ISEK Marl 2030+: Erster Aufschlag ist gemacht

Die Herausforderungen werden nicht weniger: Das wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Bürgerwerkstatt zur Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts Marl 2030+ (ISEK) am Dienstagabend (30.11.) schnell klar.

Nach der Einführung von Baudezernentin Andrea Baudek und Joachim Sterl vom Planungsbüro „post welters + partner mbB Architekten & Stadtplaner BDA/SRL“ diskutierten sie in der Aula des Albert-Schweitzer-/Geschwister-Scholl-Gymnasiums angeregt über Stärken, Schwächen und Visionen für Marl.

"Mutiger" und "innovativ denken"

Die Stadt solle insgesamt „mutiger sein“, sagte Mert Büyüctyfekci vom Marler Jugendforum. Und „innovativ denken“, forderte auch Carolin Frisch. Den neuen Herausforderungen sollte mit neuen Lösungen begegnet werden.

Ökologie und Klimaschutz im Fokus

Umfängliche Gedanken machten sich die knapp 30 Bürgerinnen und Bürger über Ökologie, Nachhaltigkeit und den Klimaschutz. Sie lobten die schnelle Erreichbarkeit von Erholungsräumen und das viele Grün in Marl. Damit das auch bleibt, soll bei der Planung von Neubaugebieten besondere Rücksicht auf Bäume und Waldflächen genommen werden, so der Tenor. „Auch bei der Erschließung des neuen Industrie- und Gewerbegebiet gate.ruhr müssten ökologische Aspekte berücksichtigt werden“, ergänzt Maresa Kallmeier. „Klimaschutz und Wirtschaft gehören immer zusammen“, so Andreas Täuber. Und Marie-Theres Nienzilla wünschte sich mit Nachdruck „ein Wäldchen für jeden Stadtteil“.

Viele Vorschläge gemacht

Ludger Vortmann vom „Radentscheid Marl“ sprach sich für „mehr Mut zur Verkehrswende“ aus. „Der Klimanotstand wurde ausgerufen. Jetzt muss er auch umgesetzt werden.“ Dachbegrünung und Revisionsflächen – „Wir brauchen verbindliche Standards bei Neubauten“, sagte Peter Lindner. „Ebenso wie Anreize für Veränderungen im Bestand.“ Auch über die Auswirkungen von Starkregenereignissen, autonomes Fahren, Energieeinsparungen und den öffentlichen Nahverkehr tauschten sich die Anwesenden konstruktiv aus. Vorgeschlagen wurden außerdem mehr Ladesäulen für E-Fahrzeuge, ein Fahrradverleih-System, Carsharing, ein verbessertes Fahrradwege-Netz sowie eine Mobilitätsmanagement-App.

"Vielfältige Aufgaben für Marl"

„Die Veranstaltung hat gezeigt, wie vielfältig die Aufgaben sind, die in den nächsten Jahren auf Marl zukommen“, sagt Baudezernentin Andrea Baudek. „Die Themen Ökologie, Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit haben definitiv an Bedeutung gewonnen. Vor fünf Jahren wurde vieles noch anders bewertet. Da müssen wir nun ansetzen.“

Vertiefungs-Werkstätten im Frühjahr

Das „neue“ ISEK 2030+ soll zukünftig als Leitlinie für die zielgerichtete und bedarfsgerechte Weiterentwicklung der städtischen Strukturen dienen. Es zeigt Defizite und Handlungsbedarfe auf und formuliert darauf aufbauend Ziele und Projekte. Die Bürgerwerkstatt ist der Startschuss für einen breit angelegten und interdisziplinären Planungsprozess zur Fortschreibung des ISEK. Im Frühjahr 2022 ist eine Vertiefungs-Werkstatt geplant.

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Knapp 30 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Auftaktveranstaltung zur Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts teil.

Sammelten gemeinsam die Ideen der Bürger (v.l.n.r.): Ingo Nölker, Daniel Stasiewski, Annett Böhm, Alexandra Richter, Sebastian Specht, Markus Schaffrath, Andrea Baudek, Christoph Hülsebusch und Joachim Sterl. -Fotos (3): Stadt Marl/Ralf Deinl