Intensive Diskussion zu ISEK 2030+

Wohnen und Arbeiten, Mobilität, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel sowie Digitalisierung sind nur einige Beispiele des neuen Marler integrierten Stadtentwicklungskonzept ISEK 2030+. Auf Basis einer ersten Auftaktveranstaltung und deren Ergebnisse sowie Handlungsoptionen für die einzelnen Ortsteile wurden die Marler Bewohnerinnen und Bewohner nun erneut mit einbezogen, in einer sogenannten Vertiefungswerkstatt aktiv diesen ISEK-Prozess zu begleiten.

Die Stadt Marl hatte dazu in die Scharounschule eingeladen, um dort über die verschiedenen Maßnahmenideen zu diskutieren und sich die Vorstellungen der Menschen vor Ort anzuhören. Gemeinsam mit dem beauftragten Planungsbüro post welters + partner mbB Architekten & Stadtplaner BDA/SRL und dessen Geschäftsführer Joachim Sterl kam Baudezernentin Andrea Baudek mit Markus Schaffrath (Leiter des Amtes für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung) und den Mitarbeitern Seda Görücü, Ingo Nölker, Björn Anders und Sebastian Specht an kleinen Themeninseln mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch.

Es geht um 13 Leitlinien

Dabei ging es vor allem um insgesamt  13 Leitlinien (diese reichen von einer lebendigen Innenstadt über die Grünflächenentwicklung bis hin zur Digitalisierung und integrierten Quartiersentwicklung) und Marl als klimafreundliche Stadt, als soziale Stadt und als zukunftsfähige Stadt. Aufgeteilt waren die Projekte in geografische Sektoren: „Stadtteilübergreifend“, „Stadtmitte“, „Hüls“, „Sinsen-Lenkerbeck, Hamm/Sickingmühle“ und „Drewer, Brassert, Alt-Marl, Polsum“.

Wunsch nach einer Willkommenskultur

An den Themeninseln wurde dann teils intensiv diskutiert, wobei Neubürgerinnen und Neubürger sich beispielsweise eine intensivere Willkommenskultur wünschten, genauso wie mehr ökologische Förderprogramme durch die Stadt. Für Sinsen erhoffen sich einige Marlerinnen und Marler neue Spiel- und Sportangebote wie einen Dirtpark (Geländestrecke für BMX und Mountainbike). Das derzeit heiß diskutierte Projekt Marschall 66 wurde dabei als wesentlich für das Gelingen der Stadtentwicklung und des Stadtumbaus in der Stadtmitte bezeichnet.

Radwege sollen ausgebaut werden

Auch für andere Stadtgebiete ist die Wunschliste der Menschen vor Ort groß. So sind vor allem verbesserte und ausgebaute Radwege wünschenswert, ebenso Schwammstädte und regenerative Energiegewinnung mit Bürgerbeteiligung. Zudem sollte die Stadt gemeinsam mit dem Chemiepark Innovationen und positive Entwicklungen mehr publik machen und für sich werben. Dies könnte in Form einer Medienstrecke entlang der Rappaportstraße und Herzlia Allee geschehen. Auch das Thema Hochschule (für das Handwerk) mit studentischem Leben können sich die Marler als attraktiven Magneten für junge Menschen vorstellen.

Stadtmitte bleibt ein Thema

Ein polarisierendes Thema ist und bleibt die Stadtmitte mit dem dazugehörigen Verkehrskonzept: Soll die Josef-Lazuga-Straße weiterhin für den Verkehr geöffnet bleiben? Wie kann das Gastronomieangebot verbessert und vergrößert werden? Wie kann die soziale Struktur verbessert werden? Darüber hinaus war der Wunsch groß, kleinere Projekte und Maßnahmen schnell umzusetzen und nicht noch Jahre zu warten. Die Liste der Anregungen ist lang geworden.

Ratsbeschluss könnte im Sommer folgen

Gemeinsam mit der Verwaltung wird das Planungsbüro das Konzept weiter ausarbeiten, damit der Rat der Stadt Marl im Sommer 2023 dieses beschließen kann. „Wir werden dabei keinen Vorschlag unter den Tisch fallen lassen, sondern jede Idee mit einbeziehen“, versprach Joachim Sterl am Ende des Abends.

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In der Scharounschule diskutierten Baudezernentin Andrea Baudek (vorne rechts) und ihr Verwaltungsteam an verschiedenen Themeninseln mit den Marler Bürgerinnen und Bürgern. Foto: Stadt Marl / Pressestelle

An der Themeninsel von Markus Schaffrath (Leiter des Amtes für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung ging es unter anderem um die Stadtteile Alt-Marl, Brassert und Polsum. Foto: Stadt Marl / Pressestelle