Stromtrasse könnte durch Marler Gebiet führen

Einen etwas erweiterten Einblick erhielten die Mitglieder des Umwelt- und Nachhaltigkeitsausschusses in der vergangenen Sitzung zur geplanten Amprion-Stromtrasse, die von Norddeutschland nach Polsum führt.

Das Unternehmen gehört zu vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland, um Strom über weite Entfernungen zu transportieren – und damit den an der Küste erzeugten Strom in Richtung Süden zu bringen. Der erzeugte Gleichstrom soll dabei unterirdisch auch durch Marler Gebiet „transportiert“ werden.

Kabelschutzrohre laufen 1,60 Meter unter der Erde

Zuvor müssen jedoch die Leitungen in Kabelschutzrohre in einer Tiefe von 1,60 Metern verleg werden. Dazu ist ein rund 40 Meter breiter Baustellen-Korridor notwendig. Nach Ende der offenen Bauarbeiten wird ein 30 Meter breiter Schutzstreifen bleiben, auf dem zwar weiterhin Landwirtschaft möglich ist, tiefwurzelnde Bäume und Bebauung finden dort jedoch keinen Platz mehr. 

Genauer Trassenverlauf steht noch nicht fest

Noch steht aber nicht fest, für welchen Verlauf der Stromtrasse sich die Bundesnetzagentur, in deren Auftrag die Amprion die Planung durchführt, entscheiden wird. Denn neben der Trasse durch Marler Gebiet gibt es eine Alternative weiter westlich, die Marl außen vor lassen und Dorsten betreffen würde. Voraussichtlich Mitte 2025 soll festgelegt werden, für welchen Vorzugskorridor die Bundesnetzagentur sich entscheidet. Nach Aussage der Amprion deutet aber alles auf die östliche Variante hin.

Wald und Gewerbegebiet könnten betroffen sein

Wie viel Wald für die offene Bauweise geopfert werden müsste, ist ebenfalls noch nicht geklärt, ebenso wenig, inwiefern das geplante neue Gewerbegebiet „Schwatter Jans“ betroffen sein könnte. Dies stellt sich erst detailliert in der Planfeststellungphase heraus. In dieser Phase entscheidet sich auch, wie die Leitung konkret geführt werden soll. Amprion geht im Vorgriff auf die Entscheidung über die konkrete Trassenführung aber bereits auf Flächeneigentümer oder Bewirtschafter zu, um privatrechtliche Vereinbarungen vorzubereiten, wie beispielsweise die mögliche Eintragung im Grundbuch für eine Dienstbarkeit.

 

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So sehen die Erdkabel bei Raesfeld aus. Foto: Amprion GmbH / Frank Peterschröder