Das Auto wird sorgfältig mit Matten ausgekleidet
Es wird geschraubt, geflext und kräftig angepackt: Die Firma Pegasus Logistik KG aus Münster ist in dieser Woche nach Marl gekommen, um die Skulptur von Wolf Vostell gemeinsam mit den städtischen Museumsmitarbeitern aus dem Skulpturenmuseum Glaskasten zu befördern. Nach rund einer Stunde sind die Scheiben sowie eine Stahlsäule der Glasfront des Foyers ausgebaut, dann werden Requisiten wie Fernseher, Gewehre und Gummistiefel aus dem Auto einzeln verpackt. Das Auto wird sorgfältig mit Matten ausgekleidet und mit Spannfolie verpackt. Es braucht viele helfende Hände, um das Kunstwerk unversehrt auf den Anhänger zu schieben. „Es hat alles so geklappt, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagt Museumspädagoge Stephan Wolters zufrieden.
Knochen, Messer und Fleischerhaken
Seit 1989 stand das von Karl Ludwig Schweisfurth aus Herten beauftragte Werk im Skulpturenmuseum. Ein sportlicher Buick, festgefahren im Beton. Vor dem Reifen ein ausgestopftes Kalb. Das zentrale Element von „Mit(h)ropa" erfuhr durch die Ergänzung verschiedener Gegenstände wie beispielsweise TV-Geräte, Maschinengewehren, Fernschreiber und Betonblock eine künstlerische Erweiterung. Knochen, Messer sowie Fleischerhaken verwiesen auf den ursprünglichen Ausstellungsort, dem Herta-Werk in Herten. Von 1974 bis 1986 war die Arbeit Vostells in der Pausenzone des fleischverarbeitenden Betriebes ausgestellt.
Auszug Ende des Jahres
Das Skulpturenmuseum Glaskasten wird Ende des Jahres aus den Räumlichkeiten im Rathaus ziehen. Das Gebäude der ehemaligen Schule an der Kampstraße wird bis 2024 unter dem Titel „Marschall 66“ zum Kulturzentrum umgebaut. Dort wird das Museum seinen neuen Platz finden und mit größeren Ausstellungsräumen öffnen.
Zum Künstler
Der Künstler Wolf Vostell ist 1932 in Leverkusen geboren und lebte in Berlin und Spanien. Er verstarb 1998 im Alter von 79 Jahren in dem spanischen Dorf Malpartida de Cáceres in der Provinz Extremadura.