Radentscheid Marl: Umsetzung geht voran

Der Stadtplanungsausschuss hat in seiner Sitzung am Donnerstag (12.9.) die Maßnahmen und Ausgaben des Radentscheids Marl für die Jahre 2023 bis 2026 zur Kenntnis genommen. „Wir sind wieder ein gutes Stück vorangekommen“, sagte Baudezernentin Andrea Baudek. Grünes Licht gab das Gremium für den Anbau und die Turnhalle an der Glück-auf-Schule in Brassert. Auf eine durchweg positive Entwicklung konnte die Politik beim Projekt „Hüls resilient“ blicken.

Stadt investiert 2. Mio. Euro

Die Stadt Marl will bekanntlich den Radverkehr nachhaltig fördern und setzt als erste Kommune im Ruhrgebiet einen Radentscheid um. Im vergangenen Jahr flossen rund 2 Mio. Euro in das vorhandene, engmaschige Radwegenetz. Unter anderem wurde der Waldradweg gate.ruhr ausgebaut sowie die Geh- und Radwege auf der Breddenkampstraße und Otto-Wels-Straße saniert. Noch in Bearbeitung ist der Schlaufenkreisverkehr in Sinsen, der Ausbau der Victoriastraße in Hüls oder das Reallabor Radschnellweg an der Willy-Brandt-Allee.

Viele Projekte in Planung

Darüber hinaus befinden sich zahlreiche Projekte in der Planung. „Entweder müssen noch Ausbauentwürfe und Gutachten erstellt oder technische Ausführungsplanungen erarbeitet werden“, heißt es aus dem Amt für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung. Auf der Arbeitsliste stehen beispielsweise die Verlängerung der Erzbahntrasse, die Freigabe für den Radverkehr in der Fußgängerzone in Hüls oder der Bürgerradweg an der Schachtstraße in Brassert. Der Umbau der Brücken samt Radwege ist ebenfalls geplant.

„Guter Ausblick für die Zukunft“

„Wir konnten zuletzt auch durch die Besetzung von offenen Stellen mehr Planungen vorantreiben und somit auch die Anzahl der Projekte in Bearbeitung erhöhen“, so Andrea Baudek im Vorfeld der Sitzung. „Diese Projekte werden jetzt weiter vorangetrieben und anschließend umgesetzt. Das ist ein guter Ausblick für die Zukunft.“ Die Umsetzung der Maßnahmen wird begleitet von der Arbeitsgruppe Nachhaltige Mobilität. Mehr Informationen zum Radverkehr unter www.marl.de/radverkehr.

Glück-auf-Schule: Aufstellungsbeschluss gefasst

Grünes Licht gab der Stadtplanungsausschuss gestern für eine Kita sowie den Anbau und die Turnhalle an der Glück-auf-Schule in Brassert. Einstimmig wurde die Aufstellung des Bebauungsplanes beschlossen. Neben Anbau und Turnhalle will die Stadtverwaltung die Kita mit 75 Plätzen in direkter Nachbarschaft errichten. Während beim Bau von Kitas bereits Finanzierungsmodelle mit Investoren erprobt sind, macht die prekäre Haushaltslage die Bauprojekte für die Schule schwierig. Die Stadt will jedoch alles in die Waagschale werfen, um das Vorhaben zu realisieren.

Stadt will Baurecht schaffen

Bereits im Kinder- und Jugendhilfe- sowie im Schulausschuss wurde den Politikern das Bauprojekt vorgestellt, für das die Verwaltung jetzt Baurecht schaffen will. Aufgrund der geplanten Schulerweiterung fallen das bestehende Gartenhaus und der Container der Grundschule weg. Der geplante 400 m² große Schulgarten im Osten des Plangebiets dient hierbei als Erweiterungsmöglichkeit und kann aufgrund der vorgesehenen Lage nach Ansicht der Stadt auch in Kooperation mit der geplanten Kita genutzt werden.

Kindern sportliche Einrichtung bieten

Weiterhin ist eine optionale Einfeld-Turnhalle mit einer Fläche von 800 m² vorgesehen, um den Kindern der Glück-auf-Schule und künftigen Kita eine sportliche Einrichtung anzubieten. Möglich ist auch eine Nutzung durch weitere Schulen und Vereine. Die bestehende Außen-Fußballfläche auf dem Schulgelände bleibt ebenso bestehen wie der Baumbestand rund um die Schule. Sollte es im Verlauf der Planungen doch vereinzelnd zu Rodungen kommen, werden gemäß der Baumschutzsatzung an anderen Stellen vor Ort Ersatzpflanzungen vorgenommen.

„Hüls resilient“ macht Fortschritte

Ein weiteres Thema war die Zukunft von Marl-Hüls. Für das Stadtteilzentrum werden Strukturen geschaffen, um den überalternden Einzelhandelsstandort lebendig zu gestalten. Das Projekt „Hüls resilient“ wird durch eine Arbeitsgruppe von Fachämtern der Stadt koordiniert und getragen von einem breiten Bündnis aus Verwaltung, Politik und lokalen Akteuren. Zudem wurden ein Zentrenmanagement, eine Marketing-Agentur und ein Verfügungsfonds initiiert. Im Ausschuss wurden jetzt erste Ergebnisse präsentiert und ein Ausblick für weitere Aktivitäten gegeben.

„Von Hüls für Hüls“

Yonca Sönmez und Till Mangel vom Zentrenmanagement informierten über den Stand der Dinge. Im Fokus standen der Verfügungsfonds „Von Hüls für Hüls“ und das Leerstandsmanagement. Der Fonds ermöglicht den Bewohnern, aktiv an der Umgestaltung ihres Zentrums teilzunehmen und innovative Projekte zu verwirklichen, die den Stadtteil gestalterisch aufwerten und somit der Allgemeinheit dienen. Das Leerstandsmanagement umfasst neben intensiver Kommunikation mit den Eigentümern und Geschäftstreibenden vor Ort auch die Folierung der Schaufenster. Ziel ist, die Leerstände zu reduzieren und die Attraktivität in Hüls zu steigern.

360-Grad-Rundgang

Sandra Ottensmann vom ICM Institut stellte die Handelstechnologien im Rahmen des Digitalmobils vor. Ob virtuelles Produktregal oder 360-Grad-Rundgang – die Interaktion und Kommunikation wird hier großgeschrieben. Die Stadt erhält rund 1,1 Millionen Euro Bundesförderung für die Aufwertung des Stadtzentrums Hüls. Mit Hilfe des Förderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" soll das Projekt „Hüls resilient“ umgesetzt werden. Mehr Infos online unter https://huels-digital.de/projekt.

Die jeweiligen Beschluss- und Berichtsvorlagen finden Interessierte im Rats- und Informationssystem der Stadt Marl online unter marl.more-rubin1.de (Menüpunkt „Kalender“ – 24. Sitzung des Stadtplanungsausschusses).

Zurück

Waldradweg gate.ruhr: Auf dem Teilstück zwischen Dormagener Straße und Eingangstor zum ehemaligen Gelände des Bergwerks Auguste Victoria 3/7 entstand ein komfortabler Radweg, wo bislang eine Buckelpiste das Radeln erschwerte.

Glück-auf-Schule: Die Politik fasste am Donnerstag den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 270. Entstehen sollen eine neue Kita sowie ein Anbau und eine Turnhalle. Fotos: Stadt Marl / Pressestelle

Wertewandel, demografischer Wandel, ein anderes Konsumklima – die gesellschaftlichen Transformationsprozesse betreffen auch und gerade Hüls. Jetzt soll der Stadtteil attraktiver und fit für die Zukunft gemacht werden. Grafik: TDB LANDSCHAFT

Stellten im Planungsausschuss erste Ergebnisse vor und präsentierten einen Ausblick auf weitere Aktivitäten (v.l.): Sandra Ottensmann vom ICM Institut sowie Till Mangel und Yonca Sönmez vom Zentrenmanagement Hüls. Foto: ZM Hüls