Mit der Planfeststellung genehmigt die Bezirksregierung Münster die Deichrückverlegung und naturnahe Gestaltung der Lippe zwischen Fluss-Kilometer 43,1 und 47,5. Die Schutzdeiche sind auf der Grundlage eines statistischen 250-jährigen Hochwassers berechnet. Mit der Genehmigung endet ein langes und komplexes Verfahren: Nach Eingang des Antrags in der Behörde im Frühjahr 2010 sind die Pläne öffentlich ausgelegt und Bürger sowie Behörden und Verbände beteiligt worden. Ende 2010 fand eine Erörterung des Vorhabens statt. Unterlagen wurden ergänzt und überarbeitet. Anschließend lagen die Pläne im Frühjahr 2012 erneut zur Einsicht offen, gefolgt von einem weiteren Erörterungstermin im Juli 2012. Wie die Bezirksregierung Münster weiter mitteilt, seien während des gesamten Prozesses mit dem Lippeverband begleitetende Gespräche geführt worden.
Der Rat der Stadt Marl hatte sich aus Sorge um möglichen Beeinträchtigungen für die Entwicklung des Chemieparks und um die Sicherheit von Arbeitsplätzen gegen einen Neubau und für eine Verstärkung der bestehenden Deichanlage ausgesprochen. Der Chemiepark, der selbst Bedenken geltend gemacht hatte, geht Zeitungsberichten zufolge davon aus, dass seine Anliegen bei der Genehmigung des Vorhabens berücksichtigt wurden.
Nach Auskunft der Bezirksregierung wird im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten im Bereich der Lippe bei Haltern und Marl beginnen.