Hilfstransport nach Krosno gestartet

Um den Menschen in der Ukraine zu helfen, sind am Dienstag (08.03.) vier Lastwagen von Marl aus in die polnische Partnerstadt Krosno gestartet. Mit an Bord: Fast 30 Tonnen Hilfsgüter. „Solidarität wird in Marl groß geschrieben“, freut sich Bürgermeister Werner Arndt über die große Hilfsbereitschaft in der Stadt. Die Sachspenden werden von Krosno nach Uschhorod in die Ukraine transportiert.

Besondere Mission aus Marl

Vier 7,5-Tonner haben sich am Dienstag mit einer besonderen Mission aus Marl auf den Weg gemacht. Mit an Bord waren acht Hilfskräfte vom Arbeiter-Samariter-Bund und den Feuerwehren Marl und Herten sowie rund 30 Tonnen Hilfsgüter wie beispielsweise Decken und Isomatten, Lebensmittel und Hygieneartikel, Taschenlampen und Powerbanks für Smartphones. Das Ziel des kleinen Konvois: Krosno in Polen. Von Marls polnischer Partnerstadt bis an die ukrainische Grenze sind es lediglich 65 km. Die Sachspenden aus Marl werden in Krosno umgepackt und von dort weiter nach Uschhorod in die Ukraine transportiert.

30 Tonnen Hilfsgüter

Bis Montagnachmittag sammelten sich etwa 30 Tonnen Hilfsgüter am Stadthaus 1 an, die in die vier Lkw verfrachtet werden mussten. Zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer packten mit an, sortierten und lagerten die unzähligen Sachspenden in der Schwarzkaue des ehemaligen Bergwerkes August Victoria 3/7. Auf das städtische Spendenkonto gingen bislang 1.500 Euro ein. Hinzu kommen 4.000 Euro vom Benefizkonzert des jungen Blasorchesters Marl. Die eingehenden Gelder werden zeitnah nach Krosno überwiesen. Dort können die dringend benötigten Dinge oftmals billiger eingekauft werden.

Schutzausrüstungen an Bord

Darüber hinaus hat die Feuerwehr Marl gemeinsam mit den Feuerwehren der zehn Kreisstädte etliche Schutzausrüstungen für die Feuerwehrmänner und -frauen in der Ukraine gesammelt. Wie berichtet sind insgesamt 218 Einsatzjacken, 97 Überhosen und 154 Helme zusammengekommen. 150 Einsatzkräfte können mit der großzügigen Spende in der Ukraine ausgestattet werden. Auch Hilfsgüter aus der Gemeinde Edewecht bei Oldenburg haben die Lastwagen in Marl aufgenommen. Die Schülerinnen und Schüler der dortigen Oberstufe haben Erste-Hilfe-Material gespendet. Edewecht ist wie Marl Partnerstadt von Krosno.

Medizinische Artikel für gehörlose Kinder

Außerdem hat die Lehnhardt Stiftung, die sich in Deutschland für gehörlose Kinder engagiert, der Stadt Marl medizinische Artikel gespendet, die Kindern beim Hören helfen. In Krosno ist die Spende für die „Society of Parents and Friends of Children with Hearing Disorders Krosno” vorgesehen, die wiederum die Verteilung in der Ukraine oder an geflüchtete Menschen organisiert.

Lunchpakete und Getränke

REWE Feldmann aus Polsum sorgt zudem für die Lunchpakete der acht Fahrerinnen und Fahrer. Sie bleiben eine Nacht in Polen. Bereits in den vergangenen Tagen gab es eine Brötchen- und Kuchenspende von der Bäckerei Thies für die ehrenamtlichen Helferteams: Bruderschaft und Gemeindemitglieder St. Franziskus, Bergbautraditionsverein, Städtepartnerschaftsverein Marl-Zalaegerszeg-Krosno, Löschzug Lenkerbeck sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger. Am Wochenende packten auch städtische Angestellte ehrenamtlich mit an. Der Getränkehandel Korte versorgte die Helferinnen und Helfer mit Frikadellenbrötchen und Getränken.

Dringender Hilferuf

„Über unsere Partnerstadt Krosno, die wiederum mit der ukrainischen Stadt Uschhorod verbunden ist, erreichte uns ein dringender Hilferuf“, berichtet Bürgermeister Werner Arndt. „Für mich war sofort klar: Wir in Marl wollen helfen!“. Die Verwaltung in Marls polnischer Partnerstadt organisierte umfangreiche Lieferungen an Sachspenden und bat auch für den Ankauf von dringend benötigten Versorgungsgütern um finanzielle Unterstützung. Werner Arndt: „Die städtepartnerschaftliche Hilfskette ist überwältigend. Ich danke allen Beteiligten, die den Hilfstransport von Marl über Krosno in die Ukraine möglich machen“. Am Freitag (11.3.) wird voraussichtlich ein Sattelschlepper mit weiteren Sachspenden nach Krosno fahren.

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Bürgermeister Werner Arndt verabschiedete am Dienstag die Fahrerinnen und Fahrer vom Arbeiter-Samariter-Bund und den Feuerwehren Marl und Herten.

Am späten Nachmittag machten sich die voll beladenen Transporter auf den Weg in Marls Partnerstadt Krosno in Polen. Rund 17 Stunden wird die Fahrt bei ungestörtem Verkehr dauern, ein regelmäßiger Kontakt nach Marl soll gehalten werden.

Bereits am Mittag kam der Transport aus Edewecht in Marl an. Jennifer Radscheid (links) nahm die Hilfsgüter entgegen. Sie koordiniert die Kooperation mit Marls Partnerstadt Krosno.

Noch am Montag wurde fleißig eingepackt: Frank Stadtfeld (vorne links) und viele weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer haben vier Lkw startklar gemacht. Bürgermeister Werner Arndt (vorne rechts) freut sich über die zahlreichen Spenden und das bürgerschaftliche Engagement der vielen Menschen aus Marl. Fotos: Stadt Marl / Pressestelle