Teilhabe und Chancengleichheit
Ein freudiger Tag für die Heinrich-Kielhorn-Schule: Mit großer Zustimmung gab der Stadtrat am späten Nachmittag das Startsignal für die vollständige Sanierung der Förderschule in Alt-Marl. Von 39 anwesenden Ratsmitgliedern stimmten lediglich sechs Politikerinnen und Politiker gegen die Beschlussvorlage der Verwaltung. Bürgermeister Werner Arndt sieht den Ratsbeschluss als „bedeutenden Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen und inklusiven Bildungseinrichtung.“ Werner Arndt weiter: „Die Heinrich-Kielhorn-Schule leistet jeden Tag immenses. Mit dieser Entscheidung haben wir nicht nur die Möglichkeit, die baulichen Bedingungen der Schule deutlich zu verbessern, sondern auch ein starkes Zeichen für Chancengleichheit und Teilhabe gesendet.“
Untersuchung des Gebäudes
Die Entscheidung zur Kernsanierung erfolgte in den vergangenen Monaten nach gründlicher Untersuchung des Gebäudes durch das von der Stadt beauftragte Planungsbüro gpe projekt. Bereits im Schulausschuss Ende Januar stellte der Generalplaner aus Meschede die möglichen Varianten einer Sanierung umfangreich vor. „Wir haben gemeinsam verschiedene Wege für eine Sanierung aufgezeigt und miteinander verglichen. Die Kernsanierung ist die wirtschaftlichste, technisch sinnvollste und nachhaltigste Lösung“, verdeutlichte Claas Frein im Vorfeld der Sitzung. Der Leiter des Amtes für Gebäudemanagement sagt: „Die Mehrkosten amortisieren sich nach rund 15 Jahren durch Einsparungen bei den Primärenergiekosten. Eine Verlagerung der Schule an einen anderen Standort wurde intensiv geprüft, jedoch als unwirtschaftlich verworfen.“
Klimagerechte Sanierung
Die Stadt will die klimagerechte Sanierung der Kielhorn-Schule im Januar 2026 beginnen. Das Projekt ist in insgesamt neun Bauabschnitte gegliedert. 40 Monate soll die Sanierung dauern, die Fertigstellung ist voraussichtlich für April 2029 vorgesehen. „Damit wollen wir sicherstellen, dass bei laufendem Unterricht saniert werden kann“, so Claas Frein. Wie berichtet sollen die Schülerinnen und Schüler schrittweise innerhalb des Gebäudes umziehen. Die Schule wird dabei ein völlig neues Gesicht erhalten. Die neue Holzfassade soll sich in die grüne Umgebung einführen, der Eingang wird durch prägnante Farben aufgewertet und das Schuldach begrünt werden. Claas Frein: „Das Zusammenspiel zwischen Architektur und Umgebung wird eine ruhige, zurückhaltende Atmosphäre schaffen, die nicht ablenkt, sondern eine ideale Grundlage für eine konzentrierte Lernumgebung bietet.“
Investition in die Zukunft
Die Stadt Marl investiert mit dieser Baumaßnahme in die Zukunft der Heinrich-Kielhorn-Schule und ihrer kommenden Generationen. „Ich danke allen Ratsmitgliedern für ihre Zustimmung und für das Vertrauen, das sie in dieses Projekt setzen“, sagte Bürgermeister Werner Arndt. „Ebenso gilt mein Dank allen, die sich für dieses Vorhaben stark gemacht haben. Der Weg zur vollständigen Sanierung ist nun geebnet, und wir werden alles daransetzen, diesen mit größter Sorgfalt und in enger Zusammenarbeit mit der Schulgemeinschaft zu realisieren. Dieser Ratsbeschluss ist ein echter Gewinn für die Förderschule und für unsere gesamte Stadt – ein Schritt, der den Weg in eine inklusive und moderne Bildungslandschaft ebnet.“
Stadt wird Fördergelder beantragen
Die Gesamtkosten für die Sanierung der Heinrich-Kielhorn-Schule belaufen sich auf circa 22,6 Mio. Euro. Die Stadt Marl wird Fördermittel der KfW-Bank beantragen, um den Eigenanteil im Haushalt zu reduzieren. Das Bauprojekt muss aufgrund der prekären Finanzlage der Stadt noch von der Kommunalaufsicht des Kreises Recklinghausen genehmigt werden.