Kinder haben Vorfahrt: So war der Weltkindertag in Marl

Fahrrad fahren, malen, Pony reiten und spielen, spielen, spielen! Kinder erobern die Straßen ihrer Stadt – Dies ist die Idee hinter der Aktion „Spielen in der Stadt“. Denn wenn aus Straßen in Marl Spielplätze werden, dann ist wieder Weltkindertag. In diesem Jahr haben knapp 4.000 Mädchen und Jungen an 35 Punkten im Stadtgebiet Tolles erlebt.

Am 20. September, dem 70. Weltkindertag, fand in Marl bereits zum dritten Mal die Aktion „Spielen in der Stadt“ statt. Beteiligt waren neben dem Jugendamt und dem Kinderschutzbund zahlreiche Kooperationspartner – darunter Schulen, Offene Ganztagsbetreuungen, Kindergärten, Vereine, Stadtteilbüros und die Offene Kinder- und Jugendarbeit. Beim Weltkindertag stehen die Rechte von Kindern im Mittelpunkt: Neben dem Recht auf Bildung, dem Recht auf Gesundheit und auf Beteiligung ist auch das Recht auf Spiel und Freizeit ein Kinderrecht. Das Jugendamt verteilte dazu 150 Schilder, die von den Kindern kreativ gestaltet und beschriftet wurden.

Das Recht auf Mitbestimmung

Bürgermeister Werner Arndt machte sich ein persönliches Bild direkt vor Ort an der Pestalozzi-Schule in Marl-Hüls, am DRK-Kindergarten in Lenkerbeck und an der Käthe-Kollwitz-Schule in Marl-Hamm. Das Stadtoberhaupt war begeistert: „Klasse! Überall bunter Rummel und viele glückliche Kinder“. Doch erst einmal begann der Tag mit einem Konzert an der Pestalozzi-Schule. Drei Lieder gaben die Jungen und Mädchen, unterstützt durch Schulleiter Christian Schröter, zum Besten. Darunter ein Lied über die Mitbestimmung von Kindern („Lasst die Kinder für einen Tag regieren“). Bürgermeister Werner Arndt hörte gespannt zu und hatte direkt eine Idee: „Ich möchte unbedingt eure Wünsche für unsere Stadt hören. Und wie wäre es außerdem mit einer Kinderbürgermeisterin oder einem Kinderbürgermeister?“ Nach dem Konzert wurde auf dem Schulhof gespielt, in der Turnhalle auf den Hüpfburgen getobt, Buttons gestaltet, Fahrrad gefahren, Popcorn und Slush-Eis genascht und mehr. Dazu eingeladen waren Kita-Kinder aus der direkten Nachbarschaft. 

Das Recht auf Spiel und Freizeit

Im Kindergarten des DRK in Lenkerbeck waren zwei besondere Gäste vor Ort: Zwei Ponys. Begeistert ritten die Kinder durch den Vorgarten der Kita und die anliegende Straße. Auch die Bobbycars standen hoch im Kurs. An der Käthe-Kollwitz-Schule wurde es kreativ: Die Schülerinnen und Schüler malten mit Wasserfarben und Buntstiften auf Papier und Leinwände und verschönerten den Boden mit Straßenmalkreide. Andere Kinder tobten, kletterten, rannten oder fuhren auf kleinen Fahrzeugen. Vor Ort verteilte Werner Arndt außerdem Spielzeug an die Kinder, gesponsort vom Kinderschutzbund Marl – darunter ein Schwungtuch mit Ball, das sofort ausprobiert wurde. 

Neben dem Bürgermeister waren auch vom Jugendamt Leiter Andreas Wesche, Jochen Thiemann und Manuel Hestermann sowie Martina Luppatsch und Martina Herder vom Kinderschutzbund mittendrin. Für den Aktionstag wurden die Straßen vor den Schulen teilweise für den Autoverkehr gesperrt, sodass die Schülerinnen und Schüler sowie Kindergartenkinder gefahrlos den städtischen Raum spielerisch zurückerobern konnten. Der Dank des Bürgermeisters für die Organisation und Mithilfe bei der Veranstaltung gilt allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren: „Es ist toll zu sehen, wie so viele Menschen an einem Strang ziehen, um den Kindern einen schönen Tag zu ermöglichen." 

Hintergrund

Der Weltkindertag am 20. September wurde 1989 von der UN-Kinderrechtskonvention eingeführt. Ziel war und ist es, auf die Rechte und die Situation der Kinder weltweit aufmerksam zu machen und ihre Anliegen und Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. In zahlreichen Ländern und Städten gibt es dazu Aktionen. Das weltweite Motto lautet „Mit Kinderrechten in die Zukunft“.

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Bürgermeister Werner Arndt besuchte auch die Kinder im DRK Kindergarten in Lenkerbeck. Mit auf dem Foto: Leiterin Petra Nette und Martina Luppatsch vom Kinderschutzbund (hinten 1. und 3. von links).

An der Käthe-Kollwitz-Schule kam das Stadtoberhaupt mit den Schülern und Schülerinnen ins Gespräch. Auch dabei: Schulleiterin Barbara Klüsener (Mitte) und Jugendamtsleiter Andreas Wesche (rechts).

Die Kinder der Pestalozzi-Schule empfingen ihre Gäste mit einem Konzert. Fotos: Stadt Marl / Pressestelle.