In einem Roman von Jules Vernes gelingt es der Hauptfigur, die Welt auf einer abenteuerlichen Reise in 80 Tagen zu umrunden - eine Idee, die im 19. Jahrhundert großes Aufsehen erregte. Die Marler Stadtradler haben dieses Ziel in nur 21 Tagen erreicht – und damit einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz geleistet.
Das Auto in der Garage gelassen
So konnten jetzt der stellvertretender Bürgermeister Axel Großer und Baudezernentin Andrea Baudek in Anwesenheit zahlreicher Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine durch und durch positive Bilanz des Marler Stadtradeln ziehen. Die 187 Radler, die in 12 Teams für den Klimaschutz in die Pedale getreten waren, legten exakt 42.036 Kilometer und damit die 1,05-fache Länge des Äquators zurück. Indem sich die Stadtradler auf ihre Fahrräder schwangen und das Auto in der Garage stehen ließen, vermieden sie genau 5.969 Kilogramm des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2).
Stadtradeln als Erfolgsmodell
„Das Stadtradeln in Marl ist ein Erfolgsmodell“, stellten Axel Großer und Andrea Baudek, selbst leidenschaftliche Radfahrerin, unisono fest. Die Stadt hat sich in diesem Jahr erstmals am bundesweiten Wettbewerb „Stadtradeln“ beteiligt. Es ging darum, vom 20. Mai bis 9. Juni möglichst viele Kilometer mit dem umweltfreundlichen Drahtesel zu fahren und dem Klima möglichst viel Kohlendioxid zu ersparen. Als Anreiz zum Mitmachen bot das Planungs- und Umweltamt in Kooperation mit der Ortsgruppe des Allgemeinen Fahrrad-Clubs ADFC und der Zukunftswerkstatt Lokale Agenda 21 Marl mehrere geführte Radtouren an, unter anderem zum „Fahrradsommer der Industriekultur 2017“ an der Jahrhunderthalle in Bochum.
Zwölf Teams aus Marl
12 Teams haben schließlich mitgemacht, vom A Team Hülser Pilgerradler und dem ADFC-Team über die beiden Chemiepark-Teams Polyvest und Acrylsäure Marl bis zum Team Rotes Rad der SPD-Fraktion im Marler Stadtrat und zwei Verwaltungsteams aus dem Rathaus und dem Bauturm. Das stärkste Team war „Tour de Rennbach“ mit 80 Mitgliedern, das mit 7.460 Kilometern auch die längste Strecke zurücklegte. Besonders ambitioniert ging das Team des ADFC zu Werke. Jedes Mitglied der nur vier Personen starken Gruppe brachte es im Schnitt auf 518,5 Kilometer.
Sachpreise und Gutscheine fürs Mitmachen
„Für uns war wichtig, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme am Stadtradeln zu bewegen“, sagte Andrea Baudek. Und so wurden die 20 Danke-schön-Sachpreise und Gutscheine fürs Mitmachen, die das Fahrradhaus Müller und die Radwelt Jepkens, die Buchhandlung Kottmann, die Gewerbetreibenden des Marler Stern sowie das Theater Marl, die insel-Volkshochschule und das Stadtmarketing gespendet hatten, nicht für die besten Leistungen vergeben, sondern unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost. Denn auch fürs Stadtradeln gilt die olympische Devise „Dabeisein ist alles“.
Praktischer Klimaschutz
„Ob Arbeitsweg, Schulweg oder Freizeittour: Jeder gefahrene Kilometer ist praktischer Klimaschutz“, erklärte Axel Großer. „Die Stadtradler haben gezeigt, dass jeder etwas für den Schutz des Klimas leisten kann“. Er wünscht sich, „dass das Beispiel der Stadtradler möglichst viele Menschen in unserer Stadt anregt, ebenfalls etwas für den Schutz des Klimas zu tun“. Folgende Teams sind beim Stadtradeln für den Klimaschutz in die Pedale getreten: A Team Hülser Pilgerradler, ADFC Marl, Bauturm Marl, Grüne Raupe, Kinderschutzbund Marl, Offenes Team – Marl in der Metropole Ruhr, POLYVEST, Rathaus Marl, Team Acrylsäure Marl, Team Rotes Rad - SPD Fraktion, Team Synthomer Marl und Tour de Rennbach.
Aktion des Klima-Bündnisses
Der bundesweite Wettbewerb ist eine Aktion des Klima-Bündnisses, eines Netzwerkes europäischer Kommunen in Partnerschaft mit indigenen Völkern. Das Netzwerk entwickelt lokale Antworten auf die Herausforderungen des globalen Klimawandelns. Mehr unter www.stadtradeln.de