Der Bergbau brachte Manfred Degen nach Marl
Manfred Degen, 1939 in Elbing geboren, kam 1954 nach Marl und begann auf der Zeche Auguste Victoria eine Ausbildung als Berglehrling. Nach der Knappenprüfung und drei Jahren als Lehrhauer unter Tage wechselte er zu den damaligen Chemischen Werken Hüls und besuchte die Berufsaufbauschule. Anschließend absolvierte Manfred Degen ein Lehramtsstudium in Dortmund, wurde zunächst Lehrer an der Käthe-Kollwitz-Schule und der Hermann-Claudius-Schule und 1973 Fachbereichsleiter der insel-Vhs. Hier war er maßgeblich am Aufbau der neuen insel im Marler Stern und des Fachbereichs für Schulabschlüsse beteiligt.
Engagement für die Gesamtschule
Zuvor engagierte sich Manfred Degen für die SPD vier Jahre lang im Rat der Stadt Marl und zeichnete sich durch sein sozialpolitisches Wirken aus. In dieser Funktion setzte er sich erfolgreich dafür ein, dass Marl eine Gesamtschule – die heutige Willy-Brandt-Gesamtschule – erhielt.
... und die Kollegschule
Als Abgeordneter des nordrhein-westfälischen Landtags von 1990 bis 2005 und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion setzte sich Manfred Degen erfolgreich für die gesetzliche Verankerung der Schulabschlusslehrgänge an den Volkshochschulen und für die Anerkennung der Volkshochschule als kommunale Pflichtaufgabe ein. Außerdem engagierte er sich nachdrücklich für die Einführung des Berufskollegs als neue Schulformen und der Vorbereitung des offenen Ganztags.
Darüber hinaus hatte er als Landtagsabgeordneter maßgeblichen Anteil daran, dass in den 90er Jahren erhebliche Fördermittel für die Stadtmitte-Erweiterung nach Marl flossen und hier das Europäische Zentrum für Medienkompetenz gegründet wurde, das 2010 mit dem Grimme-Institut verschmolzen wurde.
Urgestein der Marler SPD
Manfred Degen gehört zum politischen Urgestein der Marler SPD und hat nahezu alle Funktionen innegehabt. Er war Beisitzer im Vorstand des Ortsvereins Drewer, Orts- und Stadtverbandsvorsitzender und ist heute Ehrenvorsitzender der SPD Marl.
Vielfältiges soziales Engagement
Neben seiner politischen Tätigkeiten engagierte sich Manfred Degen viele Jahre lang u.a. im Verein zur Förderung und Erhaltung des Forsthauses Haidberg als Kinder- und Jugendbildungsstätte sowie im Stadtverbandsvorstand der Arbeiterwohlfahrt Marl. Er engagierte sich schon früh für die Städtepartnerschaft von Marl und Creil und war Gründungsmitglied des heutigen Städtepartnerschaftsvereins Marl – Bitterfeld-Wolfen. Dort wirkte er intensiv am Aufbau örtlicher demokratischer Strukturen und an der Neuausrichtung der Vhs Bitterfeld mit und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass viele persönliche Kontakte zwischen den Menschen in den beiden Partnerstädten entstanden und zahlreiche Freundschaften geschlossen werden konnten.
Dem Bergbau und seiner Tradition treu geblieben
Als gelernter Bergmann ist Manfred Degen bis heute dem Bergbau und seiner Tradition eng verbunden. Er ist Mitglied im Knappenverein Marl, war Vorsitzender der Ringgemeinschaft der Bergknapppen- und Bergmannsvereine Münsterland und hatte 2010 wesentlichen Anteil am Gelingen der Aktion „Schachtzeichen“ in Marl im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhrgebiet in Marl.
Verdienstorden des Landes NRW und der Bundesrepublik Deutschland
Für sein politisches Wirken wurde Manfred Degen bereits mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen und mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Feierliche Auszeichnung im Rathaus
In der Sondersitzung des Rates am 14. Juni um 15 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses wird Bürgermeister Werner Arndt die besonderen Verdienste von Manfred Degen um die Stadt Marl herausstellen und die Stadtplakette überreichen. Anschließend wird sich Manfred Degen ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Danach wird Dr. Joachim Gülland, Ortsbürgermeister Bitterfeld, das Engagement Manfred Degens in und für Bitterfeld-Wolfen würdigen.