Bürgermeister Werner Arndt bezeichnete in Anwesenheit des Kulturausschussvorsitzenden Peter Wenzel und zahlreicher Kunstfreunde das „Gefangenendenkmal" als ein „Mahnmal gegen jede Art von politischer Unterdrückung und staatlicher Willkür, das zugleich die Zuversicht darstellt, dass die Freiheit auch dort wächst, wo man es vielleicht am wenigsten erwartet". Auch wenn das Kunstwerk von persönlichen Erfahrungen des Künstlerpaares in der ehemaligen Sowjetunion geprägt sein mag, so reiche das Gefangenendenkmal als Kunstwerk doch weit über das Biographische hinaus.
Das „Gefangenendenkmal" wurde im Skulpturenpark hinter dem Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, auf dem ehemaligen Friedhof an der Sickingmühler Straße, errichtet. In der Mitte einer betonierten, quadratischen Fläche, die von einer niedrigen Mauer mit zwei Zugängen und vier kleine Bänken umgeben ist, ist eine leicht erhöhte, ebenfalls quadratische Platte abgesetzt, in deren Zentrum eine wiederum quadratische Öffnung durch die Eisenstäbe eines Gitters abgedeckt wird. Durch die Eisenstäbe des Gitters wachsen Zweige eines Baumes hervor. Obwohl der Baum im unterirdischen Verlies eingesperrt ist, ragen seine Zweige in die Freiheit empor. Die frei wachsenden Bäume in unmittelbarer Umgebung der Skulptur stehen in direktem Kontrast zu ihrem „eingesperrten Bruder".
Dauerleihgabe
Bürgermeister Werner Arndt dankte dem russischen Künstlerpaar, das heute in New York lebt, für sein großzügiges Entgegenkommen sowie dem Freundeskreis Habakuk zur Förderung des Skulpturenmuseums Glaskasten Marl, der die Skulptur erworben hat und dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt.