Treffen im Zeichen des Friedens in Marl

Lange Zeit hat es vor allem wegen der Corona-Krise gedauert, ehe es wieder zu einem großen Treffen der Partnerstädte Marls kommen konnte. Jetzt war es nun endlich soweit: Delegationen aus Krosno, Kuşadası, Zalaegeszeg, Creil, Pendle und Bitterfeld-Wolfen fanden den Weg nach Marl und feierten gemeinsam ein Wochenende unter Freunden.

In Marl erwartete Gäste ein buntes und abwechslungsreiches, aber auch kulturell wertvolles Programm. So ging es zum Start auf den Hof Schulte-Scherlebeck, wo es unter anderem nicht nur einen Einblick in den Spargelanbau und die -ernte gab, sondern auch die ersten Erdbeeren probiert werden konnten, ebenso wie den Spargel in diversen Variationen. „Nach dieser langen Pause freue ich mich wirklich sehr über unser Wiedersehen und bin gespannt, was sich Neues in unseren Partnerstädten getan hat“, begrüßte Werner Arndt die Gäste zum Auftakt. Beim anschließenden Abendessen wartete Marl Bürgermeister mit einer ganz besonderen Überraschung auf: Als Geschenk überreichte er unter anderem jeweils einen kleinen Friedenspfahl mit dem Schriftzug „Möge Friede auf Erden sein“ in den jeweiligen Sprachen der Partnerländer.

Zukunftsprojekte in der Scharounschule präsentiert

Unter dem Titel „Zukunftsprojekte international – Was tut sich in den Partnerstädten" präsentierten in der Scharounschule die Orte von Krosno bis Pendle ihre jeweiligen Projekte. Zum Auftakt stellte Dr. Manfred Gehrke den Gästen noch einmal das Leuchtturmprojekt „gate.ruhr“ vor und blickte dabei auf das Ende von AV 3/7 im Dezember 2015 zurück. 

Spektrum reicht von "Digital" bis "Sozial"

Aber auch bei den anderen Partnern tut sich einiges. Das Digital-Hub-Konzept der ungarischen Stadt Zalaegerszeg steht für ein Zentrum, das seine Schwerpunkte auf Technik, Innovationen und Digitalisierung legt. Zudem entsteht unter anderem ein Drohnen-Entwicklungszentrum samt Drohnen-Airport. „Istasyon“ heißt ein digitales Zentrum in Kuşadası, in dem für alle Altersklassen und soziale Schichten Bildungs- und Lernangebote zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist ein Naturort geplant, der gleichzeitig Lernort wie Homeoffice sein kann.

Hilfe für Frauen und  Mädchen

Zentrales Projekt in Bitterfeld-Wolfen ist die Neugestaltung des Bitterfelder Bahnhofs und des Bahnhofsvorplatzes, während in Pendle Millionen Pfund zum Beispiel in ein neues Einkaufszentrum sowie in andere Infrastruktur- und Kulturprojekte fließen sollen. Eine Schnittstelle bzw. ein Stadtteilbüro für Frauen und Mädchen entsteht als Anlaufstelle in Creil. Und Krosno investiert mit diversen Projekten in die Zukunft der Jugend.

Erinnerungsplakette am Friedenspfahl enthüllt

Nach dem intensiven Austausch bei einem gemütlichen Mittagsimbiss ging es direkt weiter in Richtung Stadthaus, wo Bürgermeister Werner Arndt gemeinsam mit den Gästen am Friedenspfahl die offizielle Erinnerungsplakette enthüllte. „Der Friedenspfahl existiert bekanntlich in rund 250.000 Städten weltweit. In Marl möchten wir jedes Jahr ein weiteres Exemplar an exponierten Orten aufstellen. Und vielleicht können wir unsere Partnerstädte ebenfalls dazu animieren“, so Werner Arndt.

Besichtigung von gate.ruhr

Auf dem zukünftigen Gelände gate.ruhr erhielten die Besucherinnen und Besucher einen Einblick in das Marler Leuchtturmprojekt und dessen Baufortschritt. Beeindruckt zeigten sich die Delegationen vor allem von den Dimensionen. Doch der Tag war noch nicht zu Ende – denn nach einem kurzen Stopp im Hotel wartete ein kurzweiliges Abendprogramm im Bootshaus Marl.

Historischer Rückblick in einer Ausstellung

Geschichtlich wurde es am Sonntag nach einem kurzen Sparziergang durch die Stadtmitte mit Blick auf das Rathaus und den zukünftigen Friedenspark. In der insel-VHS-Hauptstelle eröffneten Werner Arndt, Dr. Hans-Ulrich Berendes und Uwe Bauch die Ausstellung „Der Zweite Weltkrieg in Marl und den Partnerstädten“ der Geschichtswerkstatt. Die Ausstellung ist auch für Besucher öffentlich zugänglich. Am Nachmittag ging es nach einem abwechslungsreichen Wochenende für die meisten schließlich wieder zurück. Doch die nächsten Treffen sind bereits in Planung…

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Am Friedenspfahl enthüllten (v. l.) Seyfi Seyhan Suvari (Kuşadası), Jean-Claude Villemain (Creil), Bürgermeister Werner Arndt, Piotr Przytocki (Krosno), Heike Krauel (Bitterfeld-Wolfen) Sándor Dénes György (Zalaegerszeg) gemeinsam eine Erinnerungsplakette. Fotos: Stadt Marl / Pressestelle

Natürlich konnten auch die ersten Erdbeeren probiert werden: (v. l.) Seyfi Seyhan Suvari, Bürgermeister Werner Arndt und Özgür Batçıoğlu ließen es sich schmecken.

Auf dem Hof Schulte-Scherlebeck in der Ried gab es Einblicke in die Welt des Spargels für die Gäste aus den Partnerstädten und aus Marl.