Stadt Marl schafft neue Kita-Plätze

Fast 20 Gruppen entstehen in naher Zukunft – die Stadt Marl schafft damit weit mehr als 200 neue Kita-Plätze, erfüllt darüber hinaus beim Personalschlüssel die Vorgaben des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) über Soll.

„Dennoch bleiben zum Start ins neue Kindergartenjahr aktuell 415 Kinder nicht versorgt“, räumt Claudia Schwidrik-Grebe, Dezernentin für Arbeit und Soziales, Jugend, Schule und Sport sowie Kultur und Weiterbildung, ein und ergänzt: „Wir laufen der Unterversorgung quasi hinterher. Obwohl wir viele neue Plätze schaffen, wird das Delta nicht signifikant kleiner.“

Hüls-Süd und Drewer-Nord besonders betroffen

Betroffen sind dabei insbesondere die Gebiete Hüls-Süd und Drewer-Nord. Die Stadt Marl als Träger ist verantwortlich für neun Kitas mit 36 Gruppen. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet rund 50 Einrichtungen. Eltern und Alleinerziehende können davon im Kita-Navigator bis zu sieben Favoriten aller Träger angeben. „Das muss nicht unbedingt ein Platz in unmittelbarem Wohnumfeld sein, sondern kann beispielsweise auch auf dem Weg zur Arbeit eines Elternteils liegen“, weiß Jugendhilfeplanerin Anna Timmerhaus.

Alternativen für ältere Kinder

Für nicht versorgte Mädchen und Jungen bietet die Stadt darüber hinaus Alternativen, die von der Erdmännchengruppe mit überwiegend Kinder im Vorschulalter ohne Kita-Platz über Sprachfördergruppen bis zu Spielgruppen reichen. Damit soll zumindest eine zeitweise Betreuung garantiert sein.

Personal über den KiBiz-Vorgaben

Und auch beim Thema Betreuung sieht es zunächst einmal gut aus. „Wir liegen aktuell bereits in sämtlichen städtischen Kitas personell über dem gesetzlich verpflichtenden Soll laut KiBiz“, sagt Julia Fathmann, stellvertretende Jugendamtsleiterin. Es gibt zwar noch vakante Stellen. Doch diese betreffen vor allem Springer bzw. Springerinnen und sind somit zusätzlich geplant. Damit sollen unter anderem möglichen krankheitsbedingten Engpässen im kommenden Winter vorgebeugt werden. Zudem absolvieren derzeit in der Marler Verwaltung zwölf junge Frauen ihre Ausbildung in PIA-Form (Praxisorientierte Ausbildung).

Viele Träger haben zu kämpfen

„Beim Personal ist es nicht nur im städtischen Bereich mitunter schwierig, krankheitsbedingte Ausfälle schnell zu kompensieren. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn Erkältungen und grippale Infekte häufiger auftreten, haben alle Träger damit zu kämpfen. Darüber hinaus betrifft der Fachkräftemangel zunehmend alle Träger“, weiß Claudia Schwidrik-Grebe, der die Vielfältigkeit in der Trägerschaft sehr am Herzen liegt. So hofft die Dezernentin, dass diese auch in Zukunft erhalten bleibt – trotz der mitunter schwierigen Rahmenbedingungen.

Flexibel auf Ausfälle reagieren

Um untereinander bei Ausfällen personell flexibler agieren zu können, hat das Jugendamt die städtischen Kitas drei räumliche Bezirke eingeteilt, in denen sich jeweils drei Einrichtungen befinden. Dort werden Springerinnen bzw. Springer vorgehalten, die dort eingesetzt werden, wo kurzfristig Mitarbeitende ausfallen. Damit es gar nicht erst so weit kommt, bietet die Stadtverwaltung ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedliche Präventionsmaßnahmen. Dazu gehören beispielsweise Sport- und Achtsamkeitskurse genauso wie ein Gesundheitstag.

Neue Kitas in Planung und Bau

Die neuen Kitas, die bereits bezogen oder erweitert wurden, in Planung oder Bau sind, befinden sich unter anderem in Hamm (zwei neue Gruppen in der Wald-Kita), in Sinsen (eine neue Gruppe in Liebfrauen), in Alt-Marl (vier Gruppen Holbeinstraße), Drewer-Süd (sechs Gruppen Freerbruchstraße) und Drewer-Nord (vier Gruppen am Lipper Weg). 

 

 

 

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