Zum Inhalt:
Da liegt ein nackter Mann am Strand. Ein Fremder. Hungrig. Angespült vom Meer. Soll man ihm helfen? Oder die Wachen rufen? Oder einfach weitergehen, gar nicht hinsehen? Was wäre, wenn Nausikaa Odysseus nicht geholfen hätte? Wäre er je heimgekehrt nach Ithaka? Oder hätte seine Frau Penelope mit ihrem Sohn Telemach vor den zudringlichen Freiern fliehen müssen, Asyl suchend in der Fremde?
Theaterstück von Petra Seedorff
In einer Collage aus neun Szenen werden im Theaterstück von Petra Seedorff Flüchtlinge und Vertriebene der Vergangenheit von Adam und Eva bis heute vorgestellt. Sie verließen ihre Heimat, weil sie ihnen keine Perspektive bot, weil sie verfolgt wurden, ihnen Tod oder Sklaverei drohte, weil Krieg und Elend sie verjagten. „Asyl… zerstreut sie in der Fremde“ ist ein Stück, in dem die Zuschauerinnen und Zuschauer selbst zu Geflüchteten werden. Dieser Perspektivwechsel scheint besonders nötig in einer Zeit, in der aus lauter Angst vor Terror und „Überfremdung“ die Mitmenschlichkeit zu verlieren droht.
Weiterführende Informationen:
Der Eintritt für das Theaterstück „Asyl… zerstreut sie in der Fremde“ am 23. Juni um 19.30 Uhr ist kostenfrei. Anmeldungen nimmt der i-Punkt (Tel. 99-4310, i-punkt(at)marl.de) ab sofort entgegen.