Auseinandersetzung mit Kohle
Mit dem Kohleausstieg endet 2018 in Deutschland ein bedeutender Industriezweig: Das Kapitel einer über 250 Jahre andauernden Geschichte schließt, die insbesondere das Gesicht des Ruhrgebiets, das Selbstverständnis seiner Bewohner und die Entstehung seiner einmaligen Kunst- und Kulturlandschaft bestimmt hat. Von Mai bis September werden in der Metropole Ruhr zeitgleich künstlerische Positionen zu sehen sein, die sich mit dem Thema „Kohle“ auseinandersetzen.
Dunkle Seite des Bergbaus
Im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl werden in der Ausstellung „Kunst & Kohle. The Battle of Coal“ Kunstwerke ausgestellt, die den Blick auf die dunklen Seiten des Bergbaus lenken und die Folgen von Globalisierung und Ausbeutung der Arbeitskräfte beleuchten. „Der historische ‚Kampf um die Kohle hat viele Ebenen, die in der Ausstellung des Glaskastens thematisiert werden“, sagt Museumsdirektor Georg Elben.
Elektroakustische Klanginstallation
In Marl wurden dafür zwei Werke neu produziert: Denise Ritter hat unter Tage Geräusche aufgenommen und daraus eine elektroakustische Klanginstallation realisiert. In den Schachtanlagen vom Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop hat sie unter Tage Töne aufgenommen und diese zu einer Klangcollage verdichtet. Eine weitere ortsbezogene Videoarbeit beschäftigt sich ebenfalls mit den Bedingungen und Erscheinungen des Kohlebergbaus.
Mediale Werke und Skulpturen
„The Battle of Orgreave (2001)“ von Jeremy Deller steht für die andere Seite der Auseinandersetzung mit Kohle: Es ist ein reflektiertes Reenactment der aufgeheizten Situation zum Ende des englischen Kohlebergbaus mit eingeschobenen Interviews. Coleen Alborough hat eine reliefartige Wandinstallation geschaffen. In handwerklicher Kleinteiligkeit wird ein phantasievolles Bild vom südafrikanischen Kohlebergbau vermittelt, das ebenfalls einen Vergleich zur Situation des nun endenden Kohlebergbaus in Deutschland herstellt.
Weitere Infos:
Die Ausstellung „Kunst & Kohle“ ist noch bis zum 16. September zu den üblichen Öffnungszeiten im Skulpturenmuseums Glaskasten zu sehen. Weiterführende Informationen zum Kunstprojekt und zu den anderen Ausstellungen gibt’s im Internet unter www.ruhrkunstmuseen.com .