Preiswürdig: „Erlebnisraum für die künstlerische Bildung“

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Die Stadt Marl ist beim Landeswettbewerb für ihr kommunales Gesamtkonzept zur Förderung der kulturellen Bildung mit einem Preisgeld von 20.000 Euro ausgezeichnet worden.

Die Auszeichnung nahm Bürgermeister Werner Arndt jetzt mit Theaterleiterin Claudia Schwidrik-Grebe und Musikschulleiter Günter Braunstein in Düsseldorf aus den Händen von NRW-Kulturministerin Ute Schäfer entgegen. „Der Preis ist eine verdiente Anerkennung für unsere innovativen Aktivitäten im Bereich der kulturellen Bildung und zugleich eine nachhaltige Ermutigung, unsere Vorreiterrolle anzunehmen und den eingeschlagenen Weg dem Konzept entsprechend zielgerichtet fortzusetzen", erklärte Bürgermeister Werner Arndt (SPD) heute bei der Vorstellung des erfolgreichen Konzeptes im Rahmen eines Pressegesprächs im Rathaus Marl. An dem Gespräch nahmen neben Claudia Schwidrik-Grebe und Günter Braunstein auch Kulturkoordinator Klaus-Peter Lauche sowie Kulturausschussvorsitzender Karl-Heinz Dargel (CDU) und seine Stellvertreterin Ingrid Heinen (SPD) teil.

Zauberformel KÜBiS

KüBiS lautet die Marler Zauberformel, mit der die Stadt Marl die Jury des Landeswettbewerbs „Kommunale Gesamtkonzepte für kulturelle Bildung" überzeugte. KüBiS steht für ein Konzept „von der künstlerischen Bildung in Schulen zur künstlerischen Bildung in der Stadt". Hinter dem Konzept, das Theaterleiterin Claudia Schwidrik-Grebe und Musikschulleiter Günter Braunstein verfasst haben, steht der Leitgedanke, „die vielfältigen Angebote zur künstlerischen Bildung systematisch zu vernetzen und zu einem stimmigen und umfassenden Angebot für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger auszuweiten". Von der Vernetzung sollen vor allem die allgemeinbildenden Schulen profitieren, indem ihre Angebo-te eine Ergänzung erfährt, die von den Schulen selbst nicht geleistet werden kann, wie Tanz oder Theater.

Musischer Unterricht mit Musik, Tanz, Kunst und Theater

Das Konzept knüpft dabei vor allem an die Erfahrungen mit den künstlerischen Bildungskon-zeptionen an, die in der städtischen Musikschule und im Theater entwickelt wurden. Die Konzepte führten zu den bereits praktizierten Kooperationen von Musikschule und Theater. Beispiele dafür sind die „Kulturstrolche" und der „Kulturrucksack", zwei vernetzende Angebote für Kinder von 7 bis 14 Jahren. Darüber hinaus gestalten in der Canisius-Grundschule seit dem Schuljahr 2007/2008 besonders ausgebildete Künstlerinnen und Künstler gemeinsam mit den Klassenlehrern über die gesamte Schulzeit einen - so Braunstein - „musisch ganzheitlich orientierten Unterricht, der Elemente der darstellenden und bildenden Künste wie Musik, Tanz, Kunst und Theater umfasst".

Theater weckt „Spieltrieb" und fördert „AkzepTanz"

Die Zusammenführung von Musik, Tanz und Theater ist auch ein Schwerpunkt der Aktivitäten im Theater Marl. Beispielhaft dafür sei, so Claudia schwidrik-Grebe, das „Kulturrucksack"-Projekt, in dem Kinder der Hauptschule an der Wiesenstraße mit Musikern, Schauspielern und einer Choreografin eine Collage in Anlehnung an die Westside-Story auf die Bühne des Theaters bringen und sich dabei unter anderem mit der bildenden Kunst, der Vi-deokunst sowie dem Theater beschäftigen. Auch die „Kulturstrolche" sind ein spartenüber-greifendes Mitmachprojekt. Der Theaterjugendclub „Spieltrieb", das generationsübergreifende Tanzprojekt „A-Z AkzepTanz", das aus der „Kids- and Youth Dance Company" und den Anregungen von Royston Maldoom entstanden ist, sowie Theater- und Tanz-Workshops in Kooperation mit Marler Schulen zeugen von den vielseitigen Aktivitäten der kulturellen Bildung im Theaterbereich. Die Scharounschule als besonderer architektonischer Ort der kulturellen Begegnung in Marl hat zusätzlich besondere Vernetzungen und Produktionen der besonderen Art im Bereich der kulturellen Bildung ermöglicht. Nach der Renovierung des Gebäudes wird die bewährte kulturelle Vernetzung für die Bürgerinnen und Bürger wieder erlebbar sein.

Umfassender „Erlebnisraum für die künstlerische Bildung" in der Stadt

Mit dem Preisgeld von 20.000 Euro wollen die städtischen Kulturmacher die vorhandenen Angebote ausweiten und ein komplexes Angebot für die nachhaltige kulturelle Bildung auf gesamtstädtischer Ebene schaffen. Vorgesehen ist u.a., KüBiS in den nächsten beiden Jahren auf den schon kulturell betreuten Kindergartenbereich und auf alle Schulformen auszudehnen, das Programm auf die jeweiligen Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer abzustimmen und die beteiligten Künstlerinnen und Künstler für die neuen Aufgaben fortzubilden. Ziel dabei ist es, ein „umfassendes Erlebnisprogramm der künstlerischen Bildung" für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Dafür werden Theaterleiterin Claudia Schwidrik-Gebe und Musikschulleiter Günter Braunstein, die gemeinsam das erweiterte KüBiS-Projekt leiten werden, auch die Zusammenarbeit mit weiteren Einrichtungen ausweiten, wie z.B. mit dem Skulpturenmuseum Glaskasten, das seit Jahren Kontakte zu Schulen pflegt und mit der Hall of Fame am Rathaus ein spezielles Angebot für jüngere Graffiti-Künstler und Besucher vorhält, oder auch mit der Kinder- und Jugendbücherei „Türmchen", die bereits bei zahlreichen Aktivitäten eingebunden ist, sowie den Familienbildungsstätten.

Gute Adresse für die kulturelle Bildung

Bürgermeister Werner Arndt sieht die kulturelle Bildung in Marl auf einem zukunftsweisenden und vielversprechenden Weg. „Marl hat gute Chancen, zu einer ersten Adresse für innovative Bildung zu werden", so Arndt. „Diese Chance möchten wir nutzen, um unsere bereits vielfältige Bildungslandschaft weiter zu bereichern und damit auch die Lebensqualität und die Attraktivität unserer Stadt vor allem für junge Familien zu erhöhen".

 

Laudationes

Presseinformation Ministerium

 

 

 

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Das Foto zeigt (v.l.) Ministerin Ute Schäfer, Theaterleiterin Claudia Schwidrik-Grebe, Bürgermeister Werner Arndt und Musikschulleiter Günter Braunstein bei der Preisverleihung am Montag (3.12.) in Düsseldorf.