Erstes Grabfeld in privater Hand
Der Urnen- und Bestattungsgarten auf dem Hauptfriedhof an der Sickingmühler Straße ist das erste Grabfeld im Stadtgebiet, das nicht vom Friedhofsträger angelegt und unterhalten wird, sondern in die Hände einer ortsansässigen Friedhofsgärtnerei gegeben wurde. Das neue gärtnerbetreute Angebot ist eine Alternative zu Kolumbarien, Urnengrabfeldern und pflegefreien Rasengräbern. Entworfen und verwirklicht hat den ersten Marler Urnen- und Bestattungsgarten die Firma Gehron KG, die seit knapp 30 Jahren als Friedhofsgärtnerei und Meisterbetrieb am Hauptfriedhof ansässig ist. Vorausgegangen war ein Vergabeverfahren, das der Zentrale Betriebshof der Stadt Marl unter den Gartenfachbetrieben durchgeführt hat. „Auch der ZBH bietet Gräber an, die von unserem Personal gepflegt werden“, sagt Bürgermeister Werner Arndt, „doch können wir mit unseren Möglichkeiten nicht immer alle Wünsche der Hinterbliebenen erfüllen.“
Ein Garten für die Verstorbenen
„Der Grundgedanke“, so Andreas Gehron, „basiert auf dem Wunsch nach einer Grabstätte, die man besuchen und auf der man Kerzen und Blumen abstellen kann, bei der aber die Verpflichtung zur Grabpflege entfällt.“ Bei der Konzeption des neuen Grabfeldes hat der Gärtnermeister großen Wert darauf gelegt, dass die Bestattungsfläche nicht den Charakter der schon bekannten Grabfelder erhält. „Wir wollten etwas Ansprechenderes schaffen“, sagt der Gärtnermeister. So entstand die Idee des Gartens, in dem Bestattungen in Urnen und Särgen möglich sind, der komplett gepflegt wird und den Angehörigen der Verstorbenen genügend Freiraum für individuelle Trauerrituale bietet.
Individualität der Grabgestaltung wird groß geschrieben
Der Urnen- und Bestattungsgarten bietet ein- und mehrstellige Urnen- und Erdgräber, die Bestandteil einer Gesamtanlage sind. Jedes Grab erhält ein eigenes Denkmal, wobei unterschiedliche Grabsteine und Grabplatten dem Feld einen natürlichen und lebendigen Charakter verleihen sollen. Selbstverständlich habend die Angehörigen die Möglichkeit, Einfluss auf die Gestaltung des Denkmals zu nehmen. Auf den einzelnen Grabstellen können feste Grablaternen und auch Blumensträuße in Kunststoffvasen aufgestellt werden, was bei anderen Rasen- und Urnengräbern nur eingeschränkt möglich ist. Der große Vorteil für die Hinterbliebenen ist, dass das 600 qm große Grabfeld des Urnen- und Bestattungsgarten regelmäßig von der Firma Gehron KG gepflegt wird. Für die Angehörigen entstehen für die Pflege der Gesamtanlage keine zusätzlichen Kosten.
Kostenbeispiel
Andreas Gehron rechnet die Kosten anhand eines Beispiels vor: Für ein Urneneinzelgrab sind zurzeit 3.205,38 Euro zu zahlen. Darin enthalten sind die kommunalen Gebühren, ein Grabmal, die anteiligen Kosten für die Anlage des Feldes und die Grabpflege für 15 Jahre. Bei einem Erdeinzelgrab mit einer Ruhezeit von 30 Jahren liegen diese Kosten bei 6.590,10 Euro.
Weitere Infos
Der Urnen- und Bestattungsgarten ist auf dem Hauptfriedhof an der Sickingmühler Straße auf dem Feld 100 angelegt, direkt vor dem Grabfeld „Pusteblume“. Alle Informationen rund um den Bestattungsgarten gibt es bei der Friedhofsgärtnerei Gehron, Dümmerweg 211, Telefon 96 75-0, dem Bestattungshaus Saath, Telefon 6 74 70 und im Internet www.gehron.de/bestattungsgarten.