Lebhafte Diskussion über die neue Breddenkampstraße

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Über 100 Bürgerinnen und Bürgerinnen haben sich gestern Abend auf Einladung von Bürgermeister Werner Arndt aus erster Hand über die Planung zur Umgestaltung der Breddenkampstraße informiert, die Planer mit Fragen gelöchert und zahlreiche Anregungen gemacht.

Warum sind die beiden Kreisverkehre an der Einmündung „In den Kämpen" und der Langehegge überhaupt nötig? Warum wird auf Fußgängerampeln verzichtet? Wie sicher sind Zebrastreifen? Und vor allem: Wie sicher sind Radfahrer, wenn sie künftig Schutzstreifen auf der Fahrbahn benutzen müssen? Dies waren nur einige von über 30 Wortbeiträgen einer engagierten Gesprächsrunde.

Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer

Holger Zipfel vom zuständigen Planungsbüro aus Marl hatte eingangs in einem bebilderten Vortrag die Pläne für die von vielen sehnlichst erwartet Sanierung der Breddenkampstraße vorgestellt. Die Planung sei richtlinienkonform und angesichts der lokalen Gegebenheiten die beste Lösung, um die höchstmögliche Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erreichen. So würden die Konfliktpunkte zwischen Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern von bisher 16 auf sechs reduziert. Insbesondere die Sicherheit der Radfahrer, die künftig auf der Straße als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer wahrgenommen würden, werde objektiv verbessert, auch wenn es subjektiv anders wahrgenommen werde.

Neue Erkenntnisse in der Verkehrsplanung

Dass die Verkehrsführung der Radfahrer subjektiv anders wahrgenommen wird, machten zahlreiche Beiträge deutlich. So sorgten sich Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg, wenn sie künftig auf den Schutzstreifen an haltenden Bussen vorbeifahren müssen, und manchem Radfahrer unter den Teilnehmern beschlich ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken, dass die beiden geplanten Kreisverkehre gemeinsam mit den Autos nutzen sollen. Verkehrsplaner Holger Zipfel und Ingo Nölker vom Planungs- und Umweltamt gaben zu allen Fragen kompetent Auskunft und ermutigten die Teilnehmer, sich auf neue Planungen einzulassen. Zipfel: „Wir haben uns wie selbstverständlich an technische Neuerungen im Kfz-Bereich gewöhnt, wir sollten jetzt auch offen sein für neue Erkenntnisse in der Verkehrsplanung".

Planer prüfen zusätzliche Geschwindigkeitsreduzierung

Auch wenn die Verkehrsplaner mit Unterstützung der Teilnehmer, die die Planung ausdrücklich begrüßten, viele Bedenken und Sorgen zerstreuen konnten, blieb bei Manchem offenbar ein gewisses Unbehagen. Die Verwaltung wird jetzt u.a. die Anregung aufgreifen und prüfen, inwiefern zur Sicherheit der Verkehrsteilnehmer in bestimmten Bereichen der neuen Breddenkampstraße zusätzliche Tempo 30 eingerichtet werden kann, und zwischen der Auferstehungskirche und dem Birkenkamp ein zusätzlicher Fahrbahnteiler für Fußgänger und insbesondere auch für Schulkinder eingerichtet werden kann.

Umgestaltung dauert voraussichtlich bis Ende 2016

Die insgesamt ca. 2,7 Mio. Euro teure Erneuerung der Breddenkampstraße, die vom Land gefördert wird, soll in diesem Jahr beginnen und Ende 2016 abgeschlossen werden, erläuterte Michael Lauche, Leiter des Zentralen Betriebshofs der Stadt Marl. Die Hauseigentümer, die nach dem Kommunalabgabengesetz an den Kosten zu beteiligen sind, würden ihre Gebührenbescheide frühestens ein Jahr nach Abschluss der Bauarbeiten erhalten. Konkrete Summen konnte die Verwaltung gestern noch nicht nennen, es werde aber niemand „über Gebühr" belastet.

"Gefühle kann man nicht wegdiskutieren"

„Man kann in der Diskussion viele Probleme lösen, aber Gefühle kann man nicht wegdiskutieren", fasste Bürgermeister Werner Arndt die Stimmung nach dem Gespräch zusammen.
Vielleicht können ja positive Erfahrungen mit der neuen Breddenkampstraße die heute noch vorhandenen Bedenken zerstreuen ...


Der Vortag zur Umgestaltung der Breddenkampstraße

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Bürgermeister Werner Arndt freute sich, über 100 Bürgerinnen und Bürger zur Informationsveranstaltung im Rathaus zu begrüßen.

Anschließend stellte Holger Zipfel vom gleichnamigen Planungsbüro die Pläne zur Umgestaltung der Breddenkampstraße vor.

Bei der Diskussion standen Experten des Planungsbüros und der Stadt Marl ausführlich Rede und Antwort.