Die Mitglieder aller Fraktionen waren sich einig, dass das Rathaus saniert, aber nicht unter Denkmalschutz gestellt werden soll. Nach CDU, FDP und der Bürgerunion (bum), die ihre ablehnende Haltung noch einmal bekräftigten, sprach sich jetzt auch die SPD dagegen aus, dass das Rathaus mitsamt der Uhr und den gestalteten Sitzgelegenheiten auf dem Creiler Platz sowie dem „Türmchen" unter Denkmalschutz gestellt wird (Fraktionsvorsitzender Peter Wenzel „Wir stehen zum Rathaus, aber wir wollen keine Waschbetonplatten unter Denkmalschutz stellen").
Das Rathaus sei zwar „ein Stück Stadtgeschichte", so Jens Vogel (SPD), müsse deshalb aber nicht unter Denkmalschutz gestellt werden. Schließlich befinde sich das Gebäude nicht mehr im Originalzustand, da u.a. die Turmdächer baulich und optisch erheblich verändert worden seien. Pro Denkmalsschutz argumentierten allein Johannes Westermann von den Grünen („Wir sollten uns freuen, wenn die Denkmalbehörde unser Rathaus unter Denkmalsschutz stellen will") und Bürgermeister Werner Arndt („Das Rathaus ist der architektonische Ausdruck seiner Zeit und hat es verdient, unter Denkmalschutz gestellt zu werden"). Westermann und Arndt (SPD) blieben mit ihren Argumenten allerdings allein auf weiter Flur. So stimmte letztlich nur Werner Arndt (Johannes Westermann ist im Haupt- und Finanzausschuss nicht stimmberechtigt) für den Denkmalschutz - und damit erstmals gegen seine eigene Fraktion.
Die Stadtverwaltung hatte zuvor in einer ausführlichen Vorlage dargelegt, dass das Rathaus alle Kriterien für ein Denkmal erfüllt. Die Entscheidung, ob das Rathaus unter Denkmalschutz gestellt wird, liegt aber nicht bei der Stadt Marl, sondern bei der Denkmalbehörde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und letztlich beim Ministerium für Bauen und Wohnen in Düsseldorf.
Weitere Informationen:
Beschlussvorlage 2013/0034 zur Rathaussanierung
Beschlussvorlage 2013/0035 zur Eintragung des Rathauskomplexes in die Denkmalliste mit
Anlage zur Begründung
Experten sollen Kosten für Rathaus-Sanierung ermitteln
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