Römer-Quartier in Hüls nimmt die erste Hürde

|   Lokalpolitik

Der Planungsausschuss hat sich gestern mit großer Mehrheit für die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das geplante Römer-Quartier in Hüls ausgesprochen und eine Lösung für die Mieter eines Wohnhauses am Ahornweg verlangt, das für das Vorhaben weichen müsste.

Mieter sind in großer Sorge

Einige Mieter, darunter Familien mit mehreren Kindern, kritisierten in der Bürgerfragestunde, dass sie von dem Projekt erst aus der Zeitung erfahren hätten. Sie sind in großer Sorge, keine geeigneten und bezahlbaren Wohnungen zu finden, wenn das Nahversorgungszentrum kommen sollte. Bürgermeister Werner Arndt bot den Mietern an, in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Hauseigentümer und dem Investor eine Lösung zu finden. Der Investor habe seine Zustimmung zu dem Gespräch bereits signalisiert.

Nahversorgungszentrum mit Einzelhandel, Büros und Wohnungen

Zwei Investoren aus Marl und ein Projektentwickler wollen an der Kreuzung Bergstraße/ Römerstraße ein Nachversorgungszentrum mit Einzelhandelsbetrieben errichten, die aufgrund ihres Flächenbedarfs in Hüls an anderer Stelle nicht unterzubringen sind. Ergänzend sind auch Büros und Wohnungen geplant. Die erforderlichen Parkplätze sollen in einer Tiefgarage untergebracht werden. Die verkehrliche Erschließung des Komplexes soll über die Ahornstraße erfolgen.

Ziel ist die Stärkung des Stadtteilzentrums

Aus Sicht der Verwaltung entspricht das Investitionsvorhaben dem Leitziel des vom Rat beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes, das Stadtteilzentrum aufzuwerten. Mit dem Bebauungsplanverfahren will die Stadt Marl die planungsrechtlichen Voraussetzungen schaffen, dass der Einzelhandel in Hüls sinnvoll ergänzt und das Stadtteilzentrum nachhaltig gestärkt werden kann. Dabei soll auch geregelt werden, dass keine Konkurrenzsituation zum Hülser Zentrum entsteht und die Weiterentwicklung des Stadtteilzentrums nicht behindert wird.  

„Wir möchten, dass alle zufrieden aus dem Projekt rausgehen“

Das sahen nicht alle Fraktionen im Planungsausschuss so. Die Wählergemeinschaft der Grünen betrachten das Bauvorhaben als „schädlich für Hüls“ und kritisieren ebenso wir WIR für Marl und die Linke den Verlust von bezahlbarem Wohnraum. Die SPD- und CDU-Mitglieder im Ausschuss sahen in dem Investitionsvorhaben hingegen „eine echte Chance für Hüls“ und die Belebung des Stadtteils. Der Ausschuss stimmte der Aufstellung des Bebauungsplanes schließlich mit großer Mehrheit zu. Damit ist der erste Schritt gemacht, um mit den Planungen zu beginnen. Die Mitglieder des Ausschusses erwarten, dass für die Mieter am Ahornweg eine zufriedenstellende Lösung gefunden wird. Ausschuss-vorsitzender Jens Vogel (SPD): „Wir möchten, dass alle zufrieden aus dem Projekt rausgehen“.

Weitere Planungsschritte mit Beteiligung der Öffentlichkeit

Die Aufstellung des Bebauungsplans, über den Rat am 1. Februar abschließend entscheidet, ist der erste Schritt, um Baurecht zu schaffen. Bis zur Aufstellung eines Bebauungsplans werden weitere Planungsschritte mit Beteiligung der Öffentlichkeit folgen, so dass Betroffene ihre Interessen jeweils geltend machen können.

Dokumente:

Sitzungsvorlage 0218/0017
Anlage 1: Übersichtsplan
Anlage 2: Geltungsbereich
Anlage 3: städtebauliches Konzept
Anlage 4:  Flächenkonzept

 

  

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Der Lageplan zeigt die aktuelle Planung für das Nahversorgungszentrum, das im Bereich Bergstraße / Römerstraße entstehen soll.