Elben: "Es gäbe so viele Möglichkeiten"
Wenn es nach Museumsleiter Georg Elben ginge, würde das Museum in die ehemalige Hauptschule an der Kampstraße umziehen. „Erwachsen werden“ und „Weiterentwicklung“ nennt er das, gerät ins Schwärmen über die Großzügigkeit des neuen Standorts: „Es gäbe so viele neue Möglichkeiten: Café, Shop, Lese-Ecken, Werkstätten und vieles mehr.“ Das Museum solle sich in einen Ort mit Aufenthaltsqualität verwandeln. „Es ist viel Arbeit, aber es lohnt sich“, ist Elben überzeugt.
Oliver Hall von der Kölner Astoc Architects and Planners GmbH spricht von einem „offenen Klassenzimmer“, von Künstlerwohnungen, Veranstaltungsräumen und einem Mehrzweckraum in der Sporthalle der früheren Schule.
"Wir führen das Rathaus zu seinem Ursprung zurück"
Die Pläne für das soziale Rathaus in den bisherigen Räumen des Glaskastens stellt Sozialdezernentin Dr. Barbara Duka vor. Um das Rathaus für den Stadtteil zu öffnen, müssten „transparente Angebote“ geschaffen werden. So wäre ein Bistro denkbar, ebenso wie offene Kinder- und Jugendarbeit, niederschwellige Familienbildung, Gruppenräume für Vereine, eine Lehrküche, die Spieliothek, ein Quartiersmanagement, Kinderbetreuung oder aber ein Beratungsbüro des Jobcenters. „Wir führen das Rathaus zu seinem Ursprung zurück“, fasst der Leiter des Planungs- und Umweltamtes der Stadt Marl, Markus Schaffrath, das Vorhaben zusammen.
Kleine Ausstellungsfläche im sozialen Rathaus eingeplant
Kritik kommt von Hartmut Dreier, der sich bereits für den Denkmalschutz des Verwaltungsgebäudes eingesetzt hatte: „In einem sozialen Rathaus muss auch Platz für soziale Kunst sein“, sagt er. Der Vorsitzende des Fördervereins Habakuk, Ulrich Noetzlin, sieht nach anfänglichen Bedenken eine große Chance in der Verlegung des Skulpturenmuseums: „Trotzdem darf der Glaskasten nicht ganz aus dem Rathaus verschwinden“, sagt er. Das hat die Verwaltung bereits berücksichtigt: In den Plänen für das künftige soziale Rathaus ist weiterhin eine kleine Ausstellungsfläche für das Museum reserviert.
Endgültige Entscheidung im Frühjahr 2017
Neben allen Emotionen behält Bürgermeister Werner Arndt die Fakten fest im Blick: „Ohne städtebauliche Förderung geht’s nicht. Aber auch dann nicht zum Nulltarif. Wir müssen selbst Geld in die Hand nehmen“, appelliert er an die Politik. Die endgültige Entscheidung über die Verlegung des Skulpturenmuseums Glaskasten und das soziale Rathaus trifft der Rat der Stadt Marl voraussichtlich im Frühjahr 2017.