Sicherheitslage im Ruhrgebiet verbessern
Die Stadt Marl ist bereits im Oktober letzten Jahres beigetreten. SiKo-Dienststellenleiter Joachim Eschemann hatte sich im Rahmen der Vertragsunterzeichnung mit Bürgermeister Werner Arndt, Ordnungsdezernent Michael Bach und stellvertretendem Ordnungsamtsleiter Maik Luczak über die Ziele der Kooperation intensiv ausgetauscht. Mitte 2020 hatte das Netzwerk seine Arbeit mit dem Ziel aufgenommen, die Sicherheitslage im Ruhrgebiet zu verbessern.
„SiKo-Ruhr ist ein richtungsgebendes Netzwerk"
Joachim Eschemann begrüßt den Beitritt Marls und möchte möglichst alle Kommen des Ruhrgebiets als Kooperationspartner gewinnen: „So setzen wir gemeinsam das Signal, dass die Ruhrgebietskommunen im Kampf gegen Clankriminalität zusammenhalten“. Werner Arndt ist überzeugt von der Idee, sich im Netzwerk gemeinsam gegen Clankriminalität einzusetzen. „Die Zusammenarbeit eröffnet die Möglichkeit, im engen Schulterschluss mit den zuständigen Behörden, neue und effiziente Wege zur Bekämpfung der Bandenkriminalität vor Ort zu beschreiten“, so Arndt. „Die SiKo-Ruhr ist ein richtungsgebendes Netzwerk, in dem wir gerne mitarbeiten.“ Auch Ordnungsdezernent Michael Bach begrüßt die Entscheidung des HuFA: „Gemeinsam lassen sich Kräfte im Kampf gegen kriminelle Banden besser bündeln“.
SiKo Ruhr ist ein Projekt der Landesregierung NRW
Die SiKo Ruhr ist ein Projekt der Landesregierung Nordrhein-Westfalens, das im Rahmen der Ruhr-Konferenz auf den Weg gebracht wurde. Die SiKo Ruhr mit der behördenübergreifenden Geschäftsstelle in Essen besteht aus einem interdisziplinären Team mit Vertretern der Landespolizei, der Bundespolizei und den Kommunen. Gemeinsam verfolgen die Partner das Ziel, kriminelle Strukturen in türkisch-arabischstämmigen Großfamilien im Ruhrgebiet aufzubrechen. Zu den Aufgaben der SiKo-Ruhr zählen - nach dem Prinzip der „zusammengeschobenen Schreibtische“ - unter anderem der Austausch von Informationen verschiedener Behörden, das Herausbilden von Strategien sowie die Entwicklung präventiver Maßnahmen, die Kindern und Jugendlichen Wege aus dem Clanmilieu aufzeigen.
Ergebnisse des aktuellen Lagebildes „Clankriminalität NRW“
Das aktuelle Lagebild „Clankriminalität NRW“ des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes von 2019 listet für ganz NRW 6104 Straftaten auf. Die geografische Verteilung der Straftaten konzentriert sich vor allem auf das Ruhrgebiet. Die meisten Straftaten (852) bearbeitete das Polizeipräsidium Essen (14,0%), gefolgt vom Polizeipräsidium Recklinghausen, das für die zehn kreisangehörigen Städte und die kreisfreie Stadt Bottrop zuständig ist, mit 486 Straftaten (8,0%).