„Wie wertvoll Frieden ist, spüren wir erst, wenn er nicht mehr da ist“, sagte Bürgermeister Werner Arndt in seiner Eröffnungsrede. Angesichts des Krieges in der Ukraine sei dies aktueller denn je. Doch nicht nur deshalb ist sei die Ausstellung ein wichtiges Zeugnis der Zeit. Denn das Wissen und die Gedanken um die Vergangenheit, so Werner Arndt, seien wichtig, um die Menschen zum Thema Krieg und dessen Folgen zu sensibilisieren, vor allem als Vermächtnis für die jüngeren und kommenden Generationen. „Wir dürfen niemals vergessen“, so der Bürgermeister, der zudem den Bogen zu den befreundeten Städten schlug. „Wir wollen miteinander ins Gespräch, in den Austausch kommen, wollen Brücken schlagen. Danke an die Geschichtswerkstatt, die in diesem Zusammenhang wertvolle Erinnerungsarbeit geleistet hat.“
Wirrungen und Zerstörungen
Dokumentiert werden Leben und Überleben zum Ende des Weltkrieges, die Wirrungen und Zerstörungen, die Spuren der Gewalt und die Sehnsucht nach einer friedlichen Welt. Dazu wurden zeitgenössische Gegenstände, Fotografien und Dokumente mit Hilfe einer breiten Beteiligung von Unterstützern aus den Städten zusammengetragen.
Zeitleisten als Hilfe
Beispielsweise wird aus Marl berichtet, wie die Amerikaner vorrückten und kampffrei den Ort einnahmen, für Bitterfeld wird der schwere Weg zur Normalität nachgezeichnet. Aus Creil kommen Erinnerungen an Bombardierungen und Requirierungen während der Besatzungszeit, aus Pendle gibt es Alltagsimpressionen aus der Lokalpresse, in Krosno erinnern sich die Menschen an den Terror erst unter den deutschen und dann unter den sowjetischen Besatzern. Zeitleisten helfen bei der Einordnung der Ereignisse.
Zusätzliche Broschüre mit Informationen
„Da wir nicht alles ausstellen konnten, haben wir eine Broschüre erarbeitet, worin das Material ausführlicher ersichtlich ist. Dort finden sich auch zusätzliche Informationen zum Ende des Krieges in den Partnerstädten“, ergänzte Dr. Hans-Ulrich Berendes, lange Jahre Leiter der Geschichtswerkstatt, die mit zahlreichen Kolleginnen und Kollegen für die Ausstellung verantwortlich zeichnet. „Die Geschichtswerkstatt ist ein Kurs der VHS. Sie widmet sich lokalhistorischen Themen. Ursprünglich war die Ausstellung für den Mai 2020 geplant. Doch Corona machte seinerzeit einen Strich durch die Rechnung“, so insel-VHS-Leiter Uwe Bauch.