„Ich freue mich sehr über die Förderung, die durch die Kluth-Stiftung ermöglicht wird. Die Musik spielt in Marl eine sehr große Rolle. Umso wichtiger ist es, das musikalische Angebot besonders für Jugendliche auszubauen. Mit dem Anbau werden wir hoffentlich weitere junge Leute für Musik und Kultur begeistern können“, so der Bürgermeister.
“Eine fantastische Akustik”
Die Scharounschule beherbergt ja nicht nur eine Grundschule und die Musikschule, sondern ist mit der Aula auch ein Ort für Musikveranstaltungen wie Konzerte. „Diese fantastische Akustik ist eine Klasse für sich und erinnert an die Philharmonie in Berlin, die bekanntlich ebenfalls Hans Scharoun entwarf“, zeigt sich Gerd Kluth begeistert. Schon seit einigen Jahren schwebt ihm deshalb ein möglicher Anbau vor. Denn die Organisation von Konzerten ist in der Logistik sehr aufwendig und von den Akteuren kaum allein zu stemmen . Zudem, ergänzt Brigitte Kluth, wolle man Zeichen für die Zukunft der Kultur in Marl setzen.
Viele Player wegen des Denkmalschutzes
„Bautechnisch gibt es allerdings einiges zu beachten, es sind auch durch den Denkmalschutz viele Player dabei. Entsprechend umfangreich sind die Abstimmungsprozesse“, erklärt Marls Technische Dezernentin Andrea Baudek. Doch mittlerweile ist alles auf einem guten Weg. Die Untere Denkmalbehörde der Stadt Marl gab genauso eine grundsätzliche Zusage wie das Fachamt des LWL. Auch die Fragen des Urheberrechts konnten mittlerweile geklärt werden.
Das angefertigte Modell hat dazu beigetragen eine gemeinsame, tragfähige Lösung zu entwickeln. Brigitte und Gerd Kluth fungieren dabei als Bauherren, während das Gebäude nach Fertigstellung von der Stadt Marl übernommen wird, die dann auch die Unterhaltung verantwortet.
Rat unterstützt das Bauvorhaben
Auch der Rat der Stadt Marl hat erkannt, dass insbesondere für große und sperrige Instrumente (z. B. Kesselpauken, Schlagzeug etc.) sowie sonstige Ausstattungsutensilien für den Proben- und Veranstaltungsbetrieb dringender Bedarf für einen Abstellraum in unmittelbarer Nähe und möglichst barrierefrei zur Bühnenfläche der Aula besteht. In seiner Sitzung im Dezember gab er entsprechend grünes Licht für den Gestattungsvertrag und damit auch für eine mögliche Baumaßnahme.
Ehepaar engagiert sich in der Kulturarbeit
Gerd und Brigitte Kluth sind in Marl keine Unbekannten und nicht nur Förderer, sondern auch Kulturschaffende. Sie engagieren sich vielerorts kulturell und sind jeweils Mitglied des sinfonischen Bläserensembles KuMuLi e.V., der von Brigitte Kluth geleiteten Jagdhornbläsergruppe der Jagdreiter Westfalen e.V. und des Orchesters der Musikschule der Stadt Marl. Brigitte Kluth wirkt außerdem im Orchester der Musikgemeinschaft Marl mit. „So sehen sie beide Seiten der Medaille, wissen wo der Schuh drückt und fördern quasi von innen heraus“, weiß Werner Arndt. Und mit der Unterzeichnung der Überlassungserklärung zeige die Stadt, dass man an einem Strang ziehe und sende ein Signal aus, dass man sich gemeinsam auf dem Weg mache.
Bereicherung des Lebens durch Musik
Die Kluth-Stiftung Jugend und Kultur wurde im Jahre 2005 von dem Unternehmerehepaar Gerd und Brigitte Kluth aus Marl gegründet. Sie ist eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts und erhielt im Januar 2006 ihre Anerkennungsurkunde, überreicht durch den Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Münster. „Musik hat unser Leben über viele Jahre bereichert und uns viele positive Momente und Begegnungen beschieden. Wir wollen diese Bereicherung des Lebens durch Musik oder andere Bereiche der Kultur Kindern und Jugendlichen zugänglich machen, um sie nachhaltig in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit, Kreativität, sozialen Kompetenz und künstlerischen Ausdrucksfähigkeit zu stärken, auch und gerade diejenigen, die in ihrem Umfeld wenig oder gar nicht damit in Berührung kommen“, sagen die beiden unisono.