Marls stellvertretende Bürgermeisterin Angelika Dornebeck, Ulla Fries-Langer von der Marler Ortsgruppe "Terre des Femmes" sowie Mitglieder der Initiative "Marler Wege" hissten gemeinsam mit zirka 20 Marlerinnen und Marlern vier Flaggen in unterschiedlichen Sprachen und forderten damit ein deutliches Zeichen Nein zu Gewalt an Frauen.
Die Stimme erheben
„Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter: physische Gewalt, psychische Gewalt und sexuelle Gewalt“, sagte Angelika Dornebeck in ihrem Grußwort. Gewalt gegen Frauen sei nach wie vor ein schwerwiegendes Problem unserer Gesellschaft. Die Zahlen sind in der Tat ernüchternd: In Deutschland ist oder war jede vierte Frau Opfer von häuslicher Gewalt, aber nur jede fünfte Frau wendet sich an unterstützende Einrichtungen. „Es ist wichtig, dass wir als Frauen unsere Stimme erheben“, so Angelika Dornebeck.
Mehr geschützte Räume für Frauen
Der Fokus beim internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ am 25. November lag in diesem Jahr auf der Forderung nach mehr „geschützten Räumen für Frauen“. Kostenlose Frauenhausplätze unabhängig vom Einkommen, dem Aufenthaltsstatus, Beeinträchtigungen oder Sprachkenntnissen - so lautete die gemeinsame Botschaft auf dem Creiler Platz.
Zu wenig Frauenhäuser in Deutschland
Nach Angaben der Bundesregierung, so berichtete Gastrednerin Claudia Flaisch (Initiative „Marler Wege"), bestehe mit knapp 400 Frauenhäusern in Deutschland noch ein großer Bedarf an Schutzräumen für von Gewalt betroffene Frauen. „Laut einer Empfehlung des Europarates braucht Deutschland 11.000 Plätze in Schutzeinrichtungen“, betonte Claudia Flaisch.
Kooperation
Das Fahnenhissen wurde auch in diesem Jahr von der Marler Gruppe der Frauenrechtsorganisation „Terres des Femmes“, der Initiative „Marler Wege“ und der Stadt Marl veranstaltet.