Nominierungen für 60. Grimme-Preis stehen fest

Die Nominierungen zum Grimme-Preis 2024 stehen fest. Im Jubiläumsjahr gehen 64 Produktionen und Einzelleistungen ins Rennen um den renommierten Fernsehpreis. Die Vorauswahl enthält ungewöhnlich viele Sendungen von Privatsendern und Streamern. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden am 14. März bekanntgegeben.

Das Marler Grimme-Institut hat die Nominierungen für den 60. Grimme-Preis bekanntgegeben. In vier Kategorien (Information & Kultur, Fiktion, Unterhaltung und Kinder & Jugend ) sind aus mehr als 750 Einreichungen 64 Produktionen und Einzelleistungen ausgewählt worden. Zwölf Produktionen des Privatfernsehens, der Pay-TV- und Streaminganbieter sind in diesem Jahr unter den Nominierten.

Viele Produktionen des Privatfernsehens

Außergewöhnlich viele Produktionen des Privatfernsehens, der Pay-TV- und Streaminganbieter sind in diesem Jahr unter den Nominierten. Disney+ ist im ersten Jahr nach dem Start des deutschen Angebots mit drei Produktionen dabei. Die Disney+-Serie „Deutsches Haus“ erzählt die Geschichte einer jungen Dolmetscherin im Nachkriegsdeutschland 1963. „Sam – Ein Sachse“ (ebenfalls Disney+) zeigt die persönliche Geschichte des ehemaligen Polizeibeamten Samuel Meffire, der als erster afrodeutscher Polizist Ostdeutschlands gilt. Für einen Spezialpreis in der Kategorie Kinder & Jugend wurde das Ensemble der Serie „Die drei!!!“ nominiert.

Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte

Wie wichtig weiterhin die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte ist, zeigen auch andere nominierte Produktionen. Dazu gehören „Ich bin! Margot Friedländer“ (ZDF) über die Lebensgeschichte der 101-jährigen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer in der Kategorie Fiktion, sowie „Stalingrad – Stimmen aus Ruinen“ (rbb/ARTE/NDR) und „Drei Frauen – ein Krieg“ (rbb/WDR/ARTE) in der Kategorie Information & Kultur. Mit „Einzeltäter“ (ZDF) und „Capital B – Wem gehört Berlin?“ (rbb/WDR/ARTE) sind Produktionen nominiert, die sich zum einen drei rechtsterroristischen Anschlägen in Deutschland widmen und zum anderen die Geschichte Berlins seit dem Mauerfall 1989 illustrieren.

Geschichte der türkischen Gastarbeiter

„Songs of Gastarbeiter – Liebe, D-Mark und Tod“ (WDR/rbb/ARTE), nominiert in der Kategorie Information & Kultur, erzählt die Geschichte der türkischen Gastarbeiter*innen in Deutschland anhand ihrer musikalischen Kultur, die sich in ihrer besonderen Form so nur in Deutschland entwickelt hat, und beleuchtet dabei besonders Themen wie Heimat und Identität. Auch die Produktionen „HYPECULTURE: Straßenslang – Wie Rap Deutschland verändert“ (funk), nominiert in der Kategorie Jugend, und „Prison Tapes“ (RTL+), nominiert in der Kategorie Unterhaltung, setzen sich mit dem Thema Musik auseinander.

Besondere Journalistische Leistung

Nominiert für den Preis Besondere Journalistische Leistung sind die Redaktion des Magazins „Monitor“ für die herausragenden Recherchen zum Thema Migration, die ARD-Korrespondentin Katharina Willinger (ARD-Studio Istanbul/BR) für ihre Berichterstattung aus der Türkei und dem Iran sowie das Rechercheteam hinter der Dokumentation “China. Macht. Essen" für die aufwändige Berichterstattung zur geopolitischen Instrumentalisierung der Welternährungsorganisation durch China (SWR/BR/MDR/rbb).

Kontingent nicht ausgeschöpft

Für einen Spezial-Preis in der Kategorie Fiktion ist good karma fiction und ZDF/ARTE nominiert, für die Begleitung und Beratung eines kenianischen Produktionsteams bei der ersten kenianischen Netflix-Serie „Country Queen“ – eine Serie, die sich in besonderer Weise mit Heimat und Familie auseinandersetzt.

Wie das Marler Grimme-Institut mitteilt, haben drei der vier Kommissionen ihr Kontingent zur Nominierung nicht ausgeschöpft. „In 60 Jahren hat die Branche tiefgreifenden Wandel erfahren, finanzielle sowie strukturelle Hürden gemeistert und sich trotz aller Untergangspropheten substanziell weiterentwickelt“, so Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach. „Dabei ist und bleibt der Grimme-Preis Wegweiser für Qualitätsproduktionen im deutschen Fernsehen.“

Gewinner werden am 14. März verkündet

Ab dem 27. Januar entscheiden die Jurys im Marler Grimme-Institut über die Vergabe von 16 möglichen Grimme-Preisen. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden am 14. März verkündet.

Hier finden Sie eine Übersicht aller nominierten Produktionen.

 

 

 

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