Kulturausschuss: Sicherung von Skulpturen im Fokus

Die Sicherung von Kunst im öffentlichen Raum stand am Mittwoch (23.8.) im Fokus des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung. Nach dem Diebstahl der Bronzeskulptur „Ruhendes Blatt“ vor fünf Wochen gab es zu den politischen Anträgen von SPD und CDU eine kontroverse Debatte. Die Verwaltung soll nun prüfen, ob und wie die Skulpturen künftig noch besser geschützt werden könnten.

"Interesse, Kunst im öffentlichen Raum zu schützen

„Wir haben als Stadt ein ureigenes Interesse, unsere Kunst im öffentlichen Raum zu schützen“, sagte Kulturdezernentin Claudia Schwidrik-Grebe. Es sei „gut und richtig“, dass sich Politik jetzt mit der Frage der Sicherung von Skulpturen beschäftige: „Die Verwaltung hat aber schon vor dem Diebstahl ihre Hausaufgaben gemacht und recherchiert, wie Kunstwerke zeitgemäß gesichert werden können. Wir werden alle technischen Möglichkeiten ausloten. Besonders die Neugestaltung der Stadtmitte könnte neue Wege eröffnen, Kunst rund um das Rathaus und den Citysee weiter zu schützen.“

"Großer Schock für mich"

Museumsdirektor Georg Elben schilderte im Ausschuss, wie er vom Diebstahl des Kunstwerkes im Sommerurlaub erfuhr. „Es war ein großer Schock für mich. Das ‚Ruhende Blatt‘ von Hans Arp war eine der wichtigsten und schönsten Skulpturen in der Marler Sammlung. Das Kunstwerk wurde auf brutale Art und Weise gestohlen. Da waren keine Laien, sondern echte Profis am Werk. Fest steht: Die Skulptur war gut gesichert. Aber wer ein Kunstwerk klauen will, der schafft es mit Gewalt auch irgendwie.“

Videoüberwachung im Außenraum?

Georg Elben meinte außerdem, dass technische Überwachungsmöglichkeiten wie Tracker an ihre Grenzen stoßen. „Es ist relativ leicht, die Sensoren wieder abzuziehen. Und die Kunstwerke aufbohren, um die Tracker darin zu platzieren? Absolute Sicherheit werden wir dadurch nicht erhalten!“ Geht es nach dem Vorsitzenden des Kulturausschusses Peter Gesser, müsse man eine „Videoüberwachung im Außenraum“ überlegen. Seine Vertreterin Elke Muzyczka will geprüft wissen, „welche Möglichkeiten der prophylaktischen Sicherung etwa durch Beleuchtung“ ergriffen werden könnten.

Kunstraub am Citysee

Ende Juli hatten in Marl Unbekannte die Bronzeskulptur „Das Ruhende Blatt“ des bedeutenden Künstlers Hans Arp am Citysee gestohlen. Die Stadt hat eine Belohnung für sachdienliche Hinweis in Höhe von 5.000 Euro ausgelobt. Bislang sind nur wenige verwertbare Informationen in der Verwaltung und bei der Polizei eingegangen. Die Verwaltung bittet vor allem Bürgerinnen und Bürger vergleichbarer Kunstwerke um erhöhte Aufmerksamkeit. Wer Vandalismus oder Diebstahl bemerkt oder etwas über den Verbleib des bereits gestohlenen Kunstwerkes „Das Ruhende Blatt“ weiß, kann sich mit Informationen bei der Polizei (Tel. 02365/106-2331) oder bei der Stadtverwaltung (Tel. 02365/99-2340) melden.

Vandalismusschaden

In der vergangenen Woche war zudem der Kopf der „großen Badenden“ des italienischen Bildhauers Emilio Greco abgebrochen worden. Diesmal blieb es laut Polizei bei Vandalismus. Die Skulptur liegt nun bei einem Restaurator in Duisburg und kann voraussichtlich wieder hergestellt werden. Bereits 2009 wurde die Skulptur „Spielende Frau“ des italienischen Künstlers Giacomo Manzù am Citysee geklaut. Das Kunstwerk ist bis heute nicht wieder aufgetaucht.

Unterlagen online

Alle Unterlagen zur Sitzung des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung finden Interessierte im Rats- und Bürgerinformationssystem der Stadt Marl online unter https://marl.more-rubin1.de (Menüpunkt Kalender - 17. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung).

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Die Bronzeskulptur „Das Ruhende Blatt“ des bedeutenden Künstlers Hans Arp wurde erst vor einigen Wochen am Citysee gestohlen. Foto: Stadt Marl