Hans Scharoun (1893 – 1972)
Hans Scharoun (vollständiger Name: Bernhard Hans Henry Scharoun) war einer der bedeutendsten Vertreter der organischen Architektur.
1893
Geburt in Bremen am 20.09.1893
1900
Besuch des Gymnasiums in Bremerhaven
1912
Studium der Architektur an der TH Charlottenburg.
1914 - 1918
Militärdienst
1919
freier Architekt und Leiter eines Architekturbüros; in den folgenden Jahren Beteiligung an zahlreichen Wettbewerbsbeiträge und Beschäftigung mit unterschiedlichen großstädtischen Bauaufgaben von Verwaltungsbauten über Kaufhäuser bis zu Museen und Theatern; Freundschaften mit den Architekten Bruno Taut, Walter Gropius, Otto Bartning, Mies van der Rohe und Hugo Häring, dem Vertreter des „organhaften“ Bauens.
1925
Lehrstuhl für Kunstgewerbe an der Kunstakademie Breslau; Mitgliedschaft im deutschen Werkbund; besonderes Interesse für neue Formen des Wohnens
1932
Übersiedlung nach Berlin nach Schließung der Kunstakademie Breslau
1945
Ernennung zum ersten Stadtbaurat und Leiter der Abteilung Bau- und Wohnungswesen des Berliner Magistrats durch die sowjetische Militärregierung (bis 1947)
1947 - 1958
Ordinarius für Städtebau an der TU Berlin (bis 1958) und Ernennung zum Direktor des neu gegründeten Instituts für Bauwesen an der Akademie der Wissenschaften (bis 1950);
Leitbild der „Stadtlandschaft“ als Vision von sozialer und räumlicher Neuordnung nach dem 2. Weltkrieg; Scharouns Arbeiten spiegeln sein Bemühen um eine demokratische Architektur und definieren das Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft neu.
1955 - 1968
Präsident der neu gegründeten Berliner Akademie der Künste (West)
1972
Hans Scharoun stirbt am 25.11.1972 in Berlin
Zu den Gebäuden, die nach den Plänen von Hans Scharouns errichtet wurden, zählen der Neubau der Philharmonie in Berlin (1960–1963), aber auch das
Haus Schminke (1932/1933) in Löbau (Sachsen), die Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Lünen (1956–1962) und die Scharounschule in Marl (1964–1971) sowie die Staatsbibliothek preußischer Kulturbesitz in Berlin (1966-1978).
Quellen:
Hoh-Slodczyk, Christine, "Scharoun, Bernhard Hans Henry" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 576-578 [Onlinefassung]; http://www.deutsche-biographie.de
und weitere allgemeine Veröffentlichungen.