Ratssitzung für die Geschichte: Corona macht’s nötig!

Die vor knapp einer Stunde begonnene Ratssitzung hat beste Chance, ins Geschichtsbuch der kommunalen Selbstverwaltung in Marl einzugehen. Die Corona-Pandemie macht’s nötig!

Strenge Vorschriften

Denn vermutlich zum ersten Mal wurden in einer Ratssitzung strenge Vorschriften und Empfehlungen zur Eindämmung einer Pandemie so penibel umgesetzt. Um die Abstands- und Hygienevorschriften einzuhalten, hatten im großen Sitzungssaal des Rathauses nur 25 der insgesamt 48 Ratsmitglieder und Bürgermeister Werner Arndt Platz genommen. Die Fraktionen hatten im Vorfeld eine sogenannte „Pairing-Vereinbarung“ getroffen und zu gleichen Teilen auf die Anwesenheit von Mitgliedern verzichtet, um das Stimmenverhältnis zu wahren. Auch das dürfte ein Novum in der Marler Ratsgeschichte sein.

Mund-Nasen-Bedeckung

Ebenso die Tatsache, dass alle Besucherinnen und Besucher einer Ratssitzung einen Mund-Nasen-Bedeckung tragen und die Sitzung auf Stühlen verfolgen mussten, die im Abstand von mindestens 1,5 Meter aufgestellt waren. Von allen Gästen wurden vorsorglich Namen, Adressen und Rufnummern notiert, damit im Falle einer möglichen Infektion Kontaktpersonen identifiziert und benachrichtigt werden können. Ein Dutzend Besucherinnen und Besucher nahmen die Vorsichtsmaßnahmen geduldig hin, um der Ratssitzung aus dem Foyer zu folgen.

Umfangreiche Tagesordnung

Wegen der umfangreichen Tagesordnung war der Beginn der Sitzung von 16 auf 15 Uhr vorverlegt worden. Angesichts der fast 60 Tagesordnungspunkte und der Maskenpflicht im Rathaus dürften Ratsmitglieder und Gäste erleichtert gewesen sein, als Bürgermeister und Hausherr Werner Arndt die Maskenpflicht aufhob, solange alle ihre Sitzplätze nicht verlassen. Denn damit ersparte Arndt den Ratsmitgliedern und Gästen das stundenlange Schwitzen unter dem Mund-Nasen-Schutz.

Unterschriften übergeben

Bereits vor der Ratssitzung hatten die Initiatoren des Radentscheids auf dem Creiler Platz nach eigenen Angaben 6.275 Unterschriften an Bürgermeister Werner Arndt übergeben. Mit dem Radentscheid möchte die Initiative erreichen, dass Marl wieder eine fahrradfreundliche Stadt wird. Die Verwaltung wird die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens, für das 4.160 gültige Unterschriften erforderlich sind, juristisch prüfen und das Ergebnis dem Rat vorlegen, der über das Ansinnen der Initiative entscheiden muss.

Mehr zur Ratssitzung folgt in Kürze.

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Von den wenigen Besuchern wurden vorsorglich Namen, Adressen und Rufnummern notiert, damit im Falle einer möglichen Infektion Kontaktpersonen identifiziert und benachrichtigt werden können.

Ludger Vortmann von der Initiative Radentscheid Marl (links) übergab Bürgermeister Werner Arndt insgesamt sechs Kartons mit 6.275 Unterschriften. Fotos: Stadt Marl / Pressestelle