Stadtgeschichte mit Straßenschildern erkunden

Stadtgeschichte erfahrbar machen: Dieses Ziel verfolgt die Bürgerstiftung Marl mit ihrem Projekt „Marler Straßengeschichten“. Jetzt hat Stiftungsvorsitzende Uta Heinrich gemeinsam mit Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr, Landrat Bodo Klimpel und Marls stellvertretendem Bürgermeister Daniel Schulz drei weitere Zusatzschilder an der Rapportstraße enthüllt.

Rappaport spielte maßgebliche Rolle bei der Stadtplanung Marls

Die neuen Tafeln unter den Straßenschildern informieren über den Namensgeber Philipp Rappaport, der als Stadtplaner und Verbandsdirektor des ehemaligen Siedlungsverbandes Ruhrkohlebezirk, eines Vorläufers des Regionalverbandes Ruhr, eine maßgebliche Rolle bei der Stadtplanung Marls gespielt hat. „Philipp Rappaport war eine wichtige Persönlichkeit für die Geschichte Marls, aber auch des gesamten Ruhrgebiets. Er hat vor 100 Jahren schon die Bedeutung von Grün für die Städte erkannt“, bestätigt Landrat Bodo Klimpel. Die Rappaportstraße in Marl sei die einzige Straße in Deutschland, die an das Wirken ihres Namensgebers erinnert. Das Zusatzschild biete „eine willkommene Möglichkeit, die Menschen direkt vor Ort über die Herkunft des Straßennamens zu informieren“, so Klimpel.

Grundidee war die "Industriestadt im Grünen"

Anfang der 1920er Jahre entwarf der damalige Verbandsdirektor einen ersten Stadtentwicklungsplan für Marl mit der Grundidee der „Industriestadt im Grünen“. Der „Rappaportplan“ hatte eine wegweisende Bedeutung, der Gedanke der „zielbewusst gestalteten Industrieentwicklung im Grünen“ wurde zum Programm. „Philipp Rappaport hat eine städtebauliche Grundkonzeption entwickelt, die bis heute in wesentlichen Punkten ihre Gültigkeit behalten hat“, ist Daniel Schulz überzeugt. „Wenn man von einem der Rathaustürme auf Marl blickt, sieht man sprichwörtlich die Stadt vor lauter Bäumen nicht“ bestätigt Uta Heinrich, Vorsitzende der Bürgerstiftung. „Marl ist immer noch eine grüne Stadt.“

Tafeln sollen Wissenswertes über Straßennamen vermitteln

Die Rappaportstraße ist bereits die zwölfte Straße, die mit den informativen Zusatzschildern ausgestattet wurde. 20 Schilder sind bereits an elf weiteren Standorten montiert.

Mit Zusatzschildern möchte die Bürgerstiftung Marl Wissenswertes über die Straßennamen und deren Herkunft vermitteln. Die Idee dazu stammt vom Marler Historiker Matthias Pothmann, der im Rahmen des Projekts zu den Wegbezeichnungen in der Stadt geforscht und recherchiert hat.

Organisiert wird das Projekt „Marler Straßengeschichten“ von der Marler Bürgerstiftung in Kooperation mit der Stadt Marl. Mit Mitteln des „Heimatschecks“ des Heimatministeriums NRW, den die Bürgerstiftung 2020 erhalten hat, konnten zusätzlich zu den spendenfinanzierten Info-Tafeln 80 weitere Schilder angeschafft werden - wie auch für die Rappaportstraße.

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Enthüllten gemeinsam das Zusatzschild an der Rappaportstraße (v.l.n.r.): Uta Heinrich (Stiftungsvorsitzende der Bürgerstiftung), stellvertretender Bürgermeister Daniel Schulz, Regionaldirektorin vom RVR Karola Geiß-Netthöfel, Landrat Bodo Klimpel sowie die Mitglieder der Marler Bürgerstiftung Brigitte und Gerd Kluth