Marler Debüt feiert 50. Geburtstag mit zwei Galakonzerten

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Das Marler Debüt – die renommierte Konzertreihe für Bundessieger von „Jugend musiziert“ – wird 50 Jahre alt und feiert dieses Jubiläum mit zwei Galakonzerten von Gerhard Oppitz im Januar und mit Sabine Meyer im Juni – beide Klassik-Weltstars gaben in jungen Jahren ihr Debüt in Marl.

Hochkarätige Solisten

„Wir sind stolz darauf, dass wir mit Gerhard Oppitz und Sabine Meyer für die beiden Galakonzerte zwei hochkarätige Solisten gewinnen konnten“, sagt Bürgermeister Werner Arndt. “Das spricht für den guten Namen, den unser Marler Debüt seit vielen Jahren in der Musikwelt besitzt“.

Die Marler Konzertreihe war für Gerhard Oppitz und Sabine Meyer sowie weitere berühmte Musikerinnen und Musiker wie Tabea und Frank-Peter Zimmermann, Anne Sophie Mutter, Lars Vogt oder Alban Gerhardt eine wichtige Station auf dem Weg in die internationale Spitzenklasse.

Mutige Entscheidung

Die Klassik-Konzertreihe für junge hochtalentierte Musikerinnen und Musiker wurde 1967 von Marls ehemaligem Musikdirektor Andreas Lang ins Leben gerufen und war eine durchaus mutige Entscheidung. Schließlich begeisterten sich die jungen Menschen damals vor allem für die Beat- und Rockmusik. Das „Marler Debüt" präsentiert seitdem die besten jungen Musikerinnen und Musiker, die jeweils als Preisträger des jährlichen Bundeswettbewerbs "Jugend musiziert" auf sich aufmerksam gemacht haben und bittet ihren ein attraktives Podium, auf dem sie ihre besonderen Fähigkeiten unter Beweis stellen und wichtige Konzerterfahrungen sammeln können.

Frische Ideen und innovative Interpretationen

Seit 1996 liegt die künstlerische Leitung des Marler Debüt in den Händen von Bruce Wadsworth, Musikschullehrer und Klassik-Beauftragter der Stadt Marl. Er überrascht das Publikum seitdem mit abwechslungsreichen Programmen, frischen Ideen und innovativen Interpretationen und hat die Marler Konzertreihe zu einer der ersten Adressen für die Nachwuchsförderung im Bereich der klassischen Musik gemacht. „Die Konzerte des Marler Debüts finden ein begeistertes und seit mehreren Jahren immer größeres Publikum", sagt Bruce Wadsworth nicht ohne Stolz. Dazu hat auch der WDR beigetragen, der in den vergangenen Jahren immer wieder Konzerte aufgenommen und ausgestrahlt hat.

Galakonzert der Extraklasse

Für das Galakonzert am 21. Januar verspricht Bruce Wadsworth ein Musikerlebnis der Extra-Klasse. Gerhard Oppitz, der 1971 im Alter von 18 Jahren in Marl debütierte, hat für sein Konzert am 21. Januar ein originelles und gewichtiges Programm zusammengestellt.

Es beginnt mit der Sonate C-Dur op. 2/3 von Ludwig van Beethoven, die er im Alter von 25 Jahren komponierte und zu seinen brillantesten Klavierwerke gehört. Der zweite Satz ist ein prächtig gesangliches Adagio mit einem ausdrucksvollen Mittelteil. Die letzten beiden Sätze sprühen vor Energie und stellen eine besondere pianistische Herausforderung dar. Es folgt die Klaviersonate Nr. 32 c-moll, op. 111, Beethovens letzte Klaviersonate in zwei Sätzen, die als leidenschaftliche Zusammenfassung und Abgesang der 32 Klaviersonaten Beethovens gelten darf. Nach einer kurzen langsamen Einleitung beginnt der erste Satz mit einem energischen, vorwärtsstrebenden Thema, das mehrmals von lyrischen Einschüben unterbrochen wird. Der choralartige zweite Satz wird fünf Mal variiert und mündet in einem tremolierenden Finale, das wie ein Abschied wirkt.

Schwermütige Melodie

Das Programm endet mit Schuberts sonniger, liedhaften Sonate A-dur, op. posth., D 959, einer der drei Sonaten, die der jung verstorbene Komponist in seinem letzten Lebensjahr schrieb. Der erste Satz wird mit einem energischen Thema eingeleitet, zu dem ein herrlich gesangliches Zweit-Thema kommt. Der zweite Satz wird von einer schwermütigen Melodie bestimmt, die dann von fast gespenstisch wirkenden Passagen unterbrochen wird. Nach dem freudigen Scherzo mit lyrischem Unterton folgt einer der betörendsten Schlusssätze Schuberts mit einem Thema, das zu seinen schönsten Melodien gehört.

Im Juni gastiert Sabine Meyer

Das zweite Gala-Konzert am 17. Juni 2017 gestaltet die Klarinettistin Sabine Meyer, die seit vielen Jahren auch Schirmherrin des Marler Debüts ist, gemeinsam mit Alexej Gorlatsch (Piano) und Matthias Racz (Fagott).

Klassik-Nachwuchs steht im März und Oktober im Mittelpunkt

Im März und Oktober stehen jeweils die besten aktuellen Preisträger des Bundeswettbewerbs “Jugend musiziert” im Mittelpunkt: Am 25. März beim Orchesterkonzert mit den Bergischen Symphonikern (auf dem Programm stehen Tschaikovsky Rokoko-Variationen, S. Barbers Violinkonzert und Beethovens Tripelkonzert) und am 21. Oktober beim Kammerkonzert im Theaer Marl.

Karten sind ab sofort erhältlich

Karten für die Galakonzerte mit Gerhard Oppitz und Sabine Meyer sowie für das Orchesterkonzert des Marler Debüts gibt es ab sofort zum Preis von jeweils 17 Euro im Stadtinformationsbüro i-Punkt im Einkaufszentrum Marler Stern (montags bis freitags von 9.30 bis 18 und samstags bis 13 Uhr, Telefon: 0 23 65/ 99 43 10). 

 

Programm Marler Debüt

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Sabine Meyer. Foto: Christian Ruvolo

Gerhard Oppitz

Das Marler Debüt wird 50 Jahre alt