Marl und seine Partnerstädte im Ersten Weltkrieg

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Die Geschichtswerkstatt der insel-VHS hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten in Zusammenarbeit mit den Partnerschaftsvereinen intensiv mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. Die Ergebnisse der Projekte münden in einer gemeinsamen Ausstellung, die noch bis zum 11. Oktober zu sehen ist.

"Lobenswerte Arbeiten"

Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich die Ausstellung im Alten Lesesaal und im insel-Forum anzusehen. Bürgermeister Werner Arndt hat die Ausstellung „Die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs in Marl und seinen Partnerstädten Creil, Pendle, Zalaegerszeg und Kusadasi“ am 1. Oktober in der insel-VHS eröffnet. Die Sammlung mit Texten, Fotos und Karten wird bis zum 11. Oktober dieses Jahres zu sehen sein. Mitglieder der Geschichtswerkstatt werden im Laufe der Tage für Gespräche zur Verfügung stehen. „Derart lobenswerte Arbeiten müssen öffentlich gemacht werden“, erklärte Werner Arndt während der Vernissage. Das Wissen und die Gedanken um die Vergangenheit seien wichtig, „um die Menschen zum Thema Krieg und dessen Folgen zu sensibilisieren“. Der Leiter der Geschichtswerkstatt, Dr. Hans Ulrich Berendes, sagte mit großer Dankbarkeit: „Ohne die vielen Kontakte der Partnerschaftsvereine wäre diese Ausstellung niemals möglich gewesen“.

Feldpostbriefe

Für den Marler Teil der Ausstellung wurden Feldpostbriefe und -karten zur Verfügung gestellt, Zeitungsartikel zusammengefasst und Fotos aus der Zeit um den Ersten Weltkrieg eingescannt. Dazu gehört auch der erste Straßenplan von Marl aus dem Jahr 1913. Die Lebensumstände deutscher Gefangener in Schottland werden ebenso deutlich wie die Nachkriegszeit in Marl. Sie war bis 1924 zunächst durch den Ruhraufstand und dann durch die französisch-belgische Besatzung geprägt.

Texte und Fotos

Ferner ist es gelungen, mit Hilfe der guten Kontakte der Marler Partnerschaftsvereine diverse Texte und Fotos aus Frankreich, Großbritannien, Ungarn und der Türkei zu beschaffen. Aus Creil sandte Stéfanie Poisson z.B. einige Fotos und Texte über die Lebensumstände zu Beginn des Krieges, als die französische Stadt der deutschen Offensive ausgesetzt war. Dazu gehört u.a. der letzte Brief von Maurice Gallé – dem in Creil ein eigenes Museum zum Ersten Weltkrieg gewidmet ist.

Zeitungsartikel

Darüber hinaus stellt Bob Abel aus Pendle/Earby eine eigene Ausstellung über die Auswirkung des Ersten Weltkrieges zur Verfügung, während Beata Bogar aus Zalaegerszeg die dortigen Lebensverhältnisse durch Zeitungsartikel verdeutlicht. Und Ali Ergün aus Kusadasi zeigt in der Ausstellung mehrere Ausgaben der historischen Zeitschrift „Kommunale Geschichte“ mit Darstellungen aus dem Ersten Weltkrieg. Daraus wird deutlich, dass es in Kusadasi bereits vor 1914 Kampfhandlungen mit italienischen Truppen gab und der Ort nach 1918 erst durch italienische und dann griechische Truppen besetzt wurde.

 

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Ringstraße (1918)

Dr. Hans-Ulrich Berendes im Gespräch mit Bürgermeister Werner Arndt.

Feldpostbrief an Sanitäter Wilhelm Hucke (2. Kompanie, Infanterieregiment Nr. 53, 50 Division)

Die Ausstellung zeigt u.a. Texte und Fotos aus Marls Partnerstädten