Stadtwerke Marl erfolgreich gestartet

Die Stadt Marl will Einfluss nehmen auf das Betreiben der Strom- und Gasnetze und hat für dieses Ziel die Stadtwerke Marl GmbH gegründet. Die Millioneninvestition in das Strom- und Gasnetz ist eine zukunftsweisende Entscheidung.

Nachhaltige Zusammenarbeit

Der Gründung gingen intensive Vorarbeiten, viele Gespräche und politische Entscheidungen in den letzten drei Jahren voraus. Herausgekommen ist ein innovatives Modell für eine dauerhafte und nachhaltige Zusammenarbeit. Der neue wichtige Partner innerhalb der Neugründung ist die Westnetz/Westenergie als langjähriger Dienstleister und Netzbetreiber in den Kommunen. Das Unternehmen wird seinen regionsspezifischen, technischen Datenpool sowie seine Expertise für das vorhandene Netzwerk in den Sparten Strom und Gas einbringen. Für den Verbraucher kommt die Energie aber zunächst vom bisherigen Anbieter.

Energiewende im Interesse der Bürger

„Die Stadt Marl will die Energiewende vor Ort aktiv und im Interesse der Bürgerinnen und Bürger gestalten“, sagt Dr. Manfred Gehrke. Der Wirtschaftsförderer der Stadt ist neuer Geschäftsführer der Stadtwerke. Die beiden Partner Stadtwerke Marl und Westnetz werden Gesellschafter der neu gegründeten Netzgesellschaft Marl GmbH & Co KG. Sie hat ihren Sitz in Marl und ihren operativen Betrieb bereits aufgenommen. Die neu gegründeten Stadtwerke Marl, eine 100-prozentige kommunale Holding der Stadt Marl, werden mit 74,9 Prozent mehrheitliche Eigentümerin der gemeinsamen Stromnetzgesellschaft, Westnetz hält 25,1 Prozent. Die Netzgesellschaft Marl GmbH & Co. KG hat die Gasnetze erworben und als Tochtergesellschaft die Gasnetzgesellschaft Marl mbH gegründet.

Herzensangelegenheit

Als Gas- und Stromnetz-Eigentümerin verpachtet die Netzgesellschaft Marl GmbH & Co KG das Gas- und Stromnetz an die Westnetz/Westenergie. Verteilnetzbetreiber bleibt Westnetz. „Die Stadtwerke können mit dem erwirtschafteten finanziellen Spielraum im Rücken in den kommenden Jahren die Investitionen in die Netze ausbauen und weiter vorantreiben“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Terhorst. Für den CDU-Ratsherrn sei es „eine Herzensangelegenheit, genau dort zu investieren und die Wertschöpfung voranzubringen, wo die Kunden und Mitarbeiterinnen zu Hause sind“.

Schaffung von Arbeitsplätzen

Mit der Gründung der Stadtwerke ist für Andreas Täuber jetzt der Grundstein dafür gelegt, „dass Marl künftig bei der Entwicklung und der Investition in die Netze mitbestimmt“. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende betont vor allem „die langfristige Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort“. Auch sollen energiesensible Industrie- und Gewerbeansiedlungen berücksichtigt werden, so der SPD-Ratsherr. „Deren Anforderungen an die Infrastruktur mit der Energiewende zu vereinen, ist ein weiteres wichtiges Element der neuen Stadtwerke Marl“.

Grundsatzbeschluss

Der Rat der Stadt Marl hatte bereits im April 2019 den Grundsatzbeschluss zur Gründung von Stadtwerken getroffen. In einem ersten Schritt wurde die Bildung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung vorbereitet. Im Vordergrund stand die Auswahl eines oder verschiedener strategischer Partner. Die Stadtverwaltung wurde bei der Gründung von Stadtwerken von der Kanzlei Wolter Hoppenberg aus Hamm beraten.

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Die Stadtwerke Marl GmbH gehen an den Start: In der Sitzung des Aufsichtsrates wurde CDU-Ratsherr Thomas Terhorst (2. v. r.) zum Vorsitzenden und SPD-Ratsherr Andreas Täuber (2. v. l.) zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters Michael Bach (l.) nahm als Gesellschaftsvertreter an der Sitzung teil. Dr. Manfred Gehrke (r.) ist Geschäftsführer der Stadtwerke Marl GmbH. Foto: Stadt Marl