„Wir alle können voneinander lernen. Deshalb ist es umso schöner, dass wir hier in Marl nach der langen Coronapause Sie alle wieder begrüßen durfte“, freute sich Werner Arndt in seiner Begrüßungsrede über den großen internationalen Zuspruch. Und der Bürgermeister ergänzte: „Auch wenn es mal politisch Kontroversen in den Ländern gibt, ist es wichtig, dass wir miteinander in den Dialog treten. Dazu sind Partner da. Und das machen wir gerne.“
"gate.ruhr" als Leuchtturmprojekt
Zum Auftakt stellte Dr. Manfred Gehrke den Gästen noch einmal das Leuchtturmprojekt „gate.ruhr“ vor und blickte dabei auf das Ende von AV 3/7 im Dezember 2015 zurück. Der Marler Wirtschaftsförderer zeigte zudem den baulichen Fortschritt des Vorhabens auf und verriet, dass Ende dieses Jahres mit der Vermarktung der ersten, rund 12,5 Hektar großen Fläche begonnen wird, nachdem bereits schon zahlreiche interessante Gespräche mit potenziellen Investoren geführt wurden. Rund 1000 Arbeitsplätze erhofft sich Marl bekanntlich durch die Realisierung von „gate.ruhr“. Übersetzt wurden die Beiträge übrigens von Jennifer Radscheid (Europabeauftrage der Stadt Marl).
Digital-Hub-Konzept in Ungarn
Das Digital-Hub-Konzept der ungarischen Stadt Zalaegerszeg steht für ein Zentrum, das seine Schwerpunkte auf Technik, Innovationen und Digitalisierung legt. Menschen im Alter von 3 bis 99 Jahren sollen an diese Themen herangeführt werden. Dabei ist jeder Raum, jeder Bereich des Hub individuell gestaltet. Und die digitalen Räume bieten eine komplette Projektion, die je nach Anspruch im permanenten Wechsel ist. „Genauso wie der berühmte Zauberwürfel, der Mitte der 1970er-Jahre vom ungarischen Ingenieur Ernö Rubik erfunden wurde“, sagte Sándor Dénes György. Darüber hinaus erhofft man sich durch ein Drohnen-Entwicklungszentrum samt Drohnen-Airport 200 Arbeitsplätze in der Region – ein Milliarden-Invest, genauso wie die das riesige Testgelände (die „Zalazone“ für autonomes Fahren). György: „Das ist einzigartig in Europe.“
"Kampinova" und Bildung in der Türkei
Zwei Zukunftsprojekte entstehen gerade bzw. sind bereits in Kuşadası umgesetzt. „Istasyon“ heißt ein digitales Zentrum, in dem für alle Altersklassen und soziale Schichten Bildungs- und Lernangebote zur Verfügung stehen. Ob freies W-Lan oder PC-Kurse für Senioren, ein Green-Room für Filmaufnahmen oder Vorträge – mit dem Angebot hat die türkische Stadt bereits mehr als 11.500 Menschen erreicht.
Projekt Nummer 2 heißt „Kampinova“. Dahinter verbirgt sich, so Burcu Kanbal, ein Naturort, der gleichzeitig Lernort wie Homeoffice wäre. Man soll sich von dort in die eigenen Firmennetze einloggen, aber auch seine Freizeit verbringen können.
Kultur und Einkaufszentrum in England
Die Vertreter aus Pendle ließen es sich trotz der Krönung (der Bürgermeister durfte nicht ausreisen) nicht nehmen, eine Videobotschaft zu schicken und auf zwei Projekte aufmerksam zu machen: 25 Millionen Pfund Fördergelder fließen nach Nelson, 6,5 Millionen nach Colne. Während in Nelson in die Infrastruktur investiert wird, ein Digitalzentrum sowie ein Einkaufszentrum entstehen sollen, werden in Colne die Stadt-Quartiere entwickelt. Mit der Wiederbelebung der einst ruhmreichen Theaterszene erhofft man sich in der Region auch mehr Touristen.
Neuer Bahnhof für Bitterfeld-Wolfen
Zentrales Projekt in Bitterfeld-Wolfen ist die Neugestaltung des Bitterfelder Bahnhofs (älter als 165 Jahre und aktuell mit 25 ICE-Verbindungen) und des Bahnhofsvorplatzes. „Mobilitätswende, Nachhaltigkeitsgedanke, aber vor allem nicht genutzte Flächen im alten Gebäude erfordern einen Rück‐ und Neubau“, so die stellvertretende Bürgermeisterin Heike Krauel. So bündeln nun die Deutsche Bahn und die Stadt Bitterfeld‐Wolfen ihre Kräfte.
Der Rückbau des alten Gebäudes ist nahezu abgeschlossen. Nun beginnt der Neubau, ein futuristisches Gebäude, das den Nachhaltigkeitsgedanken in den Vordergrund stellt. Die Metallfassade besteht z. B. aus recyceltem Aluminium. Zudem gibt es extensive Dachbegrünung, Photovoltaik und Tageslichtnutzung. Der Vorplatz soll moderne Schnittstelle werden, die den Übergang zwischen den unterschiedlichen Mobilitätsarten für Pendler und Touristen vereinfacht.
Stadtteilbüro in Creil unterstützt Frauen und Mädchen
Im französischen Creil wird es schon bald das „Carrefour de femmes“ geben. Dabei handelt es sich um eine Art Stadtteilbüro für Frauen und Mädchen. Sie werden Hilfe und Unterstützung erfahren, aber auch eine Begegnungsstätte finden. „Rechte und Schutz für Frauen sind in Creil ein sehr wichtiges Thema, das wir ernst nehmen“, erklärte Zohra Bibi. So sollen die Frauen in allen Lebenssituationen mit dem neuen Zentrum eine Anlaufstelle haben.
Für die weitere Zukunft ist dieses Quartier als zentraler Ort für weiterer Städte der Region geplant. In einer groß angelegten Umfrage hatte die Stadt Bewohnerinnen nach deren Wünschen gefragt – die Ergebnisse werden sich nun auch in der Realisation wiederfinden.
In Krosnos gehört der Jugend die Zukunft
Bürgermeister Piotr Przytocki aus Krosno stellte persönlich das neue Sozialprojekt vor. Die junge polnische Stadt mit rund 13.000 Schülerinnen, Schülern, Studentinnen und Studenten denkt genau an diese Zielgruppe. „Diese soll weiter gefördert werden, denn ihr gehört die Zukunft“, so der Bürgermeister. So wolle man den Teens und Twens mehr Lebensqualität, bezahlbaren Wohnraum und Arbeitsplätze bieten. Aber auch in neuen Aufenthaltsquartieren werden neue Freizeit-Angebote entstehen mit Kunst-, Interaktions- und audiovisuellen Räumen. Das Projekt steht unter dem Motto „Let’s wake up the City!” (Lasst uns die Stadt lebendig machen).
Und natürlich konnten Besucherinnen, Besucher und Gäste anschließend ins Gespräch kommen, um vielleicht den einen oder anderen Trip vor Ort zu planen oder die Projekte noch weiter zu beleuchten.
Fördermittel vom Land NRW
Finanziell gefördert wurde die Veranstaltung durch das Land Nordrhein-Westfalen und dem Programm „Europawochen 2023“ des Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien.