„Das Konzept bietet einen zielgerichteten Orientierungs-rahmen für die nächsten 15 Jahre, mit dem unsere Stadt an Lebensqualität und Profil gewinnt“, ist Bürgermeister Werner Arndt von der Qualität des Entwurfs überzeugt.
Mehr Vitalität und Zukunftsfähigkeit
ISEK Marl 2025+ wurde im Auftrag der Stadt von den Planungsbüros Post • Welters (Dortmund) und ASTOC (Köln) mit intensiver Bürgerbeteiligung erarbeitet. Im Zentrum stehen sechs Leitprojekte, die Marl zu mehr Vitalität und Zukunftsfähigkeit verhelfen sollen.
Nachnutzung von Potenzialflächen
Ein Leitprojekt bezieht sich auf die Nachnutzung von Potenzialflächen. So sieht das Konzept vor, die Flächen östlich und westlich des Chemieparks sowie das Gelände der ehemaligen Zeche Auguste Victoria 3/7 zukünftig gewerblich-industriell zu nutzen.
Aufwertung des Zentrums in Hüls
Ein weiteres Leitvorhaben zielt auf die Aufwertung des Zentrums in Hüls. Hier soll insbesondere der Einzelhandelsstandort mit der Fußgängerzone aufgewertet werden, das Umfeld des Stadtteilzentrums einschließlich der Wohngebiete mit verbesserten Freiraumangeboten attraktiver gestaltet sowie die Hülsstraße und der Marktplatz modernisiert werden.
Quartiersentwicklung in Marl-Hamm
Ein anderes Leitprojekt umfasst die städtebauliche, soziale und energetische Quartiersentwicklung der Waldsiedlung in Marl-Hamm, des Gebiets rund um die Westfalen- und Ostpreußenstraße sowie des Siedlungsbereichs um die Gaußstraße in Drewer.
Vernetzung und Aufwertung der Grün- und Freiräume
Die Vernetzung und Aufwertung der Grün- und Freiräume bildet ein weiteres Leitprojekt. So sollen Lippe, Kanal und Bachläufe zu einem Wasserband entwickelt werden. Auch die drei Halden in Marl könnten gemeinsam zu einer Haldenlandschaft zusammenwachsen, die über eine von Osten nach Westen verlaufende Rad- und Wanderwegachse verbunden werden. Außerdem soll eine Verbindung zwischen dem Volkspark und dem Gänsebrinkpark in Kombination mit den Bachläufen geschaffen werden und so ein „Grüner Bogen“ entstehen.
Das TechnoMarl und mittelständische Unternehmen stärken
Darüber hinaus ist aus den Expertengesprächen mit Wirtschaftsakteuren der Vorschlag in das Konzept aufgenommen worden, das TechoMarl zu stärken sowie die Gründung und Weiterentwicklung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (u.a. Handwerk, Kreativwirtschaft, Kultur- und Erlebniswirtschaft) zu fördern. Auch von einer engeren Vernetzung von Wissenschaft und Forschung sollen Marler Betriebe in Zukunft stärker profitieren.
Größtes Leitprojekt: Die Weiterentwicklung der Stadtmitte
Das größte Leitprojekt stellt die Weiterentwicklung der Stadtmitte dar. Dazu liegt der Bezirksregierung bereits ein Antrag vor. Das im Herbst beschlossene Handlungskonzept sieht die Sanierung des Rathauses und der Willy-Brandt-Gesamtschule, die Aufwertung des Creiler Platzes, die Entwicklung eines „urbanen Bandes“ zwischen Kampstraße und Adolf-Grimme-Straße, die Folgenutzung der Flächen der ehemaligen Hauptschule und des ehemaligen Hallenbads sowie die Einrichtung eines Stadtteilmanagements als wesentliche Bausteine vor, um die Stadtmitte zukunftsfähig weiter zu entwickeln.
Sechs Leitprojekte durch viele Vorhaben ergänzt
Die sechs Leitprojekte werden von vielen weiteren Vorhaben wie beispielsweise einem Verkehrsentwicklungsplan, einer Verbesserung der Internetqualität, einer Steuerung der Einzelhandelsaktivitäten, einem Stadtmarketing sowie Clustermanagement oder Patenschaften für Grünflächen ergänzt. Um die individuellen Stärken der einzelnen Stadtteile zu schärfen, sollen auch in den Bezirken zahlreiche Projekte umgesetzt werden. „Alle Stadtteile haben ihren Stärken, von dieser Vielfalt kann unsere Stadt als Einheit profitieren“, sagt Bürgermeister Werner Arndt. Auch deshalb stehe ISEK unter dem Motto „Marl – Stadt der Möglichkeiten“.
"Gute Chancen auf eine Förderung durch die Landesregierung"
Markus Schaffrath, Leiter des Planungs- und Umweltamtes und in der Stadtverwaltung verantwortlich für die Aufstellung des ISEK, sieht für viele Projekte „gute Chancen auf eine Förderung durch die Landesregierung“. Für Jens Vogel (SPD), Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses, kommt es jetzt darauf an, „dass alle an einem Strang ziehen, um das integrierte Stadtentwicklungskonzept konsequent umzusetzen“. Dabei werde die Umsetzung der einzelnen Vorhaben zum gegebenen Zeitpunkt jeweils noch individuell beraten, ergänzte Vogels Stellvertreter Dr. Ulrich Otto (CDU).
Info-Veranstaltung am 30. August um 19 Uhr im Rathaus
Am 23. Juni steht das integrierte Stadtentwicklungskonzept zur abschließenden Entscheidung auf der Tagesordnung des Stadtrates. Dazu liegen mehrere Änderungs- und Ergänzungsanträge vor. Das endgültig beschlossene Konzept soll allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern am 30. August um 19 Uhr in einer Info-Veranstaltung im Rathaus vorgestellt werden.