„So etwas darf nie wieder passieren“

Am heutigen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus hat Bürgermeister Werner Arndt ein Blumengesteckt auf dem Alten Friedhof Brassert und künftigem Friedenspark niedergelegt. Mit dabei waren Maresa Kallmeier und Claudia Flaisch, die beiden Vorsitzenden des neuen Ausschusses für Geschlechtergerechtigkeit, Vielfalt und Toleranz, der sich auch mit friedensfördernden Themen befasst.

Nicht-öffentliches stilles Gedenken am Herzliya-Baum

Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie konnte die öffentliche Gedenkfeier nicht wie gewohnt stattfinden. Stattdessen gab es ein nicht-öffentliches stilles Gedenken am Herzliya-Baum als Sinnbild für die enge Beziehung zur israelischen Partnerstadt. „Heute gedenken wir der Opfer des Nationalsozialismus. Diese schreckliche Zeit darf nicht in Vergessenheit geraten“, sagte Bürgermeister Werner Arndt. „Auschwitz gilt als Synonym für Rassenwahn, für Unterdrückung und Verfolgung sowie staatlich organisierten Massenmord. So etwas darf nie wieder passieren“, mahnte Arndt auch vor dem Hintergrund „völkisch-nationalistischer Strömungen.“

Vor 76 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit

Am 27. Januar 1945 erreichten Soldaten der Roten Armee das Vernichtungslager und befreiten 7.500 Männer und Frauen. Knapp 60.000 weitere Auschwitz-Häftlinge waren kurz zuvor von den Nazis „evakuiert“ und auf Todesmärsche nach Westen getrieben worden. Unter den Auschwitz-Häftlingen war auch Halina Birenbaum, die den Holocaust überlebte und heute in Marls israelischer Partnerstadt Herzliya wohnt.

Tragende Säulen der Erinnerungsarbeit

Halina Birenbaum konnte wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht nach Marl kommen und an der Gedenkfeier teilnehmen. In einem Brief an den Bürgermeister schreibt sie: „Seit über 20 Jahren komme ich nun schon nach Marl, der Partnerstadt von Herzliya, um meine Lebensgeschichte zu erzählen. Die Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Marl im letzten Jahr und die Pflanzung des Herzliya Baumes vor drei Jahren bewirken meine tiefe Verbundenheit mit der Stadt Marl.“ Birenbaum ist zuversichtlich, dass die weltweite Corona-Pandemie überwunden wird und „die Menschheit, auch diesen Kampf gewinnen wird“, sodass sie im nächsten Jahr beim Marler Auschwitz-Gedenktag wieder dabei sein kann. Halina Birenbaum und der Marler Rolf Abrahamsohn, der den Holocaust im Konzentrationslager der Nationalsozialisten überlebte, gehören zu den tragenden Säulen der Erinnerungsarbeit in Marl. 

Zitate von Mitwirkenden zum Auschwitz-Gedenktag

In diesem Jahr sammelte die Stadt Marl Zitate zur Bedeutung des Auschwitz-Gedenktages von Mitwirkenden der vergangenen Jahre. Diese Zitate können Bürgerinnen und Bürger jetzt auf einem digitalen Board finden.

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Bürgermeister Werner Arndt (rechts) legte heute ein Blumengesteckt auf dem Alten Friedhof Brassert und künftigem Friedenspark nieder. Mit dabei waren Maresa Kallmeier (links) und Claudia Flaisch (Mitte), die beiden Vorsitzenden des neuen Ausschusses für Geschlechter-gerechtigkeit, Vielfalt und Toleranz. Foto: Pressestelle / Stadt Marl