Kaum passender könnte aktuell der Text des bekannten Kinderliedes „Wer will fleißige Handwerker seh‘n“ sein, wenn man einen Blick in die Marler Schulen wagt. Denn wie es im Lied weiter heißt „…Der muss zu uns Kindern geh’n“. Und genau so ist es. In Kitas und Schulen wird während der Ferien ordentlich gewerkelt. Im Millionenbereich liegen die Kosten für die Arbeiten. Fast immer mit vor Ort ist Johannes Kleine Vossbeck, im Amt für Schule und Sport für die Instandhaltung zuständig.
Löcher für Kabel-Leerrohre
Während das Flachdach der Martin-Buber-Schule an der Emslandstraße gerade von Efeu, Schmutz und zerfledderten Bitumbahnen befreit wird, hat Kemal Sari die Bohrmaschine in der Hand, um sich an die Betonböden zu machen. Dort müssen Löcher für Kabel-Leerrohre gebohrt werden, um alle Klassenzimmer mit neuen Netzwerk-Leitungen zu versorgen. Elektrokabel für Access-Points und damit W-LAN gehören genauso dazu wie Multimediadosen an der Wand.
Neue Bodenbeläge und Umstellung auf LED-Beleuchtung
Es wird gehämmert, gebohrt und gestrichen. Neue Bodenbeläge werden gelegt, die Umstellung auf LED-Beleuchtung ist weit vorangeschritten. „Das spart 80 Prozent Energie“, weiß Johannes Kleine Vossbeck. Im Zuge der neuen Deckenbeleuchtung werden auch die Dachkuppeln nach und nach zurückgebaut. Hatten diese bisher ohnehin nur für wenig Helligkeit gesorgt, hat die Stadt Marl auch zusehends mit Vandalismus zu kämpfen. Kaum eine Woche vergehe, so Kleine Vossbeck, ohne dass irgendwo Fenster von Glaskuppeln demoliert würden.
Lokale Firmen aus Marl sind mit im Boot
An der Emslandstraße denkt man aber auch beim Thema OGS an die Zukunft. Im Zuge der Neuordnung gehe es bereits an die Erweiterung potenzieller Räume, während die angegliederte Kita 2017 renoviert worden war. Mit im Boot sind übrigens auch zahlreiche lokale Firmen aus Marl, deren Mitarbeiter sich auf der Ferien-Baustelle tummeln.
Schultoiletten glänzen mit modernem Design
Ein heikles Thema sind in vielen Stadtteilen die Schultoiletten. In der Martin-Buber-Schule wurden die sanitären Anlagen direkt neben dem Spielplatz komplett erneuert. Der Boden besticht durch anthrazitfarbene, moderne Fliesen. Passend dazu wurden sämtliche Keramikutensilien ausgetauscht, neue WC-Kabinen installiert und moderne Spülvorrichtungen eingebaut. Die Toilettenräume könnten schicker nicht sein. Bleibt zu hoffen, dass diese in einem Jahr noch so aussehen.
„DigitalPakt 2019/2024“ im GiL
Die Martin-Buber-Schule ist nicht das einzige Gebäude, das aktuell auf Vordermann gebracht wird. Arbeiten finden derzeit genauso im Gymnasium am Loekamp statt, wo die Brandmeldeanlage getauscht wird und im Rahmen der Umsetzung des Förderprogramms „DigitalPakt 2019/2024“ mit dem Aufbau der IT-Netzwerkinfrastrukturen begonnen wurde. In der Willy-Brandt-Gesamtschule (Austausch der Heizung und Bau einer Rampe für Rollstuhlfahrer und –fahrerinnen) wird ebenfalls gewerkelt..
Fast zwei Millionen Euro werden investiert
Und in der Ernst-Immel-Realschule findet der Austausch der in die Jahre gekommenen Fenster samt Nebenarbeiten statt. Darüber hinaus sind Handwerkerinnen und Handwerker in der Cansiusschule, der Kita im Wäldchen (jeweils Sanierung der Küche), Overbergschule (neue Bodenbeläge und Malerarbeiten), Pestalozzischule (Anstrich der Klassenräume und Parkettarbeiten) und der Haard-Johannesschule (Malerarbeiten) aktiv. Fast zwei Millionen Euro nimmt die Stadt Marl dafür aktuell in die Hand.
Lernen macht Spaß
Zum neuen Schuljahr werden die Kita-Kids, Schülerinnen und Schüler also vielerorts staunen, wenn sie ihre im neuen Glanz erstrahlenden Räume betreten. Denn weder Pinsel noch Becher oder Stuhl stehen dann noch auf dem Flur, sondern wurden in mühevoller Akkordarbeit an ihre Plätze zurückgebracht. Da dürfte das Lernen wieder Spaß machen.