Soziale Arbeit nah an den Menschen

Mit den beiden neuen Stadtteilbüros in Drewer-Süd und Brassert sowie der Stadtteilwohnung „Am Alten Sportplatz“ macht die Stadt einen weiteren großen Schritt zu flächendeckenden Angeboten in Wohnquartieren mit schwierigen Rahmenbedingungen.

Besichtigung der neuen Einrichtungen

Mitglieder des Kinder- und Jugendhilfeausschusses unter Leitung von Jörg Terlinden, Ratsmitglieder, Vertreter der Träger und Kooperationspartner aus den Stadtteilen nutzen jetzt die Gelegenheit, die Räumlichkeiten der Stadteilbüros in der Pommernstraße 2 und in der Brassertstraße 91 sowie die Stadteilwohnung „Am alten Sportplatz 17 b“ zu besichtigen und sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Aktivitäten und Vorhaben zu informieren. Mit der Entscheidung für die neuen Einrichtungen habe der Rat eine „weitsichtige Entscheidung“ getroffen, sagte Bürgermeister Werner Arndt zur Eröffnung der neuen Einrichtungen. „Die Teams der Stadtteilbüros helfen den Menschen vor Ort mit bedarfsgerechten Angeboten, fördern die Mitwirkung bei der Verbesserung des Zusammenlebens in den Quartieren und leisteten nicht zuletzt einen positiven Beitrag zur Begrenzung der Sozialausgaben“.

"Entwicklung bedarfsorientierter Angebote"

In den drei neuen Einrichtungen arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes der Stadt (ASD) eng zusammen mit dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Recklinghausen, der Arbeiterwohlfahrt und dem LWL-Jugendhilfezentrum Marl. Jugendamtsleiter Volker Mittmann: „Die Teams der Stadtteilbüros entwickeln bedarfsorientierte Angebote im unmittelbaren Lebensumfeld der Menschen - die städtischen Mitarbeiter mit Blick auf die Bedürfnisse der von  ihnen betreuten Menschen, die Mitarbeiter der freien Träger aus dem Blickwinkel der Strukturen und Erfordernisse des Stadtteils oder des Wohnquartiers“.

Verbesserung der Lebensqualität im Stadtteil

Ziel der neuen Stadtteilbüros sei es, kurze Wege zu Beratung und Hilfe zu schaffen, die Hilfe zur Selbsthilfe zu fördern, zur Beteiligung und Mitwirkung zu ermutigen und nachhaltige Kooperationen und Netzwerke aufzubauen, erklärte Mittmann. Zu den Angeboten gehörten maßgeschneiderte persönliche Hilfen ebenso wie Freizeitaktivitäten für Kinder, Jugendliche und Familien sowie Initiativen zur Verbesserung der Nachbarschaft im Wohnquartier und der Lebensqualität im Stadtteil. „Deswegen ist es wichtig, dass die Teams vor Ort arbeiten und die Stadtteilbüros nah an den sozialen Brennpunkten und fußläufig erreichbar sind“.

Gute Ergebnisse erzielt

Eine Auswertung der Verwaltung für einen Zeitraum von zehn Jahren hatte ergeben, dass die vorbeugende sozialraumorientierte Arbeit in Stadtteilen mit vielen Alleinerziehenden, Sozialhilfeempfängern und bildungsfernen Familien u.a. die Anzahl der Betreuungsfälle beim Allgemeinen Sozialen Dienst und den Aufwand für stationäre Unterbringungen messbar verringert hat. Das Ergebnis wurde auch in einer Untersuchung der Gemeindeprüfungsanstalt in den Jahren 2015/16 mit Hilfe eines Gutachtens der Fa. IMAKA bestätigt. Mittmann: „Wo die soziale Arbeit nah an den Menschen wirken kann, werden Ergebnisse erzielt, die nicht nur für die Betroffenen gut sind, sondern auch für die städtischen Finanzen“.

Weiteres Stadtteilbüro in Drewer-Nord geplant

Die erfolgreiche Arbeit, die in den Stadtteilbüro geleistet wird, führte zum Beschluss des Stadtrates, zusätzliche Einrichtungen in drei weiteren Stadtteilen zu schaffen. Nach einer detaillierten Untersuchung entstanden jetzt die beiden Stadteilbüros in Drewer-Süd und Brassert sowie die Stadtteilwohnung „Am alten Sportplatz 17b“. Mit dem Stadtteilbüros in Drewer-Nord, das im Frühjahr an der Rappaportstraße eröffnet werden soll, wird der ASD dann flächendecken in den Stadtteilen tätig sein.

Mit "Maßgeschneiderte Hilfen" zur Seite stehen

Werner Arndt: „Wir möchten mit den Stadteilbüros dazu beitragen, dass die Bürgerinnen und Bürger in Wohnquartieren mit schwierigen Rahmenbedingungen maßgeschneiderte Hilfen erhalten, das Leben in ihrem Stadtteil mitgestalten und aktiv an unserer städtischen Gemeinschaft teilhaben können“.
Die Räumlichkeiten in der Pommerstraße und am alten Sportplatz wurden von der Grand City Property für eine symbolische Miete zur Verfügung gestellt. Die Hausverwaltung möchte damit die Nachbarschaft in der Wohnsiedlung fördern.

Daten und Fakten

… zum Stadteilbüro Drewer-Süd (Pommernstraße 2)
Träger: Stadt Marl und Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen
Mitarbeiter/innen: Allgemeiner Sozialer Dienst der Stadt Marl: 3, Diakonisches Werk: 1 (mit 0,5-Stellenanteil)
Kooperationspartner: primär Kitas und Schule, insbesondere Kita „Bunte Moleküle" in der Paul-Baumann-Straße (wegen räumlicher Nähe und Raumressourcen), Kirchengemeinden, Beratungsstellen im Stadtteil
 

… zum Stadtteilbüro Brassert (Brassertstraße 91) 

Träger: Stadt Marl und Jugendhilfezentraum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
Mitarbeiter/innen: Allgemeiner Sozialer Dienst der Stadt Marl: 6, LWL-Jugendhilfezentrum Mal: 1 (mit 0,75 Stellenanteil) 
Kooperationspartner: primär Kitas und Schulen, Vereine, Kirchengemeinden
 

… zur Stadtteilwohnung „Am alten Sportplatz 17b“

Träger: Stadt Marl und Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen
„Am Alten Sportplatz 17b“ werden niederschwellige Angebote von freien Trägern, der Jugendhilfe, Sprechstunden unterschiedlicher Institutionen, Besuchskontakte etc. stattfinden. 
Mitarbeiter/innen: 
AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen: 1 
Die Mitarbeiter/innen des Stadtteilbüros Drewer-Nord werden in der Stadtteilwohnung punktuell präsent sein und ab Frühjahr das neue Stadtteilbüro an der Rappaportstraße 25- 27 beziehen. Der Stadtteil Drewer-Nord hat drei Quartiere (rund um St. Michael, rund um die Elsa-Brandström-Straße und Am Alten Sportplatz), die aufgrund ihrer sozialen Bedingungen eine Präsenz vor Ort erforderlich machen.

 

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Gemeinsam mit Mitgliedern des Stadtrates sowie Vertretern der Träger und Kooperationspartner haben (v.l.n.r.) Lisa Ignaczak (ASD), Friederike Potthoff (Diakonie), Jugendamtsleiter Volker Mittmann, Garnet Hoppe (ASD), Jörg Terlinden, Bürgermeister Werner Arndt und Simon Royal (Diakonie) das neue Stadtteilbüro Drewer-Süd eröffnet.

Carola Fidelak, Felix Wolfram, Angela Banaschewski (alle Jugendamt), Sara Langer (LWL), Anna Harms und Britta Kaleja (beide Jugendamt, v.l.nr.) freuen sich auf die Besucher im Stadtteilbüro Brassert.

In der Stadtteilwohnung „Am Alten Sportplatz 17b“ werden freie Träger, die Jugendhilfe und andere Eirnichtungen niederschwellige Angebote untebreiten und Sprechstunden abhalten. Markus Wallmeier (AWO) sowie Petra Sleiman und Sven Hoffmann (r.) vom ASD zeigten Bürgermeister Werner Arndt (2.v.r.) und Jugendamtsleiter Volker Mittmann (2.v.l.) die neu eingerichteten Räume. Fotos: Stadt Marl / Pressestelle