, Fraktion WG Die Grünen und Einzelratsmitglied von Die Linke betr. 'Heinrich Kielhorn Schule''

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Das Gebäude der Heinrich-Kielhorn-Schule an der Riegestraße ist in die Jahre gekommen. Die Politik berät über eine Sanierung, einen dauerhaften Umzug oder einen Neubau. Foto: Stadt Marl / Pressestelle