Chronologie

1960
Der Architekt Hans Scharoun erhält den Auftrag, eine Volksschule im damaligen Neubaugebiet in Marl-Drewer zu entwerfen.
Scharoun hatte zuvor beim Architektenwettbewerb für das Rathaus der Stadt Marl (1957/58) den 2. Platz belegt.

1964
Nach einer Planungsphase von vier Jahren wird am 26.08. 1964 an der Westfalenstraße der Grundstein für das neue Schulgebäude gelegt.

1968
Der erste Bauabschnitt mit den Klassenräumen ist bezugsfähig.

1969
Die Aula und die Turnhalle werden fertiggestellt. Die Aula gilt als „kleine Schwester“ der nach Plänen von Scharoun erbauten Philharmonie Berlin.

1971
Das Schulgebäude wird einschließlich der Außenanlagen an die Stadt Marl übergeben.
Es wird in den folgenden Jahren als Volksschule, Grund- und Hauptschule sowie für die gemeinsame Oberstufe der Martin-Luther-King- und der Willy-Brandt-Gesamtschule genutzt.

2003
Die Stadt Marl beauftragt das Architekturbüro Pfeiffer Ellermann Preckel (Münster) mit einem Gutachten zur Ermittlung der Kosten für die denkmalgerechte Sanierung des Schulgebäudes.

2004
Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Marl beschließt am 10.03.2004 die Aufnahme der ehemaligen Volksschule in die Denkmalliste der Stadt Marl.

2005
Der Bund Deutscher Architekten Ruhrgebiet hält am 24.11.2005 seine Jahreshauptversammlung in der leerstehenden Schule ab. Thema ist u.a. die Zukunft des Schulgebäudes.
Engagierte Marlerinnen und Marler gründen am 5.12.2005 den Initiativkreis Scharoun-Schule, der sich für den Erhalt des baugeschichtlich wertvollen Schulgebäudes einsetzt. Fachliche Unterstützung erhält der Initiativkreis von namhaften Architekten und Städteplanern aus dem In- und Ausland.

2006
Der Wirtschaftsplan des (damaligen) städtischen Immobilienbetriebs sieht für 2007 und die folgenden Jahre insgesamt 7 Mio. Euro für die Sanierung der Scharounschule vor.

2007
Die Musikschule der Stadt Marl erhält in der Scharounschule ihr neues Domizil.    

2008
Unter dem Motto „Scharoun. Schule. Stadt“ veranstalten das M:AI Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW, der Bund Deutscher Architekten Ruhrgebiet, das Kunsthistorische Institut der Ruhr-Universität Bochum, der Initiativkreis Scharounschule und die Stadt Marl das 1. Marler Symposium zum Thema „Lernraum. Schule“ mit Vorträgen, einer Ausstellung zur Schularchitektur von Hans Scharoun und Exkursionen zu wegweisender Architektur in Marl (15.5. bis 13.6.2008).
Das Schulgebäude heißt jetzt auch offiziell „Scharounschule“.  
Am 13.11. 2008 beschließt der Rat der Stadt Marl ein Gesamtkonzept zur Nutzung der Scharounschule in Verbindung mit der städtebaulichen Gesamtentwicklung.

2009
Der Rat der Stadt Marl vergibt den Auftrag für die Generalplanung zur Sanierung der Scharounschule an das Architekturbüro Pfeiffer Ellermann Preckel. Für die Sanierung werden ca. 9 Mio. Euro veranschlagt.

2010
Der Bund Deutscher Architekten, der Initiativkreis Scharoun-Schule und die Stadt Marl veranstalten das 2. Marler Symposium zum Thema „Lernraum. Schule“ in der Scharounschule. 
Die Sanierung der Scharounschule beginnt mit der Erneuerung der komplexen Dachlandschaft, der Erstellung von Musterbauteilen und der Entkernung von drei Gebäudeelementen („Waben“) mit jeweils vier Klassenzimmern. Die städtische Musikschule verlegt ihren Unterricht in weniger sanierungsbedürftige Räume.

2012
Der Deutsche Werkbund NW und der Initiativkreis Scharounschule veranstalten in Kooperation mit der Stadt Marl eine Werkstatt-Tagung zur Architektur in Marl unter Einbeziehung der Scharounschule.
Die PCB-Sanierung (Brandschutzanstrich an Stahlträgern) und zwei Firmeninsolvenzen verursachen Mehrkosten von ca. 1,2 Mio. Euro.

2015
Die städtische Musikschule zieht in ihre endgültigen Unterrichtsräume um (März). Am 13. April nimmt die katholische Aloysius-Grundschule den Unterricht in ihren neuen Räumen in der Scharounschule auf.

Die Sanierung der Aula und der Turnhalle wird Anfang August abgeschlossen.
Am 19. August 2015 wird die umfassend und denkmalgerecht sanierte Scharounschule in Marl im Rahmen eines Festaktes, eines Tages der offen Tür und eines Galakonzertes der Öffentlichkeit übergeben.