Das Programm reicht von einer Lesung über musikalisches Kabarett bis zum Kindertheater. 290 Sitzplätze, davon 120 überdacht bieten dabei ein hautnahes Gefühl für die Besucherinnen und Besucher im Jahr des 70. Theater-Geburtstages. Und natürlich gibt es auch ein leckeres kulinarisches Angebot.
Sommernachtstraum zum Auftakt
Den Auftakt bildet am Donnerstag, 17. August um 20 Uhr „Sommernachtstraum – Eine musikalische Stand-Up Comedy“. Rufus Beck liest – das Klavierduo Walachowski spielt. Rufus Beck spielt dabei seine eigene, ironische, moderne Version des Sommernachtstraums und schlüpft dabei in die verschiedenen fantastischen Figuren William Shakespeares:
Zettel wird zum Esel
Und darum geht es inhaltlich: Der Feenkönig Oberon und seine Gattin Titania streiten miteinander, leben voneinander getrennt, aber doch in ein und demselben Wald in der Nähe von Athen. In diesen Wald kommen zwei Liebespaare: Helena, die den Demetrius liebt, Demetrius, der jedoch Hermia vergöttert, Hermia, die wiederum in Lysander verliebt ist, und Lysander, der partout die Helena heiraten möchte. Auch eine Handwerkertruppe, angeführt vom Weber Zettel, kommt in den Wald, um ein Theaterstück zu probieren, das am Hofe von Athen bei der Hochzeitsfeier von Theseus und Hippolyta aufgeführt werden soll. Der Diener Puck verwandelt den Zettel in einen Esel, und Oberon spielt seiner Gemahlin einen bösen Streich und lässt auf Titanias Augen einen Liebeszaubersaft tröpfeln, sie soll sich in das erstbeste Wesen verlieben, das sie beim Aufwachen erblicken wird...
Musikalischer Tag am Meer
Tags darauf geht es am Freitag, 18 August um 20 Uhr ans Wasser. „Ein Tag am Meer“ heißt die gemüsikalische Unterhaltungskunst mit den „Zucchini Sistaz“, die Sommer, Sonne, Swingmusik mit ihrem neuen Programm versprechen. Die Gäste werden dabei mitgenommen auf eine kurzweilige Konzertreise gen Küste. Mit sirenenhaft anmutendem Satzgesang rudern die drei sonnigen Gemüter weit hinaus in die Gezeiten der Unterhaltungsmusik.
Elegant und erfrischend tauchen die Ausnahme-Damen des deutschen Jazzschlagers nach der einen oder anderen musikalischen Perle, fischen im Grünen der Musikgeschichte und heben versunkene Schellack-Schätzchen. Mit im Gepäck haben sie wie immer Gitarre, Kontrabass, Trompete und Kinkerlitzchen, um ihren zeitgemäßen Sound im Stil der 20er- bis 60er-Jahre standesgemäß wie anmutig selbst zu begleiten. Und geplaudert wird natürlich auch, so wie sich das für eine ordentliche Damenkapelle gehört: unterhaltsam, charmant und mit der gebührenden Umschweife!
„20.000 Meilen unter dem Meer“
Der Nachwuchs samt Anhang kommt am Samstag, 19. August ab 15 Uhr auf seine Kosten. „20.000 Meilen unter dem Meer“ heißt das Kinderstück nach Jules Verne und das Gastspiel des NN-Theaters.
Von Rachedurst getrieben macht der mysteriöse Kapitän Nemo mit seinem U-Boot Nautilus die Ozeane unsicher. Durch einen Zufall rettet er zwei Schiffbrüchige und hält sie als „Gäste auf Lebzeit“ gefangen. Gemeinsam erleben sie eine fantastische Weltreise unter Wasser, vorbei an hungrigen Haifischen, leuchtenden Quallen, singenden Kraken und Plastiktüten.
Ist die Welt noch zu retten?
Im Schleppnetz der Geschichte verfangen sich nicht nur Fische, sondern auch große Fragen: Ist die Welt noch zu retten? Und wenn ja, wie? Der fantastische Roman von Jules Verne und Shakespeares Stück „Der Sturm“ dienen als Vorlage und Inspiration dieses maritimen Abenteuerspektakels und apokalyptischen Ökomärchens – eine berauschende, knallbunte Fantasyreise in eine längst vergangene Zukunft. Furchtlos stürzt sich die Besatzung mit einer Mixtur aus Tragik und Komik in die Fluten. Mit dabei auch die Bordkapelle aus zwei Musikern, die bei Wind und Wetter bis zum Untergang spielen!
„Molière – Drama, Dreck und Don Juan“
Am selben Tag abends wird um 20 Uhr das Stück „Molière – Drama, Dreck und Don Juan“ aufgeführt. Das NN-Theater bietet in seinem Gastspiel ein mitreißend-pralles, humorvoll-rührendes Schauspiel mit Live-Musik.
Dabei zieht ein Theaterkarren durch die französische Provinz, das „Illustre Theater“ versucht, sich auf Marktplätzen durch Hutsammlungen über Wasser zu halten. Doch die Landbevölkerung ist verarmt, feiert aber das neue Stück: Don Juan. Steht der „größte Liebhaber der Welt“ zwischen hunderten Frauen, so steht Molière, sein Schöpfer, „nur“ zwischen zweien. Ein Liebesdreieck, das viel Sprengkraft für die Truppe bedeutet.
Mit Witz dem Volk aufs Maul geschaut
Dass Don Juan derweil auf alle Normen der Gesellschaft pfeift, entspricht dem Geschmack Molières. Er schaut mit Witz dem Volk aufs Maul und stichelt in seinem Werk gegen die Obrigkeit. Gerade die Kirche macht er sich damit zum mächtigen Feind. Doch dann erhält er eine Einladung bei Ludwig XIV., dem Sonnenkönig. Wie weit wird Molière bei Hofe gehen dürfen?
„Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“
Am Finaltag (Sonntag, 20. August) warten noch einmal zwei Stücke. Den Anfang macht um 15 Uhr das Kinderstück des kleinewelttheaters nach dem Märchen der Brüder Grimm „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“.
Diese wahrhaft fantastische Geschichte handelt von Einem, der ein geradezu unglaublich fabelhaftes Schweineglück hatte und der sich vor nichts und niemand fürchtete. Von Einem, der sich was zutraut, für das Gute kämpft und sich dafür sogar bis in die Hölle wagt. Teufel auch! – Am Ende heiratet er sogar die Prinzessin.
15 Rollen für zwei Personen
Dieses Märchen nach den Brüdern Grimm ist als musikalisches und schauspielerisches Kabinettstückchen für zwei Spielerinnen und Spieler in 15 Rollen inszeniert, bildet zeitlos das Spiel der Mächte ab, die in der Welt zwischen Gut und Böse wirken, und erzählt von Mut, Glück, Zuversicht und Unerschrockenheit.
Abschlusskonzert der JBM-Bigband
Um 18 Uhr wartet schließlich das große Abschlusskonzert der JBM-Bigband auf der Open-Air-Bühne. Die Big Band steht seit fast 25 Jahren für moderne Interpretationen von Klassikern, aktuellen Chart-Hits sowie allem dazwischen und außerhalb. Mit dem Sommerprogramm „You’re One in a Melon“ spielt die Band unter der Leitung von René Lankeit ein selbst gewähltes Best-Of des großen Repertoires. Posaunen, Trompeten, Saxophone und eine groovende Rhythmusgruppe versorgen alle, die das Tanzbein schwingen oder die mit einem gekühlten Getränk in der Hand ihrer westfälischen Mentalität mehr so im Stehen oder Sitzen freien Lauf lassen wollen.
Karten gibt es für 15 Euro, ermäßigt 7,50 Euro (auf allen Plätzen, diese sind fortlaufend nummeriert) unter www.theater-marl.de oder im i-Punkt im Marler Stern (Tel. 02365/994310.