Marschall 66 – ein Begegnungsort für alle Marlerinnen und Marler

Es ist ein Provisorium – das Skulpturenmuseum auf dem Gelände der Martin-Luther-King-Schule glänzt trotzdem immer wieder mit aktuellen Ausstellungen, die den Zeitgeist treffen. Das Provisorium wird mit Marschall 66 aber Vergangenheit sein.

Derzeit findet man unter anderem zahlreiche, eigens entworfene Kunstwerke, die im Rahmen des "urban stage"-Seminars von Prof. Mischa Kuball an der Kunsthochschule für Medien Köln entwickelt wurden. Die Ausstellung wird mit Hilfe des Freundeskreises Habakuk realisiert. In dem Zusammenhang bietet übrigens die Künstlerin Alexandra Nikitina für Interessierte einen Workshop an, in dem kleine Skulpturen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz entstehen.

Jede Menge Optionen

Dennoch freut sich Museumsdirektor Georg Elben auf Marschall 66 und die neuen Räumlichkeiten in der ehemaligen Hauptschule an der Kampstraße. „Wir werden dort ganz andere Möglichkeiten für unsere Kunst haben“, ist er sich sicher. Allein der Raum für größere Skulpturen bietet jede Menge Optionen. Für die Steigerung des Renommees der Stadt Marl in der bundesweiten Kulturszene dürfte dies, so Elben, ebenfalls ein Meilenstein sein.

Ein zentraler Ort der Kultur und Begegnung

„Das geplante kulturelle Begegnungs- und Erlebniszentrum ist neben der Sanierung des Rathauses das Schlüsselprojekt für die neue Stadtmitte. Mit dem Leitprojekt soll ein sogenannter Dritter Ort geschaffen werden“, sagt Bürgermeister Werner Arndt. Es werde ein Ort des Zusammenlebens für alle Marlerinnen und Marler. Dort sollen das Museum und die Zentralbibliothek, aber auch andere kommunale Einrichtungen kultureller Bildung sowie das Grimme-Institut zusammenwirken.

Menschen werden miteinbezogen 

Beim Thema Museum verspricht Georg Elben, selbstverständlich die Bürgerinnen und Bürger miteinzubeziehen. Das Museum soll ein Ort der Begegnung sein, der nicht nur Experten anspreche. Vielmehr gehe es darum, die Kunst für alle Menschen zu öffnen, ihnen einen Zugang zu bieten. Aktuell sei dies durch die begrenzten Räume in der Schule nur in Ansätzen möglich.

Von Auguste Rodin bis Max Ernst

Allein die hochkarätige Sammlung des Skulpturenmuseum, die derzeit beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Münster eingelagert ist, biete allerlei spannende Exponate. Apropos Exponate. Im neuen Museum wird die Bronzeskulptur Grand Orphée (Großer Orpheus) von Ossip Zadkine eines der Kernstücke sein. „Aber auch weitere Kunstwerke aus unserer Sammlung werden adäquat berücksichtigt“, verrät Georg Elben. Die Sammlung beinhaltet bekanntermaßen Skulpturen der klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst. Hinzu kommen dreidimensionale Arbeiten wie Objekte und Installationen. Das Spektrum reicht von Auguste Rodin und Constantin Meunier über Max Ernst und Alberto Giacometti bis zu jungen, zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern. Bildhauerzeichnungen vervollständigen diesen Bereich der Sammlung. Und allein der hohe Ausstellungsraum bietet eine Höhe von 6,5 Metern.

Viel Glas sorgt für Transparenz

Wer einen Blick auf die Pläne wirft, der kann bereits erkennen, wie durchdacht das Konzept ist. Viel Glas sorgt für eine Transparenz, die gleichzeitig eine gewisse Leichtigkeit mit sich bringt. Videoinstallationen sollen auch von außen für Spaziergängerinnen und Spaziergänger zu sehen sein. Georg Elben: „Man muss dann nicht unbedingt das Museum betreten, um Kunst zu konsumieren.“ Einen zusätzlichen Schub könnte der Innenbereich geplanten Cafés geben: „Wir sehen in anderen Städten von Münster bis Essen, wie solch ein Angebot angenommen; vor allem, wenn es nicht nur Museumsgäste anspricht.“ Viel Licht und die mit Skulpturen und viel Grün bereicherten Innenhöfe sollen dabei das Auge beruhigen und immer wieder einen anregenden sowie entspannten Besuch erlauben.

Integrierte "Künstler*innen-Wohnung"

Einen weiteren Schub verspricht er sich von der integrierten“ Künstler*innen-Wohnung“. Diese soll es ermöglichen, dass junge Talente und gestandene Künstlerinnen oder Künstler vor Ort ihre Werke kreieren können. Aber auch renommierte Namen könnten so den Weg nach Marl finden. „Dabei haben wir selbstverständlich die drei Elemente unseres Museums im Blick – Skulpturen, Videokunst und Klangkunst“, sagt Georg Elben.

Mehr als nur Museum 

Gestalterisch wird Marschall 66 bekanntlich durch den neuen Friedenspark mit dem Rathaus verbunden. Auch dadurch entstehen neue Synergien der Begegnungen. Zudem ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für Veranstaltungen wie Konzerte, Empfänge und andere Feiern.

Demnächst werden wir Marschall 66 und die damit verbundenen Chancen aus Sicht von Musikschule, Zentralbibliothek etc. beleuchten.

Mehr Informationen zu Marschall 66 finden Sie hier.

 

 

 

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