„Mit großer Bestürzung und auch Trauer habe ich die Nachricht vom Bergwerksunglück in Soma aufgenommen", schreibt Bürgermeister Werner Arndt an die Moschee-Gemeinden in Marl sowie an seinen Amtskollegen in Marls türkischer Partnerstadt Kusadaşi. „Wir sind mit unseren Gedanken bei Ihnen und teilen den Schmerz über die schwere Katastrophe im Westen der Türkei". Zu Soma gebe es viele familiäre Verbindungen. Werner Arndt: „Unser aufrichtiges Mitgefühl und unsere uneingeschränkte Solidarität gilt nur den Menschen in Soma und der Türkei, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern mit türkischen Wurzeln hier bei uns in Marl".
Soma, so Arndt, sei wie Marl eine Bergbaustadt mit langer Tradition. In Soma wie in Marl kenne man die täglichen Risiken des Bergbaus aus eigener Anschauung und Erfahrung. Die Unglücksursache in Soma werfe aber viele Fragen auf und zeige die Gefahren im Bergbau außerhalb der gewohnten deutschen Sicherheitsstandards.
Von den 787 Bergleuten, die sich zum Zeitpunkt der Explosion der Stromanlage in der Grube in Soma befanden, wurden bis Donnerstagmorgen 282 Todesopfer geborgen, rund 100 Kumpel galten offiziell noch als vermisst. Dieses Unglück ist damit das folgenschwerste in der türkischen Bergbaugeschichte und das weltweit schwerste Grubenunglück seit mehr als zwei Jahrzehnten.
„Es ist schrecklich, was in Soma passiert ist, und ich hoffe, dass noch viele weitere Menschen gerettet werden können", so Werner Arndt. „Im Sinne der Angehörigen der verunglückten Bergleute bleibt zu erwarten, dass am Ende auch mit ans Licht gebracht wird, was die wirkliche Ursache des Unglücks war". Angesichts einer so schweren Katastrophe begrüßt Marls Bürgermeister die Anregung von Ministerpräsi-dentin Hannelore Kraft, dass Deutschland der Türkei schnelle Hilfe bei der Bewältigung des Grubenunglücks und der Bergung der Verunglückten anbieten sollte.